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Polizeiaktion in Tondern: Nach 16 Stunden war der Spuk vorbei

Polizeiaktion in Tondern: Nach 16 Stunden war der Spuk vorbei

Polizeiaktion: Nach 16 Stunden war der Spuk vorbei

Tondern/Tønder
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Die Polizeiaktion dauerte Stunden, ehe sie nachts abgeblasen werden konnte. Foto: Uwe Iwersen/Jv.dk

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In der Nacht zum Mittwoch wurde ein 31-Jähriger festgenommen. Er soll gedroht haben, einen Beamten umzubringen. Auf einen Haftprüfungstermin wurde verzichtet, da der Mann den Polizisten nur mit einer Attrappe bedrohte.

Nach einem 16-stündigen Einsatz hat die Polizei in der Nacht zum Mittwoch ihre großangelegte Aktion beenden können, nachdem sie einen 31-jährigen Mann in seiner Wohnung an der Strucksalle in Tondern festgenommen hatte. Er soll einem Polizeibeamten gedroht haben, ihn umzubringen. Dieser hatte ihn aufgesucht, um in einer anderen polizeilichen Angelegenheit mit ihm zu sprechen. 

Der Polizist sei weder mit einer echten Waffe bedroht noch vom Mann zurückgehalten worden, erklärt die Kommunikationsstelle der Polizei in Esbjerg auf Anfrage des „Nordschleswigers“. Eine Freiheitsberaubung habe es nicht gegeben, heißt es.

Einsatz von Tränengas

Bei der Festnahme mussten die Beamten Tränengas einsetzen. Es könne daher nicht ausgeschlossen werden, dass die Nachbarschaft Geräusche gehört hat, da die Festnahme nicht geräuschlos vonstattenging, als der Mann um 2.20 Uhr dingfest gemacht wurde. Er wurde in Handschellen abgeführt, da er sich der Festnahme widersetzte. Trotz des ernsten Vorfalls soll der Festgenommene nicht dem Haftrichter vorgeführt werden, erklärte Polizeisprecher Chris Thorning Vesterdal.

„Er bedrohte den Kollegen mit einem Gegenstand, der einer Pistole ähnelte. Da es sich nur um eine Attrappe handelte, wurde auf einen Haftprüfungstermin verzichtet. Die Beschuldigung, einem Polizisten gedroht zu haben, wird aufrechterhalten. Die Ermittlungen haben begonnen. Polizeiinspektor Gert Bisgaard in einer weiteren Pressemitteilung. Der Mann hatte eine Hardball-Waffe auf den Beamten gerichtet.

Sicherheit der Menschen ging vor

„Daher sah es für uns so aus, dass wir es hier mit einem potenziell gefährlichen Mann in einer Gegend mit vielen Menschen und einer Schule sowie Tagesstätte zu tun hatten. In solchen Fällen zählt für uns die Sicherheit der Menschen. Daher entschieden wir uns für die Evakuierung und für die Straßensperre, bis wir den Mann festgenommen hatten“, so Bisgaard weiter. 

Das Haus, in dem sich der 31-Jährige befand, wurde stundenlang von zum Teil schwer bewaffneten Polizisten in Kampfuniformen bewacht. Der Polizeieinsatz begann um 9.40 Uhr. Um 5 Uhr verließ die Polizei den Tatort.

Evakuierung der Menschen

Der Mann hatte den ganzen Tag und die Nacht die Polizei und die Stadt in Atem gehalten, denn die Strucksalle wurde auf einer längeren Strecke gesperrt und die Bewohnerschaft aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Andere wurden vorher evakuiert.

Auch für die Schülerinnen und Schüler der Overbygningsskole und den Kindergarten Børnegården galten Vorsichtsmaßnahmen. Erst im späteren Verlauf des Tages durften die Kinder ihre Schule verlassen und Eltern ihren Nachwuchs aus der Tagesstätte abholen. 

Dank der Polizei

Die Polizei dankt alle Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis und die Zusammenarbeit, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei, die kurz vor 4 Uhr veröffentlicht wurde.

Der Artikel wurde um 12.45 Uhr aktualisiert.

 

Polizei wieder da

Mit ihrer mobilen Wache hatte die Polizei am Mittwoch Aufstellung in der Strucksalle genommen. Dort konnten Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen und mit den Ordnungshütern über die Geschehnisse vom Dienstag und der Nacht sprechen. Die rollende Polizeiwache hat schon bei früheren Vorfällen in der Straße Halt gemacht, um besorgte Menschen zu beruhigen und Fragen zu beantworten. In der Strucksalle ist es wiederholt zu kriminellen Episoden wie mutwillige Sachbeschädigung, Diebstählen, Unruhen, Einbrüchen etc. gekommen. 

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