Kommunalwahl 2021

Marion liegen Frauenpolitik und Integration am Herzen

Marion liegen Frauenpolitik und Integration am Herzen

Marion liegen Frauenpolitik und Integration am Herzen

Guderup
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Marion K. Hansen geht Gassi mit den Hunden Carlie und Nala. Foto: Karin Riggelsen

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Die SP-Kandidatin Marion K. Hansen will eine Veränderung bewirken. Sie wünscht sich unter anderem Frauenparkplätze in neuen Parkhäusern.

Die 62-jährige Marion K. Hansen zog vor 17 Jahren von Hamburg zu ihrer großen Liebe Roland Hansen nach Guderup. Sie hat sich schon immer sozial engagiert.

In der kommenden Woche geht sie am Dienstag, 16. November, als Kandidatin der Schleswigschen Partei in Sonderburg an den Start.

Gleichstellung von Frauen und Männern

Zum Programm der SP gehört unter anderem ein Sonderburg, das als erste Kommune der europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern beitreten sollte. Das ist Marion K. Hansens und Stephan Kleinschmidts Wunsch.

Zu ihren wichtigen Herzensangelegenheiten gehören unter anderem auch Frauenparkplätze in neuen Parkhäusern. Sie nimmt das Parkhaus beim Steigenberger Hotel Alsik als Beispiel. „Als Frau fühlt man sich dort nicht so wohl, wenn man dort nachts rein- oder rausgeht“, meint sie. In Deutschland gibt es schon sehr lange Frauenparkplätze. Am Anfang wurde es belächelt, aber nun wird das fleißig genutzt. Dort werden dicht beim Ein- oder Ausgang einige Parkplätze nur für Frauen reserviert.

Marion K. Hansen Foto: Karin Riggelsen

In den fertigen Parkhäusern ist das wahrscheinlich nicht mehr möglich. Vielleicht ist die Gefahr in Sonderburg auch nicht so groß. Aber ein Unwohlsein könnte einigen Frauen auch in dieser Kommune erspart bleiben: „Es kann überall etwas passieren.“

„Wir unterstützen uns"

Marion K. Hansen findet, dass bei der Wahl für eine Frau gestimmt werden sollte. „Es ist besser, wenn wir mehr Frauen in der Politik haben. Weil sie einen anderen Blickwinkel haben. Dadurch kann man eine andere Atmosphäre in die Politik kriegen“, stellt sie fest.

Das Team der SP lobt sie: „Wir unterstützen uns gegenseitig, sind gut zusammen, obwohl wir sehr verschieden sind. Wir sind Konkurrenten. Aber im Endeffekt geht es uns darum, dass wir gut vertreten sein werden im Stadtrat. Und unser ’Leithengst’ Stephan (Kleinschmidt, Red.) macht eine gute Arbeit. Wir unterstützen ihn, und er macht es wirklich toll. Das tun die anderen Stadträte auch.“ Hansens Ehemann Roland hilft ihr bei ihrer politischen Arbeit.

Noch nie Berührungsangst gehabt

Sie setzt sich besonders für Ältere, Menschen mit Behinderungen und Integration ein. Sie kommt aus einer Gegend, wo es viele Einwanderer aus verschiedenen Ländern gab. „Ich hatte noch nie Berührungsangst“, meint sie lächelnd. In Dänemark hat sie als „omsorgsmedhjælper“ in der Heimhilfe gearbeitet.

Marion K. Hansen mit ihren Hunden Carlie und Nala Foto: Karin Riggelsen

Viele Senioren würden gern arbeiten, „aber man bekommt ja nichts“, wie sie feststellt. Sie würde sofort als Heimhilfe anfangen, wenn sie nicht die schwere körperliche Arbeit machen müsste. Deshalb ist für sie ein solcher Job nicht möglich, obwohl ihre „warmen Hände" dort viel ausrichten könnten.

„So verbaut man sich generell die Möglichkeit, mehr Arbeitskraft zu bekommen. Immer nur auf freiwillige Hilfe zu setzen, ist ja nicht sinnvoll und kann auch teuer für denjenigen sein, der die freiwillige Arbeit macht. Man müsste darüber nachdenken, wie die Aufgaben anders aufgestellt werden.“

Marion K. Hansen arbeitet alle 14 Tage als freiwillige Helferin beim Kafé 93 in Hagenberg (Havnbjerg).

