Deutsche Minderheit

Die Musikvereinigung sang sich in die Herzen des Publikums

Die Musikvereinigung sang sich in die Herzen des Publikums

Die Musikvereinigung sang sich in die Herzen des Publikums

Tondern/Tønder
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Die Plätze im Mittelschiff der Christkirche waren fast alle besetzt. Foto: Brigitta Lassen

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Auf ein überaus großes Interesse stieß das Weihnachtssingen mit dem nordschleswigschen Chor, Trompeter Elias Heigold und Organist Steen Wrensted Jensen in der Tonderner Christkirche. Eine besinnliche Stunde mit Zuhören und Mitsingen zur Einstimmung auf das Fest.

Die Musikvereinigung Nordschleswig muss einen guten Ruf haben. Sonst wären am Nachmittag eines trüben Dezembertags vermutlich kaum so viele Menschen in die Tonderner Christkirche gekommen, wo ein öffentliches und kostenloses Konzert mit dem Chor unter Leitung von Susanne Heigold stattfand. Die Plätze im Mittelschiff der prächtigen Kirche waren fast alle besetzt. Viele hatten sich auch in die Seitenschiffe gesetzt.

Zuhören und Mitsingen

Das einstündige Konzert unter dem Motto Zuhören und Mitsingen war der absolute Höhepunkt einer gelungenen Gemeinschaftsveranstaltung der deutschen Kirchengemeinde, des Sozialdienstes Tondern und der Bücherei, während die Veranstalter des musikalischen Teils die Musikvereinigung und die Tonderner Kirchengemeinde waren. 

Primär standen bekannte deutsche Weihnachtslieder auf dem Programm, entweder von der Musikvereinigung oder gemeinsam mit dem Publikum gesungen. Da wurde vermutlich jeder in Weihnachtsstimmung versetzt.

Auch ein kleiner Wichtel saß mit seinem Vater im Publikum. Dahinter hatte Jørgen Popp Petersen Platz genommen. Foto: Brigitta Lassen
Susanne Heigold dirigierte auf ihre bekannt engagierte Art. Foto: Brigitta Lassen
Von der Orgel aus begleitete Elias Heigold den Chor. Foto: Brigitta Lassen

Gefühl- und kraftvoll wurde der Chor von Organist Steen Wrensted Jensen und Elias Heigold an der Trompete begleitet.

Hochklassig und stimmungsvoll lautete der anerkennende Kommentar vieler Zuhörenden, zu denen sich auch Bürgermeister Jørgen Popp Petersen gesellt hatte, bevor ein neuer Termin in seinem Kalender stand.

Die Lesungen zwischen den Liedern las Pastorin Dorothea Lindow, die ebenfalls Chormitglied ist. So stand sie mal vorn in der Kirche, mal im hinteren Teil beim Eingang, wo die Musikvereinigung ihre Plätze eingenommen hatte. Pendeln zwischen den Eltern taten auch die beiden Jüngsten der Heigolds, gut behütet von ihrem Opa, besonders wenn sie die Treppe bis zur Orgel hinauf stapften, um ihren Papa zu besuchen, der neben dem Organisten Platz genommen hatte.

Drei Generationen Familie Lorenzen: Henning Lorenzen mit Tochter, Schwiegertochter und Enkelkindern, während seine Frau Sigrun im Chor mitsang. Foto: Brigitta Lassen
Ein generationsübergreifendes Konzert: Davon legen diese beiden Fahrzeuge Zeugnis ab. Foto: Brigitta Lassen

Auch andere Familien hatten ihre Kinder mitgebracht. Jüngster Zuhörer war der Enkel von Henning Lorenzen. Seine Familie saß mit drei Generationen im Publikum, während Oma, Mutter und Ehefrau Sigrun im Chor sang.

Die Damen des Organisationsteams begannen schon etwas nervös zu werden, als sie sahen, wie viele Menschen zum Konzert gekommen waren. Denn im Anschluss war zu Glögg und Pförtchen ins Brorsonhaus eingeladen, wo auch der Auftakt mit Kaffee und Klöben und dem Singen einiger Weihnachtslieder stattgefunden hatte. Doch nicht alle Konzertteilnehmenden nahmen die Einladung an. Sonst wäre das Gemeindehaus aus seinen Nähten geplatzt.

Bei Kaffee und Klöben stärkten sich die Teilnehmenden vor Beginn des Konzerts. Foto: Brigitta Lassen
Im Brorsonhaus wurde gesungen. Foto: Brigitta Lassen

Dorothea Lindow hatte dort, und auch später in der Kirche dazu aufgefordert, kräftig mitzusingen. „Denn die schrägen Töne machen das Leben erst interessant“, so ihre Ermutigung.

Sehnsucht nach Frieden, Erfüllung, Gerechtigkeit und Freude

Mit den ausgewählten Liedern solle versucht werden zu erklären, wie der geborene Gottessohn empfangen werden sollte. Sie sprach von der menschlichen Sehnsucht nach Frieden in Israel – ein hochaktuelles Thema auch im Jahr 2023 in einer friedlosen Zeit – von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Erfüllung und Freude.

Denn die schrägen Töne machen das Leben erst interessant.

Dorothea Lindow

Zweiter Anlauf

Das Weihnachtssingen mit der Musikvereinigung war schon im vergangenen Jahr fast auf den Tag genau geplant, musste aber wegen heftigen Schneefalls abgesagt werden. Doch es wurde in diesem Jahr ein zweiter Versuch unternommen und es war gut, dass nicht der 13. Dezember als Termin gewählt worden war.

 

Die Christkirche bietet ein einzigartiges Ambiente für Konzerte. Foto: Brigitta Lassen

Denn wäre es eine Woche früher gewesen, dann hätte die Veranstaltung vermutlich erneut abgeblasen werden müssen. Das für den 6. Dezember gemütliche Beisammensein am Lagerfeuer in Seth (Sæd), zu dem auch die Tonderanerinnen und Tonderaner eingeladen waren, musste aufgrund der Schneemengen abgesagt werden.

 

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