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Meeresschaum mit PFAS belastet und Römer Schaum toppt alle Proben

Meeresschaum mit PFAS belastet und Römer Schaum toppt alle Proben

Meeresschaum von Röm stark mit PFAS belastet

Röm/Rømø
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Meeresschaum entsteht, wenn Algenkügelchen von Wellen zerschlagen werden und das Eiweiß der Hüllen schaumig geschlagen wird. Foto: Søren Breiting/Biofoto/Ritzau Scanpix

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Chemikalien aus der Gruppe der fluorierten Kohlenstoffverbindungen machen das Leben leichter, sie gelten aber auch als „Ewigkeitschemikalie“ und teilweise als gesundheitsgefährdend. Immer mehr Funde werden öffentlich. Nun hat sich die dänische Umweltbehörde an der Nordsee umgeschaut und wurde fündig.

Die Umweltbehörde war an der Westküste Jütlands unterwegs und hat das Wasser der Nordsee auf chemische Verbindungen der PFAS-Gruppe untersucht. Die Fluor-Kohlenstoff-Verbindungen gelten als sehr stabil und teilweise als gesundheitsschädlich. Heraus kam nun: Während die Konzentration von PFAS im Meerwasser unterhalb des Grenzwertes liegt, sieht das im Meeresschaum ganz anders aus – vor allem auf Röm.

Der Schaum an sich ist natürlichen Ursprungs: Algenkügelchen, von Eiweiß zusammengehalten, werden durch Wellen zerstört, und das Eiweiß wird freigesetzt. Das macht am Strand den Schaum.

An elf Lokalitäten von Nordjütland bis Röm nahm die Umweltbehörde Proben. Elfmal wurde das Badewasser untersucht, achtmal der besagte Meeresschaum und fünfmal flache Strandtümpel. Die Proben wurden im August und im Oktober des laufenden Jahres gezogen.

Nach eigener Aussage fokussierte die Behörde auf die Nordsee, da die breiten, windigen Strände große Chancen für die Bildung von Meeresschaum und Strandtümpel bieten.

Meerwasser deutlich unter dem Grenzwert

Die Behörde hatte bereits 2022 eine Probe von Meeresschaum untersucht und eine Konzentration von 4.000 ng/l (Nanogramm pro Liter) festgestellt. Auf Röm waren es dieses Jahr 250.000 ng/l. Der Grenzwert für Badewasser liegt bei 40 ng/l. Für Meeresschaum gibt es keinen Grenzwert. Aber: Das Badewasser auf Röm zeigte mit 4,6 ng/l einen Wert, der deutlich unter dem Grenzwert lag. 1 Nanogramm entspricht 0,0000001 Gramm.

Was nun den Umgang von Badegästen mit dem belasteten Meeresschaum angeht, verweist die Umweltbehörde auf die Behörde für Patientensicherheit, die rät, den Kontakt mit Meeresschaum zu vermeiden. Letztgenannte Behörde schließt ein akutes Gesundheitsrisiko bei einem kurzen Kontakt mit Meeresschaum aus, rät aber dazu, betroffene Körperpartien mit sauberem Wasser abzuwaschen.

Die Kommune Tondern will jetzt die Ergebnisse abwarten, die eine Arbeitsgruppe der Umweltbehörde liefern soll, die sich mit der Problematik PFAS auseinandersetzt. Das Umweltministerium erwartet Lösungsvorschlage der Expertengruppe zum Umgang mit PFAS Ende 2024.

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