Deutsche Minderheit
Sozialdienst Fördekreis streicht „Volksgruppe“ aus der Satzung
Sozialdienst Fördekreis streicht „Volksgruppe“ aus der Satzung
Sozialdienst Fördekreis streicht „Volksgruppe“ aus Satzung
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Spazierlotto, Suppenessen oder Seniorenadventsfeier: Die rund 130 Mitglieder im Sozialdienst Fördekreis haben im vergangenen Jahr viel erlebt. Bei der Generalversammlung hat der Verein eine Satzungsänderung einstimmig beschlossen.
Rund 130 Mitglieder hat der Sozialdienst Fördekreis, 33 von ihnen nahmen am Dienstagabend an der Generalversammlung im Bootshaus des Deutschen Rudervereins Gravenstein teil.
Alle Plätze waren besetzt, als die Vorsitzende Inken Knutzen das vergangene Jahr Revue passieren ließ. „Unsere Angebote wurden sehr gut angenommen“, so die Vorsitzende.
369 Teilnehmende an Veranstaltungen
An den Aktivitäten des Sozialdienstes, darunter ein Überraschungsbüfett, Ausflüge, Pilzsuche oder Vorträge, nahmen 369 Mitglieder teil. Aktuell plant der Vorstand die Aktivitäten für die nächste Saison. Im Mai und Juni lädt der Sozialdienst erneut zu gemeinsamen Wanderungen ein (Bericht folgt).
Kassierer Rainer Naujeck legte seinen Kassenbericht vor. Dieser zeigte: Wie alle anderen Vereine der deutschen Minderheit im Bezirk Sonderburg konnte auch der Sozialdienst Fördekreis von der Erbschaft von Lilli Lange und Arne Nielsen profitieren, wodurch unter anderem Hilfsmaßnahmen für Familien in Not finanziert werden.
Familienberaterin: So kann man Einsamkeit vorbeugen
Familienberaterin Sabine Dehn Frerichs gab in ihrem Bericht Einblicke in ihre Arbeit. Sie gab einen Tipp gegen Einsamkeit weiter: andere Menschen mit zu den Veranstaltungen des Sozialdienstes einzuladen, mitzubringen und zu integrieren.
„Der Inhalt der Veranstaltung ist zweitrangig. Das Drumherum, das Gespräch mit dem Tischnachbarn bei Kaffee und Kuchen, das ist das Wichtigste. So kann Einsamkeit vorgebeugt werden. Eine unserer Kernaufgaben“, stellte die Familienberaterin fest.
Der Vorstand legte den Mitgliedern am Dienstagabend einen Antrag auf eine Satzungsänderung vor. Aus der Beschreibung „deutsche Volksgruppe“ sollte „deutsche Minderheit“ werden.
Vorstandsmitglied Rainer Naujeck erläuterte den Antrag: „Warum möchten wir den Begriff austauschen? In der dänischen Sprache heißen wir ,tysk mindretal’, und der Begriff Volksgruppe ist ja in einer recht schwierigen Zeit von einigen Leuten missbraucht worden, wenn ich an die Jahre 1939 bis 1945 denke. Daher ist dieser Name etwas anrüchig. Deswegen stellen wir den Antrag, den Begriff Volksgruppe mit Minderheit zu ersetzen.“
Die Mitglieder stimmten einstimmig für eine solche Satzungsänderung.
Im Anschluss an die Versammlung informierte die Vorsitzende des BDN Fördekreises, Ute Backmann, über die deutsche Minderheit und die Organisation im Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN).
Der Abend klang mit einem gemeinsamen Smørrebrød-Essen aus.