In die SP hineingewachsen

Am Anfang hatte Marion K. Hansen überhaupt keinen Kontakt zur deutschen Volksgruppe. „Da gehörte ich ja nicht dazu, weil ich aus Hamburg kam“, dachte sie sich. Bei einer Kulturnacht in Sonderburg trafen die Hamburgerin und ihr Mann dann aber das SP-Mitglied Arno Knöpfli. Anfangs hat sie die dänische Sprache von der politischen Arbeit ferngehalten, dann hat sie sich aber über die Arbeit der SP informiert.

Marion K. Hansens Schilder hängen überall in Sonderburg. Foto: Karin Riggelsen

„Ich bin dann einfach so reingewachsen, reingerutscht. Ich habe viel mit Dieter Jessen gesprochen. Er hat mir sehr geholfen, mich zurechtzufinden“, kommt es von der lächelnden Frau. Jetzt ist sie voll drin bei den aktuellen Themen und dem Wahlprogramm, und verfügt nun über ein gutes Hintergrundwissen.

Wählen ist die erste Bürgerpflicht

Marion K. Hansen hat sich schon immer für Politik interessiert. „Ich bin geprägt durch Herbert Wehner (ehemaliger Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen und Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Red.). Meine Eltern haben immer gesagt: Wählen ist die erste Bürgerpflicht“, so Marion K. Hansen. Ihr Heimatort Hamburg Harburg war rot, eine Arbeiterstadt. Ihre erste Demonstration war mit 15 Jahren gegen Jugendarbeitslosigkeit in Dortmund. 500.000 Menschen beteiligten sich an dem Protest.

Sie war ein Jahr lang ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte im Kreis Segeberg für die Grünen. „Das war eine gute und wichtige Erfahrung für mich“, erklärt sie. Die Grünen waren damals noch die mit selbstgestrickten Strümpfen, so einst die Auffassung vieler. Marion K. Hansen hat aber immer großen Wert auf ein gepflegtes Aussehen und ein elegantes Outfit gelegt.

Marion K. Hansen beim Spaziergang mit den Hunden Foto: Karin Riggelsen

Viele Interessen

Marion K. Hansen hat eine leibliche Tochter Lea Janina, benannt nach der Journalistin Lea Rosh (37). Hinzu kommen zwei Bonustöchter. Zur Familie, die in Guderup lebt, gehören auch die beiden Hunde Carlie und die 7,5 Monate alte Labrador-Hündin Nala.

Marion tanzt gern und liest Fachbücher, Krimis, historische Romane. Jussi Adler Olsens Geschichten liebt sie. Sie schreibt übrigens auch selbst Gedichte, die veröffentlicht wurden.  

Sie wollte immer anderen helfen

Marion K. Hansen hat ein Helfer-Syndrom, wie sie es selbst ausdrückt: „Ich wollte schon immer anderen helfen.“ Sie hat viele Jahre in der Verwaltung des Strafvollzugs gearbeitet.  Als sie nach Dänemark kam, hat sie drei Jahre lang bei Bitten Clausen in der Villa geholfen. Die Danfoss-Witwe hat die Hamburgerin beeindruckt: „Sie war eine sehr faszinierende Frau, sehr tough. Sie war eine starke, eine großartige Frau.“

Gassigehen ist bei Marion K. Hansen überhaupt nicht langweilig. Foto: Karin Riggelsen

Integration gehört zu ihren Herzensangelegenheiten. Für sie sind Frauen mit Kopftüchern alles andere als dumm. 

Immer die Person sehen

„Diese Frauen sind offen und freundlich, sind bereit, dass man sie anspricht und mit ihnen kommuniziert. Das ist eines der wichtigsten Themen. Mit den Leuten sprechen, sie kennenlernen und Verbindungen schaffen. Man darf nichts verallgemeinern, sondern sollte immer den einzelnen Menschen sehen“, so Marion K. Hansen.

Die Wahlnacht am Dienstag wird für sie eine spannende Sache: „Wird es besser? Wird es mehr oder weniger? Das sehen wir.“

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