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Schulleiterin nach Schließung: „Können unsere Corona-Erfahrungen weitergeben“

Schule nach Schließung: „Können unsere Corona-Erfahrungen weitergeben“

DSS: „Können unsere Corona-Erfahrungen weitergeben“

Sonderburg/Sønderborg
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Marlene Murschel und Lehrerin Manuela Borsinski im Klassenzimmer, in dem die Notbetreuung eingerichtet ist Foto: Sara Wasmund

An der Deutschen Schule Sonderburg ist in dieser Woche alles anders. Wegen eines Corona-Falls erhalten die Schüler Online-Unterricht, die Schule ist fast leer. Wie geht die Institution mit der Situation um?

Seit Montag ist an der Deutschen Schule Sonderburg vorübergehend alles anders. Wegen einer an Corona erkrankten Schülerin sind Schüler und Lehrer nach Hause geschickt worden, der Unterricht läuft in dieser Woche online ab.

Für Schulleiterin Henriette Tvede Andersen eine besondere Situation. Sie sitzt am Dienstagvormittag in ihrem Büro und koordiniert. Sie informiert Eltern, Lehrer und Schüler über das Intranet, spricht mit den Behörden und spricht sich mit dem Deutschen Schul- und Sprachverein (DSSV) darüber ab, was zu tun ist.

Außerordentliche Vorstandssitzung statt Generalversammlung

„Ich bin auch ständig in Kontakt mit dem Vorsitzenden und dem Vorstand der Schule, wir versuchen, das beste daraus zu machen. Alles geschieht nach Absprache mit dem DSSV und wir konzentrieren uns hauptsächlich darauf, dass der Unterricht und die Betreuung laufen“, so die Schulleiterin. Statt der für Donnerstag geplanten Generalversammlung des Schulvereins trifft sich der Vorstand zu einer außergewöhnlichen Sitzung, um die Lage zu besprechen.

Schulleiterin Henriette Tvede Andersen im Büro der Deutschen Schule Sonderburg Foto: Sara Wasmund

Ein Fokus liegt darauf, alle Lehrer der Schule sowie alle Schüler der zehnten Klasse auf Corona testen zu lassen, die Klassenkameraden der Schülerin sollen zweimal getestet werden. Gar nicht so einfach, weiß die Schulleiterin.

„Es ist nicht leicht, so viele Personen auf einmal testen zu lassen, die Nachfrage ist gerade sehr hoch. Einige Kollegen haben sich als Pendler an der Grenze testen lassen.“

Erfahrungen sammeln und weitergeben

Die Schule nimmt am Montag, 9. November, planmäßig den Betrieb wieder auf. „Bis dahin entscheiden wir von Tag zu Tag. Auch, ob für einzelne Klassen vorher schon Unterricht möglich ist, beispielsweise, wenn ein Lehrer negativ getestet wurde. Generell gilt aber immer: Sicherheit geht vor!“ „Wir sind ja die erste deutsche Schule, an der es einen Corona-Fall gab. Aber sicher nicht die letzte. Daher wollen wir in Zusammenarbeit mit dem DSSV unsere Erfahrungen sammeln und weitergeben“, so Henriette Tvede Andersen.

Marlene Murschel war am Dienstag die einzige Schülerin in der Betreuung. Foto: Sara Wasmund

In einem Klassenzimmer ist eine Notfallbetreuung eingerichtet worden. Doch nur wenige der 213 Schüler nutzen das Angebot. „Die meisten haben eine andere Betreuungsmöglichkeit gefunden“, weiß Manuela Borsinski, die als Förder-Lehrerin für die Notfallbetreuung abgestellt wurde.

Komisch, aber irgendwie auch gemütlich

An diesem Dienstag ist nur die siebenjährige Marlene Murschel in ihrer Obhut. Wie fühlt es sich an, die Schule ganz für sich alleine zu haben? „Das ist komisch“, so die Erstklässlerin. Aber irgendwie auch ganz gemütlich, findet sie. Mit Mathe-Übungen, Tischtennis, Spaziergang nach draußen und einer Runde Malen vergeht der Vormittag. Ein ganz besonderer Dienstag in einer besonderen Woche.

 

 

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