Vielleicht hätte es Angebote am laufenden Band gegeben, wenn Tilli Sødergreen ihre zerbrechlichen Familienerbstücke zur „ZDF“-Sendung „Bares für Rares“ mitgebracht hätte. Die aus Holm (Holme) bei Osterhoist (Øster Højst) stammende Nordschleswigerin lebt seit vielen Jahren bei Kopenhagen.

Nach dem Tod ihrer Eltern (Lorenz Thomsen und Ehefrau Christiane, geborene Lück), die zuletzt in der Spiekerstraße in Tondern lebten, kamen Porzellangegenstände ihres Großvaters, Otto Lück aus Mögeltondern (Møgeltønder), in ihren Besitz. Der 1880 geborene Landwirt vom Lückschen Hof an der Schlossstraße hat einen Teller, einen Pfeifenkopf und einen Bierhumpen mit nach Hause gebracht und vermutlich seiner Mutter zu Weihnachten geschenkt.

Das besagt zumindest die mit schwarzer Farbe gemalte Inschrift. Der Teller, versehen mit einem vaterländischen Spruch, vom Berliner 1. Garde-Dragoner-Regiment von Königin Victoria von Großbritannien und Irland stammt aus dem Jahr 1902 und zeigt, wie der Humpen und Pfeifenkopf, einen flotten Dragoner der preußischen Armee in seiner blauen Uniform, sitzend auf einem edlen Rappen.

„Ich weiß nicht, wo mein Opa diese Sachen herhat oder ob er im Regiment bedient hat. Ich will die Erinnerungsstücke in gute Hände geben. Ich weiß nur, dass er am Ersten Weltkrieg teilgenommen hat“, sagt Tilli Sødergreen. Sie nahm am vergangenen Wochenende am Schützenfest in Tondern teil und überreichte dem 1. Ältermann Peter Knudsen die historischen Erbstücke.

Auch Tilli schießt

Dass sie jetzt beim Schützenkorps landeten, ist kein Zufall. So waren ihr Vater Lorenz und ihr ebenfalls früh verstorbener Bruder Otto Dietrich, der nach seinem Großvater benannt wurde, begeisterte Schützen.

Auch sie frönt dem Schießsport genauso wie ihr Lebensgefährte Jan Wibrand. Die 70-Jährige schießt nicht nur, sondern hat auch schwarze Gürtel in verschiedenen Kampfsportarten. Jetzt übt sie sich im Bogenschießen.