Tradition

Der Mann, der das Bier in die Klosterstadt bringt

Der Mann, der das Bier in die Klosterstadt bringt

Der Mann, der das Bier in die Klosterstadt bringt

Lügumkloster/Løgumkloster
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Hans Lautrup Nørgaard wurde an seinem Firmensitz in der Mellemgade abgeholt. Foto: Flemming Andersen

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Für „Løgumkloster Klokke Orden" gibt es mit Hans Lautrup Nørgaard neuen Nachwuchs. Coronabedingt wurde der Braumeister mit etwas Verspätung als Kandidat für 2021 ernannt.

Neuer arbeitender Mönch in der ehrwürdigen Runde von Løgumkloster Klokke Orden ist seit Freitagabend Braumeister Hans Lautrup Nørgaard aus Lügumkloster.

 „Er hat das Bier nach Lügumkloster gebracht. Somit hat er jede Menge positive Werbung für den Ort gemacht“, berichtet Abt Jens Møller.

Und genau das ist der Knackpunkt für die jährliche Ernennung eines neuen Mönches, der sich für das Gemeinwohl hervorgetan haben muss. Dreh- und Angelpunkt der augenzwinkernden Mönch-Initiative ist es, mit Aktivitäten und der Ernennung des Ordensbruders die Werbetrommel für die Klosterstadt zu rühren.

Die Mönche bei ihrem Umzug durch den Ort Foto: Flemming Andersen

Initiative vor zehn Jahren angeschoben

Im November ist es zehn Jahre her, dass der Orden wiederbelebt wurde. Die Brüder, die seit damals dabei sind, tragen eine helle Kutte.

Die später aufgenommenen „Arbeiter“ tragen Braun. Sie können nur beantragen, zu den „Hellen“ nachzurücken, wenn einer von diesen ausscheidet. Diese Möglichkeit hatte Peter Langberg vor einigen Jahren, als Jens Farsinsen wegzog.

„Dass er mit Vestslesvigsk Bryghus für das Bier sorgt, harmoniert ja gut mit dem damaligen Dasein der Mönche. Sie tranken Bier, da das Wasser in den Brunnen verunreinigt sein konnte. Das war mit dem Bier jedoch nicht der Fall“, erläutert Jens Møller.

Zu den Mönchen, die sich die helle Kutte überstreifen, gehört Jan Muus. Foto: Løgumkloster Klokke Orden

Bier gehört noch dazu

Die Frage, ob Lügumklosters Mönche anno 2022 auch Bier trinken, beantwortet der Abt mit einem eindeutigen Ja.
„Wir tun es aber nur der Tradition wegen“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.

Daher bekommen die Neuen auch jeweils einen der Bierkrüge, die 1973 zum 800-jährigen Stadtjubiläum in Lügumkloster produziert wurden. Dabei handelt es sich nicht um eine Neuauflage.

„Das sind Krüge, die zum Beispiel als Behälter für Kugelschreiber oder andere Sachen im Regal Staub gefangen haben“, so Møller.

Der Tross mit dem Neuen im Bunde nimmt Kurs auf die Klosterkirche. Foto: Flemming Andersen

Mittelalterlicher Markt in der Planung

Mittlerweile schmiedet der Orden an einem mittelalterlichen Markt im Umfeld der Klosterkirche zur 850-Jahrfeier der Klosterstadt 2023. Zudem mischen die Mönche bei dem 4+-Vorprogramm für das Tønder Festival mit.

Im Zuge der Aufnahmezeremonie drehten die in Kutten gekleidete Herren einmal mehr ihre bewährte Runde durch den Ort.

Ein strategisch wichtiger Punkt ist dabei die Statue des Mönches an der Østergade. Dort wird mit einem Schlückchen in Ehren hochprozentige Kraft getankt.

Patzer sind willkommen

Im Kapitelsaal der Klosterkirche musste Hans Lautrup Nørgaard wie seine Kollegen mit Glockenschlägen gestehen, dass er sich danebenbenommen hat und er auch weiterhin in seinem Dasein Ausrutschern Platz einräumen wird.

Mit der Prozedur im Mai ist die coronabedingte Lücke geschlossen, und der Orden ist gerüstet, um im November den Kandidaten für 2022 auszurufen.

Die ernannten Brüder
• 2012: Peter Langberg
• 2013: Kjell Andersen
• 2014: Jørgen Popp Petersen
• 2015: Bent Beim
• 2016: Peter G. Andersen
• 2017: Jens Andresen
• 2018: Matthias Alpen
• 2019: Leif Hansen
• 2020: Søren Andersen
• 2021: Hans Lautrup Nørgaard
• 2022: Bjarke Ibsen
• 2023: Mogens Schmidt

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