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SP-Politikerin mit Halbzeitbilanz und Blick nach vorne

SP-Politikerin mit Halbzeitbilanz und Blick nach vorne

SP-Politikerin mit Halbzeitbilanz und Blick nach vorne

Sonderburg/Sønderborg
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Stadtratspolitikerin Kirsten Bachmann ist Vorsitzende des Ausschusses für Technik, Stadt und Wohnen und analysiert im Interview ihre Arbeit im Sonderburger Stadtrat. Foto: Karin Riggelsen

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Vor zwei Jahren wurde Kirsten Bachmann zum zweiten Mal in den Sonderburger Stadtrat gewählt. Zeit für eine Halbzeitbilanz. Was hat sie erreicht, und wird sie erneut kandidieren?

Zwei Kommunalwahlen hat Kirsten Bachmann aus Nübel (Nybøl) mitgemacht, zweimal erhielt sie nach Auszählung aller Stimmen einen Platz im Sonderburger Kommunalparlament.

Die 53-Jährige ist Vorsitzende des kommunalen Ausschusses für Technik, Wohnen und Stadt. Gemeinsam mit Parteikollegin Christel Leiendecker und Stephan Kleinschmidt vertritt sie die Schleswigsche Partei im Kommunalparlament.

Seit der jüngsten Wahl sind zwei Jahre vergangen. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Wenn du auf die vergangenen zwei Jahre im Stadtrat zurückblickst: Gibt es etwas, worauf du besonders stolz bist?

„Für die Sonderburger Innenstadt ist ein neuer Parkplan erarbeitet worden. Das ist etwas, wofür ich ganz verstärkt gearbeitet habe. Jetzt liegen endlich Lösungsvorschläge vor. Anfang 2025 sollen die in die Praxis umgesetzt werden. Das heißt, das wird noch in der laufenden Wahlperiode sein. Manche Dinge dauern eben Jahre, bevor man mit einer Sache zu Potte kommt. Es gibt aber auch noch viele andere Dinge, auch Kleinigkeiten, die mir wichtig sind. Auch unsere Brückenbauerposition ist etwas, worauf wir in der SP stolz sein können. Dass wir immer wieder über die Mitte hinweg arbeiten.“

Kirsten Bachmann und Bürgermeister Erik Lauritzen sind im Sonderburger Kommunalparlament Teil einer breiten Mehrheit. Das Foto zeigt beide beim Neujahrsempfang der Kommune 2023. Foto: Karin Riggelsen

Wirst du 2025 wieder kandidieren?

„Ja, ich kandidiere wieder. Ich bin noch nicht fertig mit der Arbeit. Deshalb möchte ich 2025 abermals antreten, um eine weitere Wahlperiode im Stadtrat mitarbeiten zu können.“

Inwiefern bist du noch nicht fertig mit der Arbeit?

„Für mich ist es wichtig, weiter daran zu arbeiten, dass wir die Bürgerinnen und Bürger noch besser einbeziehen können, damit wir gute Entwicklungspläne erarbeiten und umsetzen können. Ich möchte mich außerdem weiter dafür einsetzen, dass wir eine ordentliche Infrastruktur bekommen. Das haben wir zurzeit nicht. Ein Beispiel aus dem öffentlichen Nahverkehr: Ich würde gerne noch eine Buslinie mehr einsparen und dafür eine Alternative anbieten, wie Flex-Verkehr, Quick-Verkehr oder eine App. Die Busse fahren größtenteils immer noch leer herum. Die Frage ist also: Wie bekommen wir es hin, den Leuten flexible Verkehrsanbindungen auf dem Land zu ermöglichen? Das ist eine Frage, für die ich Antworten und Lösungen finden will. Zum Beispiel mit einem guten Zubringerdienst.“

Kirsten Bachmann arbeitet in der Hauskrankenpflege. Die Stadtrats-Arbeit kommt vor oder nach Feierabend hinzu. Foto: Karin Riggelsen

Stadtratsarbeit erfordert Zeit und Kraft. Wie schaffst du das im Alltag?

„Ich habe meinen Job gewechselt, und das hat mir wieder mehr Luft verschafft. Statt die Distriktleitung zu sein, bin ich jetzt ganz normal in der Hauskrankenpflege angestellt, zudem habe ich um einige Stunden reduziert. Jetzt muss ich nicht mehr 24 Stunden erreichbar sein. Das hilft mir, meine Kräfte auf die Stadtratsarbeit zu konzentrieren. Ich habe jetzt mehr Überschuss.“

Was bewegt dich dazu, erneut zu kandidieren?

„Es gibt Projekte, die ich gerne mit ins Ziel begleiten möchte. Unter anderem die neue Gestaltung an der Sundgade (Gebiet am Sonderburger Westufer, d. Red.). Es ist sehr spannend, was da in der Zukunft passiert. Ein Projekt, das ich gerne mit beeinflussen möchte. Außerdem wünsche ich mir, dass aus dem Radweg zwischen Nübel und Broacker noch etwas wird. Dafür werde ich zunächst einmal auch in den kommenden zwei Jahren kämpfen.“

Kirsten Bachmann ist seit Januar 2018 für die Schleswigsche Partei im Kommunalparlament vertreten. Bei der Wahl 2017 erhielt sie 64 Stimmen, bei der Wahl 2021 waren es 140.

 

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