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Sommer, Sonne und Seitenwind in Nordschleswig

Sommer, Sonne und Seitenwind in Nordschleswig

Sommer, Sonne und Seitenwind in Nordschleswig

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Sonderburg/Sønderborg
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Das Fahrerfeld passierte mehrmals den Zieleinlauf an der Düppeler Mühle. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Die zweite Etappe der Dänemark-Rundfahrt führte am Mittwoch durch weite Teile Nordschleswigs – und hinterließ überall Spuren der Begeisterung.

„Der Gabelstapler muss da weg. Das sieht im Fernsehen nicht gut aus“, sagt einer der zahlreichen Mitarbeiter des Veranstalterteams der Dänemark-Rundfahrt in Sonderburg am Mittwochnachmittag. In wenigen Stunden wird der Sieger der zweiten Etappe der Dänemark-Rundfahrt durch das Ziel an der Düppeler Mühle fahren, und da soll alles perfekt sein.

In Mögeltondern hatten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Schlossstraße versammelt. Foto: Flemming Andersen

Das Feld hat sich um 13.15 Uhr in Ribe in Bewegung gesetzt und wird für 17.45 Uhr in Sonderburg erwartet. Die ersten Zuschauerinnen und Zuschauer haben sich schon am frühen Nachmittag eingefunden.

Der vierjährige Markus zum Beispiel. Vor Kurzem erst vom Laufrad auf das richtige Fahrrad umgestiegen, eifert er den Profis bereits nach und kann es kaum erwarten, sie live zu erleben. 

„In ein paar Jahren bin ich genauso schnell wie die“, so der Nachwuchsradler, der mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Matilde in Sonderburg Urlaub macht. Es ist sein erstes Rennen.

Auf Papas Schultern hat man die beste Aussicht. Foto: Karin Riggelsen

Mit dem Zählen längst aufgehört hat hingegen Anne-Lise aus Sonderburg. Für sie ist der Blick vom Seitenrand eine alte Tradition und familiäre Nostalgie.

„Meine Kinder waren im Radsportverein, und wir sind jedes Wochenende mit zu den Rennen gegen andere Klubs gefahren. Es ist toll, dass wir so ein großes Rennen nach Sonderburg holen konnten. Die Kinder sind längst ausgezogen und fahren auch nicht mehr; aber solche Rennen sind für mich immer eine tolle Erinnerung“, sagte Anne-Lise, die neben sich einen weiteren Klappstuhl für ihren Mann aufgestellt hatte.

Auf einer Großbildleinwand sehen sie mit an, wie sich das Feld durch Nordschleswig bewegt – unter anderem durch Scherrebek (Skærbæk), Mögeltondern (Møgeltønder) und Gravenstein (Gråsten).

In Gravenstein hatten sich viele Zuschauerinnen und Zuschauer zum Public Viewing eingefunden. Foto: Karin Riggelsen

Die Fahrer kommen näher, die Räume zwischen den Zuschauerinnen und Zuschauern werden enger, und die Spannung steigt, bis sich das Feld erstmals an der Düppeler Mühle zeigt.

Unter großem Jubel kämpfen sich die Radprofis den Berg hoch und verschwinden kurze Zeit danach wieder. Vier Runden müssen gedreht werden, bis am Ende der dänische Fahrer Mads Pedersen im Sprint die Nase vorn hat und im Anschluss etwas Lokalkolorit versprüht.

„Det var en rigtig træls spurt“, so der ehemalige Weltmeister – ein nerviger Endspurt. „Man kann das Ziel früh sehen, aber dann muss man noch im Gegenwind 1.200 Meter diese Straße hoch“, so der glückliche Sieger mit einem Zwinkern.

Mads Pedersen hat sich im Endspurt gegen die starke Konkurrenz durchgesetzt. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

Die dritte Etappe beginnt am Donnerstag in Tondern und endet in Vejle. In der Gesamtwertung führt Dylan Groenewegen vor Giacomo Nizzolo (+4 Sek.) und Mads Pedersen (+6 Sek.)

„Die Kinder fanden die Polizei am spannendsten“, gesteht Michelle Broe. Ihre vier Jungs Taylor, Payton, Jayson und Cody hatten auf jeden Fall ihren Spaß. Foto: Karin Riggelsen
Die Fahrer rollten durch die Innenstadt von Gravenstein. Foto: Karin Riggelsen
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Siegfried Matlok
Siegfried Matlok Senior-Korrespondent
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