Verkaufsmesse

Tondern: Im Sportzentrum dreht sich der Präsentierteller

Tondern: Im Sportzentrum dreht sich der Präsentierteller

Tondern: Im Sportzentrum dreht sich der Präsentierteller

Tondern/Tønder
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Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg und Kindergarten-Abteilungsleiterin Maria Petersen wohnten der Eröffnung bei. Foto: Monika Thomsen

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Nicht nur die Geschäftswelt und die Handwerksbetriebe sind vertreten, sondern auch die deutschen Einrichtungen gehören zu den 90 Akteuren, die in den Tondernhallen auf viele Gäste hoffen. Der Bürgermeister hob bei der Eröffnung die Wichtigkeit des zwischenmenschlichen Kontakts hervor.

Der Parkplatz vor den Tondernhallen ist an diesem Freitagmittag voll besetzt. Während draußen der Wind tobt, wird drinnen mit Primeln der Frühling herausgekehrt. Für grünes Flair sorgen außerdem Tannen. Die Stätte hat sich somit ein anderes „Trikot“ als üblich übergestreift.

Sportlich wird es an diesem Wochenende jedoch nicht in den vier Sporthallen zugehen. Dennoch muss so manch einer eine gute Kondition haben, um in der Rolle als Aussteller und Ausstellerin seinen Mann oder seine Frau zu stehen.

Die Sportstätte verwandelt sich für die Verkaufsmesse Tøndermessen in einen großen Präsentierteller. Vor der offiziellen Eröffnung wird hier und dort noch gestaubsaugt, und einige Kleinigkeiten werden ins rechte Licht gerückt.

Schnell mal staubsaugen, bevor der Trubel losgeht. Foto: Monika Thomsen

Veranstalter freuen sich über die Rückendeckung

„Wir haben 90 Aussteller und sind supergut zufrieden“, sagt Jane Olesen vom veranstaltenden Messeausschuss dem „Nordschleswiger“.

In der Regel sind es bei der Verkaufsausstellung, die alle zwei Jahre stattfindet, 100 verschiedene Messestände. Die jüngste Frühjahrsmesse liegt inzwischen vier Jahre zurück, da die Pandemie der geplanten Veranstaltung 2021 ein Bein stellte.

Lief die Anmeldung zeitweise schleppend, so änderte sich das gegen Ende. „Wir können dann nicht immer viel machen, da wir dann schon die Messestände justiert haben, indem wir den Leuten ein paar Meter mehr geben“, so Olesen.

„Es sieht total klasse aus, und es ist eine schöne Arbeit geleistet worden“, meint sie mit Blick auf die Atmosphäre auf dem „Messegelände“.

Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (r.) im Gespräch mit Kurt Bucka vom Messe-Ausschuss. Links der Vorsitzende der Messe, Lars Paulsen Foto: Monika Thomsen

„Teil der Ausbildungswelt“

Die Plattform, sich zu präsentieren, nutzen auch die Ludwig-Andresen-Schule und die Deutschen Kindertagesstätten und Clubs in der Kommune Tondern (DKCT).

„Wir sind Teil der Ausbildungswelt in der Stadt, und daher ist es uns wichtig, gemeinsam mit dem DKCT dabei zu sein“, erläutert Schulleiterin Bonni Rathje-Ottenberg.

„Wir vertreten ja nicht nur die Einrichtungen, sondern auch die Minderheit insgesamt“, erklärt Maria Petersen, Abteilungsleiterin im Kindergarten in Jeising (Jejsing). Am gemeinsamen, bunten Messestand warten unter anderem Informationsmaterial und ein Quiz.

Auch die Schleswigsche Partei mischt bei der Verkaufsausstellung mit.

Zur kreativen Ausschmückung gehört ein „Tannenwald" in der Sporthalle. Foto: Monika Thomsen

Ehrenamtliche Kräfte mit Sportgeist

Der Vorsitzende der Messe, Lars Paulsen, hatte in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass die Freiwilligkeit zur DNA Dänemarks gehöre.

