Randlage

Etwas mehr Spielraum für bevorstehende Etatberatungen

Etwas mehr Spielraum für bevorstehende Etatberatungen

Etwas mehr Spielraum für bevorstehende Etatberatungen

Tondern/Tønder
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Im Rathaus haben die Finanzberatungen bereits angefangen. Foto: Archiv: Monika Thomsen

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Die Kommune Tondern hat mehrere Herausforderungen. Allein der nicht zu stoppende Einwohnerrückgang bereitet seit Jahren Kopfzerbrechen. Mit zwölf Millionen Kronen können einige Löcher gestopft werden.

Die Situation der Kommune ist wieder als so herausfordernd eingestuft worden, dass die parteiunpolitische Organisation „Fællesdistrikternes Fællesråd“ einen staatlichen Sonderzuschuss aus dem Topf der sogenannten LAG-Mittel bewilligt hat. 12 Millionen Kronen wurden der Westküstenkommune zuerkannt. Insgesamt gab es 360,4 Millionen Kronen zu verteilen. 17 finanzschwache Kommunen wurden unterstützt. Tondern ist die einzige in Nordschleswig.

Eine Million Kronen mehr als 2020

Die unabhängige Interessenorganisation will mit ihren Fördergeldern einen kleinen Ausgleich zwischen armen und reichen Kommunen schaffen. Aus seinem Topf ist die Kommune Tondern bereits in früheren Jahren bezuschusst worden. Im vergangenen seien es elf Millionen Kronen, in den Jahren davor waren es sechs Millionen Kronen, erklärte Bürgermeister Henrik Frandsen, Tønder Listen, am Dienstag auf Anfrage.

Die Kommunen könnten selbst entscheiden, ob sie das Geld in die Kasse legen oder ausgeben wollen. „Ich glaube aber eher, wir werden das Geld ausgeben. Ich denke, dass das Geld in unsere Schulen und die Altenpflege investiert wird. Bei den bevorstehenden Haushaltsberatungen haben wir jetzt einen etwas größeren Spielraum", erklärte Frandsen.

Die Mitarbeiterstärke der Pflegeheime sollen der demografischen Entwicklung angepasst werden. Foto: Monika Thomsen

„Es müsste möglich sein, auch in diesem Jahr einen Vergleich erzielen zu können, obwohl wir uns in einem Wahljahr befinden. Denn ich glaube, dass wir Politiker haben, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind“, so der Bürgermeister.

Der Haushalt ist bei den Fachausschüssen bereits thematisiert worden. Am 8. und 9. September findet ein Seminar für den Stadtrat statt. Der Haushaltsentwurf geht am 23. September in die erste Lesung, am 14. Oktober soll er verabschiedet werden.

Landdistrikternes Fællesråd wurde 1997 gegründet und sieht sich als übergeordnete Organisation für den ländlichen Raum in Dänemark. Der Rat zählt 40 Kommunen im Land- und Außenbereich, in denen 2,1 Millionen Menschen leben.  Der Verbund ist eine parteipolitisch unabhängige Interessenorganisation. Mitglied sind auch landesweite Organisationen, Betriebe und 150 Städte. In diesem Jahr werden 360,4 Millionen Kronen ausgezahlt.

Mit den Zuschüssen will der Rat unter anderem auch dafür sorgen, dass sich die Räder weiterdrehen und ein Stellenabbau verhindert werden kann oder gar neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Die Mittel gehen vornehmlich an ländliche Kommunen in den Außenbereichen, die finanzielle, demografische und sozioökonomische Herausforderungen haben und für die es schwer ist, bestehende Dienstleistungen beispielsweise im Schulbereich und in der Altenpflege aufrechtzuerhalten.
 

Wir leben zwar in einem Land. Die Kommunen haben aber nicht die gleichen Möglichkeiten, ihre Kernaufgaben zu lösen und Wohlfahrtsleistungen im gleichen Umfang und Qualität wie anderswo anzubieten.

Steffen Damsgaard, Vorsitzender von Landdistrikternes Fællesråd

Damit sollen eine gerechtere Situation und Ausgewogenheit geschaffen werden.  „Wir leben zwar in einem Land. Die Kommunen haben aber nicht die gleichen Möglichkeiten, ihre Kernaufgaben zu lösen und Wohlfahrtsleistungen im gleichen Umfang und Qualität wie anderswo anzubieten. Auch wenn im vergangenen Jahr eine Ausgleichreform durchgeführt wurde, so haben mehrere Kommunen immer noch riesige Herausforderungen, die nicht von der Reform aufgefangen werden“, erklärt der Ratsvorsitzende Steffen Damsgaard.

 

 

 

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