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Neue Besitzer, aber vieles bleibt beim Alten

Neue Besitzer, aber vieles bleibt beim Alten

Neue Besitzer, aber vieles bleibt beim Alten

Sonderburg/Sønderborg
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Jette und Anders Bladt im Café Fika Foto: Karin Riggelsen

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Das Ehepaar Jette und Anders Bladt aus Auenbüll hat sich mit „Café Fika“ in der Kastanie Allé einen langgehegten Wunsch erfüllt. Die Stätte wird am Donnerstag wieder eröffnet.

Wer das mit schwedischem Flair eingerichtete „Café Fika“ kennt, wird es vielleicht nicht einmal sofort bemerken. Aber die Adresse, die eigentlich einem Schrebergarten ähnelt, hat neue Eigentümer. Das Ehepaar Jette und Anders Bladt hat das Fika am 1. Januar 2022 übernommen.

Am Donnerstag, 20. Januar, dürfen die Kunden wieder ab 9.30 Uhr in dem gemütlichen Raum mit den vielen Pastellfarben und dem rustiken Möbeln Platz nehmen können, um sich dort einen kleinen Imbiss oder einen frisch zubereiteten Stempelkaffee der Jebsen-Plantage Kifaru Coffee und ein Stück selbstgebackenen Kuchen servieren zu lassen.

 

Line, Jette und Anders Brandt vor dem Café Fika Foto: Karin Riggelsen
Café Fika Foto: Karin Riggelsen
Wie in Schweden, viel blau, weiß und Holz Foto: Karin Riggelsen

Dort gibt es unter anderem auch Spezial-Biere vom preisgeskrönten „Herslev Bryghus“, Saft und Brause von „Søgaard Bryg“ in Tondern (Tønder) und Carstensens Tee-Spezialitäten aus Apenrade (Aabenraa).

„Das ist genau unser Ding"

Für Jette und Anders Bladt ist mit dem Café Fika ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. „Wir kamen ja ab und an hierher und wir wussten, dass ist genau unser Ding. Dann sahen wir auf Facebook, dass die Besitzer es verkaufen oder schließen wollten. Wir fragten uns: Was machen wir nun? Im November haben wir dann den Vertrag unterzeichnet“, erzählt Jette Bladt, die selbst am Tag vor der offiziellen Eröffnung lächelt.

Wir haben immer gefunden, dass Sonderburg so einen Ort braucht. Wenn man eine gute Tasse Kaffee trinken und wo man sich einfach hyggen kann.

Anders Bladt, „Café Fika"

Sie und Anders haben eigentlich nichts verändert. Alles sieht aus wie bei der Eröffnung vor fast vier Jahren. In der kleinen Küche ist alles in Greifweite.

„Wir haben immer gefunden, dass Sonderburg so einen Ort braucht. Wenn man eine gute Tasse Kaffee trinken und wo man sich einfach hyggen kann“, wie Anders Bladt meint. Er wird seine Frau zwischendurch im Fika helfen.

Kleine Größe kein Problem

Für die beiden ist es kein Problem, dass das Café relativ klein ist und lediglich über 28 bis 30  Sitzplätze verfügt. In den aktuellen Corona-Zeiten noch weniger.

 

Jette und Anders Bladt in ihrem Café Foto: Karin Riggelsen
Die Auswahl der Speisen Foto: Karin Riggelsen
Am Donnerstag wird dieses Schild auf die Straße gestellt. Foto: Karin Riggelsen

„Gerade diese Größe hat uns ja überzeugt, und die begrenzte Öffnungszeit. Wir haben nicht abends auf, sondern werden irgendwann in den Abendstunden mal eine Veranstaltung. Hier hat man alles im Griff, und wir haben nur eine begrenzte Auswahl an Gerichten. Besser etwas weniger, aber dafür gut. Hier soll es immer nach Kaffee und Kuchen duften“, wie Jette Bladt erklärt. Im Sommer können die beiden Café-Leute außerdem drei Tische und Stühle hinaus auf die Straße stellen.

Viel Erfahrung in der Branche

Jette Bladt hat in der Restaurationsbranche viele verschiedenen Funktionen erfüllt. Sie wurde bei „Schmidts Delikatesse“ als Kaltmamsell ausgebildet, war zehn Jahre lang Wirtschafterin im heutigen „Hotel Sønderborg Strand“, hat drei Jahre im „Hotel Baltic“ in Höruphaff (Høruphav) für das Frühstück gesorgt und war zuletzt im „Mr. Jessen“ in Sonderburg.

Jette Bladt in der Küche Foto: Karin Riggelsen
Bücher im Café Fika Foto: Karin Riggelsen
Die Fenster zur Kastanie Allé: Der Verkehr zwischen Jernbanegade und dem Einkaufszentrum Borgen ist enorm, so die beiden Cafébetreiber. Foto: Karin Riggelsen

Anders Bladt ist Konsulent und arbeitet mit Vertrieb und Logistik für ein Unternehmen auf Fünen (Fyn). Jette Kraghs Tochter Line (23) wird neben ihrem Lehrplatz Universe auch im Café helfen. Zur Familie gehören außerdem Anders Kraghs Söhne Jonas (20) und Niklas (26).

Richtige Nordschleswiger

Jette und Anders Bladt sind richtige Nordschleswiger aus der Sonderburger Gegend. Ein Jahr lebten die beiden in Berlin, wo Anders Bladt einen Job bestritt. „Aber ich musste einfach wieder nach Hause. Länger konnte ich es nicht aushalten“, gibt Jette Bladt gern zu. Ihr Anders war ein weiteres Jahr in der Landeshauptstadt, wo die beiden sich lediglich alle zwei Wochen sahen. Aber die Stadt Berlin haben die beiden sich gründlich angeschaut.

Die Kinder wussten, dass ihre Eltern von einem Café träumten. Die Verkündung kam dann aber doch wie ein Blitz vom Himmel. „Wir hatten unterschrieben, und dann luden wir die Kinder zum Kaffee ein. Das war dann doch ein Schock“, meint Jette Bladt lächelnd. Die Kinder haben aber nie bezweifelt, dass es die richtige Entscheidung war. „Ich freu mich und es ist doch ganz toll, dass sie jetzt in Gang kommen“, so Line Bladt.

Sechs verschiedene Biersorten von Herslev Bryghus Foto: Karin Riggelsen

Die Fika

Eine Fika kann zwischen 15 und 45 Minuten dauern. Zum Kaffee wird oft eine Süßigkeit, Fikabröd genannt, meistens ein Süßgebäck oder Kuchen, zu sich genommen. Diese Tradition einer ausgedehnten Kaffeepause mit einer kleinen Zwischenmahlzeit ist ein zentraler Bestandteil der schwedischen Kultur, gehören die Schweden doch zu den größten Kaffeekonsumenten der Welt.

Die Fika kann auch belegte Brote oder andere, nicht süße Speisen beinhalten. Eine Fika kann in einem Café oder einer Konditorei, am Arbeitsplatz als Arbeitspause, zu Hause oder im Freien stattfinden. 

Quelle: Wikipedia

 

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