Kultur

Theatersaison mit hochrangig getanztem Schlusspunkt

Theatersaison mit hochrangig getanztem Schlusspunkt

Theatersaison mit hochrangig getanztem Schlusspunkt

Tondern/Tønder
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Akrobatisch getanzte Formationen erwarten das Publikum. Foto: Pressefoto

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100 ukrainische Flüchtlinge haben die Einladung zu einem kostenlosen Kulturerlebnis angenommen. Der Vorsitzende des Theatervereins verspricht mit dem Auftritt des Ensembles Next Zone in der Schweizerhalle ein fantastisches Erlebnis.

Der Theaterverein Tønder Teater besiegelt die ereignisreiche Saison mit einer Tanzvorstellung von internationalem Format, wenn „Tribe“ aufgeführt wird.

„Auch das Publikum wird international sein. Durch Projektleiterin Gyrithe Andersens große Hilfe ist es uns gelungen, Kontakt zu einem beträchtlichen Teil der ukrainischen Flüchtlinge in der Kommune Tondern zu bekommen. Die Vorstellung ist nonverbal, daher gibt es keine sprachlichen Grenzen, die ein besonderes Kulturerlebnis für unsere ukrainischen Flüchtlinge am Dienstag, 26. April, in der Schweizerhalle in Tondern verhindern können“, erklärt der Vorsitzende von Tønder Teater, Palle Guldbrandsen.

Gute Resonanz

„Das Angebot ist sehr gut aufgenommen worden“, freut sich Guldbrandsen in Gedanken an die Tanzvorstellung mit russischer Musik. Tribe ist frei inspiriert nach Nijinskys Choreografie und Stravinskys Musik für das Ballett Sacre Du Printemps.

Etwa 100 Flüchtlinge haben ihr Kommen angekündigt. Der kostenlose Eintritt gilt auch für die Familien, die Flüchtlinge beherbergen, wie der Vereinsvorsitzende erläutert.
 

Es ist eine faszinierende Art der Kunst, die man einfach sehen und erleben muss.

Palle Guldbrandsen, Vorsitzender von Tønder Teater

Auf das Publikum wartet ein Cocktail aus Akrobatik und Zirkuselementen, angereichert mit klassischer Musik.

Tanzvorstellungen keine Selbstgänger

Tanzvorstellungen sind in Tondern keine Selbstgänger. „Wir müssen die Tradition erst wieder aufbauen, nachdem die alte Bühne in der Schweizerhalle diesen zeitweise einen Riegel vorgeschoben hatte. Daher kämpfte der Theaterverein mit Erfolg für bessere Bühnenverhältnisse“, so Guldbrandsen.

Nun arbeite man langfristig daran, dass der Einwohnerschaft in Tondern wieder die Augen für diese Art der Vorstellungen aufgehen würden.

„Es ist eine faszinierende Art der Kunst, die man einfach sehen und erleben muss. Was sie mit ihren Körpern können, ist einfach fantastisch. Wir hoffen, dass es für unsere ukrainischen Flüchtlinge damit eine Pause im Alltag wird“, sagt Palle Guldbrandsen.

„Damit können sie unser Kulturleben kennenlernen und erleben, was die Schweizerhalle für eine Stätte ist“, so der Vorsitzende. Die Ukrainer hätten eine weit ältere Tradition der Tanzvorstellungen.

Palle Guldbrandsen schwärmt von dem Auftritt der Tanzenden. Foto: Brigitta Lassen

Workshop am Gymnasium

Für drei Klassen am Tonderner Gymnasium steht an diesem Tag außerdem mit Tanzunterricht ein alternativer Sportunterricht auf dem Stundenplan. Die kompetenten Tänzerinnen und Tänzer der Tanzkompanie Next Zone schlüpfen in die Rolle als Lehrende.

Entsprechende Workshops hat der Verein bereits früher im Gymnasium ausgerichtet.

Am Tag danach nehmen die Schülerinnen und Schüler auf den Zuschauerrängen Platz, um im Rahmen einer Sondervorstellung Tribe zu sehen, die 2011 für den Reumert-Preis nominiert wurde.

Auf der internationalen Bühne

Seitdem war das Ensemble auf einer internationalen Tournee. Ein Schwerpunkt bildete dabei Frankreich, wo es im Théatre la Villette in Paris eine Koproduktion gibt.

„Das Ensemble Next Zone ist mehrfach in Tondern zu Gast gewesen, um seine einzigartige Kunst zu zeigen. Wenn man keine Vorkenntnisse zum modernen Tanz hat, bietet sich eine gute Chance für ein besonderes Erlebnis“, so Guldbrandsen. Veranstaltungsbeginn ist um 19.30 Uhr.

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