Er freute sich über die Unterstützung der Sportvereine bei der Ausrichtung, obgleich es generell weniger und weniger freiwillige Helfer geben würde, welches in den Vereinen spürbar sei.

Zu den Ehrenamtlichen, die sich für die Vereinskasse vor den Messe-Karren spannen lassen, gehört Thomas Carstensen. Carstensen ist kein Neuling, sondern er engagiert sich seit vielen Jahren bei solchen Veranstaltungen für die SG West.

Thomas Carstensen ist ein erfahrener „Hase“ in Sachen Messe. Foto: Monika Thomsen

Unterstützung bekommt er an diesem Wochenende beim Barbetrieb in der Halle 1 von Anja Hansen Dziallas, die in diesem Zusammenhang auch seit vielen Jahren für den Sportverein der deutschen Minderheit anpackt.

„Diesmal haben wir hier eigentlich nur einen kleinen Stand, den wir betreiben müssen“, so Carstensen, bevor der Trubel richtig losging.

Informationsmaterial zur deutschen Minderheit gibt es am gemeinsamen Stand der LAS und des Kindergartens. Foto: Monika Thomsen

Keine Lösung, sich abzuschotten

Auch Bürgermeister Jørgen Popp Petersen (Schleswigsche Partei), der das Event eröffnete, hat in seiner SG-West-Vorstands-Ära ehrenamtlich bei der Messe angepackt.

„Das sind wohl mindestens 20 Jahre her. Damals habe ich in der Küche abgewaschen“, so Popp mit einem verschmitzten Lächeln.

Die Schleswigsche Partei gehört zu den Parteien, die einen Messestand besetzen. Foto: Monika Thomsen

„In das Gelingen der Messe ist viel Energie gesteckt worden. Wir befinden uns in einer schwierigen Zeit. Es ist aber keine Lösung, dass wir uns abschotten. Das Digitale nimmt ständig mehr Raum ein. Das gilt auch im Geschäftsleben. Es gibt aber nichts, dass die zwischenmenschliche Begegnung, bei der man sich in die Augen schaut, ersetzen kann“, so Popp.

Er hoffte, dass die Aussteller viele Kontakte knüpfen können.

Lene Andresen hofft auf regen Besuch an den Messeständen. Foto: Monika Thomsen

Verständnis für Geschäftsleute, die nicht mitziehen

Auf dem Präsentierteller vertreten ist die Vorsitzende des Handelsvereins, Lene Kongerslev Andresen. Sie trägt dabei nicht nur den Hut als Vorsitzende, sondern auch als Geschäftsfrau für den Laden Imerco und als Unternehmerin.

Sie hat Verständnis für die Kolleginnen und Kollegen aus dem Einzelhandel, die sich gegen eine Teilnahme entschieden haben. „Unser Showroom ist ja schließlich ständig 45 Stunden in der Woche geöffnet“, sagt Lene Andresen mit Blick auf die Öffnungszeiten der Geschäfte.

„Außer dass die Teilnahme kostet, erfordert es auch zusätzliches Personal im Geschäft“, erläutert Lene Andresen. Um ihre Abwesenheit im Laden während der Messezeit wettzumachen, müsse sie Vertretungskräfte einsetzen.

Hoffnung auf Rückdeckung

„Ich hoffe, dass die Kundinnen und Kunden diesen fantastischen Vorstoß unterstützen“, sagt die Vorsitzende des Handelsvereins.

Am Freitag zumindest zeigte sich das Wetter als Mitspieler, indem es seine ungemütliche Seite herauskehrte und somit zu einem Besuch unter dem Dach der Sportstätte einlud.

Die Öffnungszeiten
• Freitag, 3. Februar: 14 bis 18 Uhr
• Sonnabend, 4. Februar: 10 bis 17 Uhr
• Sonntag, 5. Februar: 10 bis 16 Uhr
• Adresse: Tønderhallerne, Sønderlandevej 4, 6270 Tønder

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