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Kohlwurst ist in Nordschleswig ein Dauerbrenner

Kohlwurst ist in Nordschleswig ein Dauerbrenner

Dauerbrenner Kohlwurst

Hoyer/Højer
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Grünkohl und Kohlwurst bilden für Traditionsbewusste nahezu eine Symbiose. Foto: Vendelbo Anders/Ritzau Scanpix

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In Nordschleswig und im Norden Deutschlands startet das Jahr kulinarisch bei traditionsliebenden Menschen mit einem Grünkohlessen. Ein Telefonat mit Pia Dau Müller von Højer Pølser.

Um gleich mit einem Missverständnis aufzuräumen: Die Kohlwurst enthält keinen Kohl, sie ist für den Kohl gemacht, daher der Name. Ihren Platz findet sie am oder im Grünkohl, der am Ende des Jahres verzehrt wird und vor allem an Silvester oder am Neujahrstag bei traditionsbewussten Menschen den Weg auf den Esstisch findet.

Pia Dau Müller von Højer Pølser kann auf die Schnelle nicht sagen, wie viele dieser Würste gerade jetzt über die Ladentheken und Kassenbänder gehen, aber ihren Worten nach finden sie vor allem im November und Dezember ihren Absatz. Aber: „Unsere Kohlwurst ist das ganze Jahr hindurch beliebt, auch im Sommer, weil sie da auf den Grill kommt.“ Und weil nun am Ende des Jahres viel Kohlwurst verkauft wird, liegt es nahe, dass viele dieser Käuferinnen und Käufer sie mit Grünkohl verspeisen, vorzugsweise zum Jahreswechsel, denn das ist eine Tradition, übrigens auch südlich der Grenze.

Dass diese Tradition in Nordschleswig bald ausstirbt, daran glaubt Pia Dau Müller nicht. Zumindest nicht in diesem Landstrich Dänemarks. In den Städten werde aber mehr mit Grünkohl experimentiert, meint sie. Mehr Gänge, weniger gehaltvoll sei die Devise, sodass das gemeinsame Essen länger andauern könne.

Grünkohl an sich gilt bei manchem als Superfood – als vegan und kalorienarm. In der Kombination mit Kohlwurst, Kassler, Speck und süßen Kartoffeln kann man beide Siegel getrost vergessen. Aber die schönen Dinge wie süße Kartoffeln und Wurst weglassen? Das fällt schwer.

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