Minderheit

Sonderburg hat die größte deutsche Schule in Nordschleswig

Sonderburg hat die größte deutsche Schule in Nordschleswig

Sonderburg hat die größte deutsche Schule in Nordschleswig

Sonderburg/Sønderborg
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Schulleiterin Henriette Tvede Andersen bei der Vorlage des SFO-Berichts von Jasmin Matt Foto: Ilse Marie Jacobsen

Am Donnerstagabend ist an der Deutschen Schule Sonderburg Bilanz über das Jahr 2019 gezogen worden. Angesprochen wurden unter anderem Aufnahmekriterien, ein neuer Termin für die Generalversammlung, Corona – und Sparmaßnahmen.

Die Deutsche Schule Sonderburg (DSS) hat im Augenblick 211 Schüler. „Wir sind die größte deutsche Schule in Nordschleswig, und auch viele Dänen wählen die Institution der deutschen Minderheit“, stellte der Vorsitzende des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Sonderburg und Umgegend, Jens-Christian Schmidt, am Donnerstagabend bei der Generalversammlung in der Aula der DSS fest. 

Es passiert viel an der DSS

Die deutsche Schule verfügt über einen engagierten Lehrerstab, und die Schule beteiligt sich an verschiedenen Aktivitäten. Es wird laufend renoviert. So wurden im vergangenen Jahr unter anderem Gardinen in der Aula montiert und Fenster nach Bedarf ausgewechselt.

Zur Wahl standen im Schulvorstand der Vorsitzende Jens-Christian Schmidt, Anja Peist-Hansen und Carina Reese. Alle wurden mit einem Applaus von den Anwesenden bestätigt.

Ein kreativer Jahresbericht

Die Deutsche Schule Sonderburg hat eine neue Schulleiterin. Dann darf es auch bei einer Generalversammlung gern ein wenig anders vonstattengehen. So lieferten Henriette Tvede Andersen und Konrektor Jan Wachtberg Schmidt den 25 Anwesenden einen sehr unterhaltsam gestalteten Jahresbericht.

Henriette Tvede Andersen ergriff das Mikro und interviewte Jan Wachtberg Schmidt. 2019 hatte die DSS 214 Schülerinnen und Schüler in 13 Klassen, 23 Lehrer, einen Hausmeister, eine Sekretärin und mehrere Gebäudereiniger.

Gute Zusammenarbeit mit anderen Schulen

Die Zusammenarbeit mit den deutschen Schulen, der Bücherei, Museum, TS Sonderburg und der kommunalen Musikschule verläuft vorzüglich. „Und da sitzt die Schulleiterin aus Lunden. Hej Marion“, meinte Jan Wachtberg Schmidt verschmitzt lächelnd  an seine frühere Kollegin Marion Petersen gewandt, die in den Zuhörerreihen saß.

Wir wollen den Zeitpunkt für die Generalversammlung auf das Frühjahr legen, damit alles nicht so lang her ist.

Jens-Chistian Schmidt, Vorsitzender

Bei der Schule werden Deutsch und Dänisch als Zweitsprache gefördert. „Da würde ich auch gern arbeiten“, meinte Henriette Tvede Andersen plötzlich. „Mensch, Henriette. Herzlichen Glückwünsch“, kam es vom lachenden Jan W. Schmidt.

Die Schulleiterin freute sich über ihren „wirklich schönen Anfang“ in Sonderburg Anfang August.

Zu den neuen Mitarbeitern der DSS zählen auch die Sekretärin Melanie Beuschau und die Lehrer Marko Münchow und Jonas Vosz.

Stabile Kinderzahl in der SFO

Die SFO hatte 2019 eine stabile Kinderzahl, wie die Leiterin Jasmin Matt in ihrem Bericht feststellte. Den Bericht las die Schulleiterin, weil Jasmin Matt krankgeschrieben war. Bei der SFS konnten unter anderem sechs neue Laptops für den PC-Führerschein angeschafft werden.

Ausgabensperre trotz Überschusses

Kassierer Bo Thielsen hatte die finanzielle Übersicht der deutschen Schule dabei. Die Institution hatte 2019 ein Plus von gut 500.000 Kronen erwirtschaftet. Es fehlten aber immer noch 800.000 Kronen, um den erwarteten Überschuss zu erfüllen. Deshalb wurden im Frühjahr Sparmaßnahmen eingeführt, wie der Hauptvorsitzende des Deutschen Schul- und Sprachvereins (DSSV), Welm Friedrichsen, den Anwesenden erklärte.

Die Stühle standen ganz coronagerecht mit vorgeschriebenem Abstand. Foto: Ilse Marie Jacobsen

„Aber 98 Prozent eurer Ausgaben liegen ja fest“, wie Welm Friedrichsen feststellte. Die Ausgabensperre gilt nur für größere Ausgaben. Diese müssen erst mit der Schulrätin Anke Tästensen abgesprochen werden. Auch in diesem Jahr fährt der DSSV eine sehr vorsichtige Politik. Friedrichsen hoffte, dass das Deutsche Gymnasium für Nordschleswig seine hohe Schülerzahl bewahren kann. Schickt so viele Schüler wie möglich nach Apenrade (Aabenraa), so seine Aufforderung.

Generalversammlung im zweiten Quartal

Der Vorsitzende Jens-Christian Schmidt hatte einen Vorschlag, der angenommen wurde. „Wir wollen den Zeitpunkt für die Generalversammlung auf das Frühjahr legen, damit alles nicht so lang her ist“, so Schmidt. Diesen Vorschlag hatte Lehrer Edgar Claussen schon im vergangenen Jahr gemacht.

Konrektor Jan W. Schmidt und Schulleiterin Henriette Tvede Andersen bei ihrem Jahresbericht Foto: Ilse Marie Jacobsen

Bei der Generalversammlung am Donnerstag wurde ein Termin im zweiten Quartal ins Auge gefasst, damit auch der Finanzbericht fertiggestellt werden kann. Der Vorsitzende Jens-Christian Schmidt hatte sich vorher mit der Schulrätin Anke Tästensen kurzgeschlossen.

Corona wurde angesprochen

Eine Mutter erkundigte sich bei der Generalversammlung nach Corona. Die DSS war die erste deutsche Schule in Nordschleswig, die wegen Covid-19 geschlossen wurde. „Wir folgten damals dem Plan des DSSV. Heute wissen wir, dass das nicht notwendig ist“, stellte Henriette Tvede Andersen fest. Die Schule hatte damals eine Notbetreuung eingerichtet, die aber nur von wenigen Kindern genutzt worden war. Vielleicht war auch der Ausdruck Notbetreuung nicht ganz korrekt, wie die Lehrerin Inke Hansen feststellte. Betreuung wäre besser.

Jens-Christian Schmidt mit dem Jahresbericht des Vorsitzenden Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die Schulleiterin forderte die Eltern dazu auf, die Schule auch am Wochenende bei Corona-Fällen schnell zu informieren. „Wir brauchen Zeit, um herauszufinden, wer zum Nahkontakt des Kindes gehört", so Henriette Andersen, die auch im Bezug auf Corona ihr Lehrerteam lobend hervorhob.

 

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