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Berühmter Stuhl von H. J. Wegner geht nach Tondern

Berühmter Stuhl von H. J. Wegner geht nach Tondern

Berühmter Stuhl von H. J. Wegner geht nach Tondern

Tondern/Tønder
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Aus dem Entwurf, der sich jetzt im Besitz des Vereins Venner Wegner Museum befindet, wurde die endgültigeForm des Stuhls„Jakkens Hvile“. Foto: Møbelhuset, Tønder

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Das ikonische Sitzmöbel „Jakkens hvile“ wurde bei einer Kunstauktion bei Bruun Rasmussen für das geplante Wegner-Museum erworben. Zuwendungen von Privatpersonen und dem Verein Foreningen Museum Wegner machten den Kauf möglich.

Er soll weder behaglich noch schön sein. Die Rede ist vom Stuhl „Jakkens Hvile“, geschaffen von Tonderns weltberühmten Möbeldesigner Hans J. Wegner. In den Besitz eines solchen Exemplars im Vorentwurf ist das geplante Wegner-Museum gekommen, das in Tondern zu Ehren des Sohns der Stadt gebaut werden soll.

Erworben wurde das gute Stück bei einer Auktion im Auktionshaus Bruun Rasmussen. Den Kauf machten großzügige Privatleute und der Verein Foreningen Museum Wegner möglich, erklärt die Projektleiterin, Anne Blond.

Sie sei als frühere Mitarbeiterin des Tonderner Kunstmuseums bei ihren unzähligen Führungen auf gerade diesen Stuhl eingegangen. Im Tonderner Wasserturm wird Wegners Möbelkunst seit Jahren auf mehreren Decks präsentiert.

Weder behaglich noch besonders schön

„Jakkens Hvile“ sei weder behaglich noch besonders schön, räumt sie ein. In Wirklichkeit habe sie aber genau dieses Stuhlmodell nie gesehen, schwärmt die Kunsthistorikerin.

Er soll an zentraler Stelle im geplanten Wegner-Museum stehen.

Anne Blond, Projektleiterin für das Wegner-Museum

„Er soll an zentraler Stelle im geplanten Wegner-Museum stehen, denn er hat eine ganz essenzielle Bedeutung, um die Möbelkunst Wegners zu vermitteln. Er gibt einen guten Einblick in Wegners skulpturale Formsprache und seine Zusammenarbeit mit Architektinnen und Architekten seiner Zeit. Auch das dänische Königshaus hat großen Respekt für sein Design, seinen Arbeitsprozess und die Funktionalität seiner Werke“, berichtet Anne Blond.

Das Modell ist außergewöhnlich. Die Rückenlehne ist einem Kleiderbügel nachempfunden. Zum Aufhängen einer Jacke, zum Beispiel in einem Hotelzimmer. Im Sitz befindet sich ein Stauraum. Auf dem ausgeklappten Sitz kann eine Hose hängen.

Jakkens Hvile im Entwurf. Der Entwurf befindet sich jetzt im Besitz des Vereins Foreningen Museum Wegner. Foto: Stig Bang Mortensen

Ursprünglich war dieser Stuhl als Hotelmöbelstück designt worden. Neu kostet der Stuhl, mit dem Wegner eigentlich nicht ganz zufrieden war, heute mehr als 70.000 Kronen. In den ersten Entwürfen hatte der Stuhl vier Beine. Das eine wurde aber gestrichen, um dem Stuhl mehr Leichtigkeit zu verleihen.

Der Stuhl für den Junggesellen

Gleichzeitig zeigt er Wegners Humor, denn sein Stuhl sollte besonders für Junggesellen geeignet sein, die lernen müssen, ihre Klamotten ordentlich, praktisch und zweckmäßig zusammenzulegen und aufzuhängen.

Der Verein der Museumsfreunde hat keine Möglichkeit, den teuren Neuerwerb sicher zu präsentieren. In seinem Sekretariat in der Tonderner Østergade sollen die vielen Qualitäten gerade dieses Stuhls in anderer Form gezeigt werden.

 

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