Kommunalpolitik

Historische Wassermühle in Tondern ächzt nach Instandsetzung

Historische Wassermühle in Tondern ächzt nach Instandsetzung

Historische Wassermühle ächzt nach Instandsetzung

Tondern/Tønder
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Aufgrund der intimen Stimmung sind die Festivalkonzerte in Visemøllen immer sehr gefragt (Archivfoto). Foto: Jane Rahbek Ohlsen

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Beim Haushaltsvergleich 2023 einigte sich der Stadtrat, 1,45 Millionen Kronen für die einleitende Restaurierung lockerzumachen. Die Ausschreibung für die Anfangsaufgaben war fast eine halbe Million Kronen teurer.

Der Zustand der historischen Wassermühle in Tondern lässt zu wünschen übrig. Im vergangenen Jahr entschied der Stadtrat bei den Haushaltsberatungen, für die ersten Restaurierungsarbeiten 1,45 Millionen Kronen auf die hohe Kante zu legen.

Was an Aufgaben geplant war, kostet mehr, als zur Verfügung steht. Der stellvertretende Kommunaldirektor Keld Hansen, der auch für den Bereich Freizeit und Kultur zuständig ist, teilt mit, dass die Ausschreibung bei Gesamtausgaben von 1,9 Millionen Kronen landete.

Deswegen hat der Ausschuss für Kultur und Freizeit auch den Tagesordnungspunkt zunächst vertagt, erklärt der Vorsitzende René Andersen (Tønder Listen).

Das Wehr am Kongevej lässt das Wasser schnell an der Mühle vorbeifließen. Foto: Monika Thomsen

„Wir möchten nicht anfangen und plötzlich stoppen müssen, weil das Geld alle ist“, so der Ausschussvorsitzende. „Wir haben keine kalten Füße bekommen, obwohl man vielleicht behaupten könnte, alles, was historisch und mit Wasser zu tun hat in Tondern kostet zu viel. So lange wie mit dem unterirdischen Hafen an der Schiffbrücke wird es aber nicht dauern.“

Die Visemøllen oder auch Bachmannsche Wassermühle ist die älteste „Industrieanlage“ der Stadt. Die malerisch an Mühlenteich und Wiedau gelegene Mühle wurde 1598 erbaut und gehörte zum damaligen Schloss beziehungsweise zur damaligen Burg Tønder Hus. In dieser Lage wurde eine Mühle im Jahr 1436 erwähnt. Von 1799 bis in die 1970er-Jahre befand sich das Gebäude im Besitz der Familie Bachmann. 1893 brannten große Teile des Anwesens. Heutiger Eigentümer ist die Kommune.

Auf der Fassade der Mühle steht das Jahr 1598. Foto: Monika Thomsen

Während es zunächst ihren Dienst für Müllersleute mit dem Mahlen von Getreide tat, diente das unter Denkmalschutz stehende Gebäude bis fast 1960 dank einer neuen Turbine für das Stromerzeugen.

„Obwohl wir nichts versprechen können, setzen wir alles daran, dass die Restaurierung bis zur Eröffnung des Tønder Festivals fertig ist“, so René Andersen. Laut Zeitplan hätten die Arbeiten am 29. April beginnen sollen. 

Der aus Dyrhus bei Tondern stammende Sänger Jacob Dinesen 2015 vor seinem ersten offiziellen Festivalkonzert in der alten Wassermühle (Archivfoto) Foto: Jane Rahbek Ohlsen

Denn in jüngerer Zeit hat die Mühle eine neue Funktion übernommen und gilt als Wiege des Musikfestivals. Die Gründung des Viseklubben erfolgte 1974, im Entstehungsjahr des Festivals. Dort haben die ersten Konzerte vor kleinem Publikum stattgefunden. Die Bedeutung als Spielstätte hat im Laufe der fast 50-jährigen Geschichte des Festivals nachgelassen, obwohl dort in jedem Jahr irgendeine Veranstaltung durchgeführt wird. 

 

Die Wassermühle in früheren Jahren. Das Mühlengebäude rechts brannte, nur noch das Mühlenhaus blieb bestehen. Foto: Lokalhistorisches Archiv

Mit der vermutlich bald beginnenden Restaurierung sollten Mehrkosten und der Austausch von Gebäudeteilen verhindert werden, die ein weiteres Warten verursachen werden.

Das Auftaktprojekt umfasst Arbeiten an der Fassade, an inwendigen Mauern, Mauerankern, Sockel und Holzkonstruktionen.

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