Deutsche Minderheit

Leben an der Grenze: Paprika zeigt „ARD“ und „ZDF“ ihre Welt

Leben an der Grenze: Paprika zeigt „ARD“ und „ZDF“ ihre Welt

Leben an der Grenze: Paprika zeigt „ARD“ und „ZDF“ ihre Welt

Sonderburg/Sønderborg
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Paprika Møller, umgeben vom Filmteam, das für den deutschen Kinderkanal eine Folge für die Serie „Schau in meine Welt“ aufnimmt. Foto: Karin Riggelsen

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Der deutsche Kinderkanal dreht in dieser Woche in Sonderburg. Ein Filmteam begleitet die 14-jährige Paprika Møller von der Deutschen Schule Sonderburg. Wie ist es, im Mittelpunkt einer TV-Produktion zu stehen?

Es ist 9.30 Uhr an der Deutschen Schule Sonderburg (DSS), und das Filmteam steht am Schulhof bereit. Der Regenschauer endet pünktlich zum Drehbeginn, und Paprika Møller und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler strömen nach dem Sportunterricht frisch geduscht aus der Umkleidekabine.

TV-Aufnahmen statt Mathe

Anstatt Mathe stehen für die 14-jährige Paprika Møller und ihre Klasse TV-Aufnahmen auf dem Stundenplan. Eine Woche lang begleitet ein Filmteam des Kinderkanals von „ARD“ und „ZDF“ die Schülerin in ihrem Alltag.

Paprika Møller mit einer Gruppe ihrer Klasse auf dem Schulhof der DSS: Das Filmteam nimmt den Pausenalltag auf. Foto: Sara Eskildsen
Eine Besonderheit im Leben der 14-Jährigen ist der Rhönradsport, der an der Schule in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verein TS Sonderburg angeboten wird. Foto: Karin Riggelsen

Autorin Nina Cöster und ihre beiden Mitarbeiter Martin Sündermann und Ole Schmidt drehen eine Folge für die Serie „Schau in meine Welt“. Paprika zeigt den Zuschauerinnen und Zuschauern in dem Beitrag aus Sonderburg ihr Leben an der Grenze. Ein Leben zwischen Dänisch und Deutsch, ein Alltag zwischen dänischer Familie und deutscher Schule.

„Für mich ist mein Leben ja ganz normal“

„Für mich ist mein Leben ja ganz normal. Ich kann mir gar nicht so recht vorstellen, dass es für andere sonderlich interessant ist“, sagt die 14-Jährige lächelnd. „Für uns ist es ja völlig normal, zwischen Deutsch und Dänisch hin und her zu wechseln.“

Eine Besonderheit des Formats „Schau in meine Welt“: Ausschließlich die Kinder selbst kommen zu Wort.

Paprika an ihrem Platz im Klassenzimmer der 8. Klasse. „Ich finde meine Welt richtig gut. Sportlich, und es ist immer etwas los. Das mag ich.“ Foto: Sara Eskildsen
Spaß auf dem Pausenhof – an der DSS sprechen die Schülerinnen und Schüler Deutsch und Dänisch miteinander. Foto: Sara Eskildsen

Wie kam das Filmteam auf Paprika aus Sonderburg? Nina Cöster hatte den Auftrag erhalten, an der deutsch-dänischen Grenze ein Kind zu finden, das sich in beiden Kulturen bewegt.

„Ich bin dann online auf einen Artikel über die deutschen Schulen hier im Grenzgebiet gestoßen und über einen der Artikel im ,Nordschleswiger´ bin ich auf die Deutsche Schule Sonderburg und den Rhönradsport gekommen“, verrät die Autorin.

Rhönrad-Trainer Edgar vermittelte

„Ich habe dann Edgar Claussen (Lehrer an der DSS und Rhönradtrainer, d. Red.) angerufen, und er hat sofort gesagt, dass Paprika die richtige Kandidatin wäre. Und auch Paprika und ihre Familie waren gleich aufgeschlossen und bereit, mitzumachen.“

Autorin Nina Cöster in der Turnhalle der DSS. „Über einen der Artikel im ,Nordschleswiger´ bin ich auf die Deutsche Schule Sonderburg und den Rhönradsport gekommen.“ Foto: Karin Riggelsen
Das Filmteam begleitet Paprika eine Woche lang in ihrem Alltag. „Manchmal muss man ignorieren, dass da eine Kamera ist, das ist etwas merkwürdig. Aber das Wichtigste ist, dass ein guter Film daraus entsteht.“ Foto: Karin Riggelsen

Im Januar fuhr Fernsehautorin Nina Cöster zum ersten Mal aus Bremen nach Sonderburg, um die Stadt kennenzulernen.

 

In dieser Woche kehrte sie zurück – um fünf Tage lang mit Paprika zu filmen. Zu Hause bei der Familie Møller, beim Rhönradtraining in der DSS-Sporthalle und im Schulunterricht. Abschließend fährt das Team noch mit nach Dortmund zu den Norddeutschen Meisterschaften im Rhönrad, an denen Paprika teilnimmt.

Filmaufnahmen statt Matheunterricht am Mittwoch auf dem Schulhof der Deutschen Schule Sonderburg Foto: Sara Eskildsen

Die 14-Jährige nimmt das gesteigerte Interesse an ihrer Person in dieser Woche gelassen. „Ich finde, manchmal ist es recht entspannt. Manchmal muss man ignorieren, dass da eine Kamera ist, das ist etwas merkwürdig. Aber das Wichtigste ist, dass ein guter Film daraus entsteht. Ich bin sehr gespannt auf die Sendung, wir haben ja richtig lange geplant und jetzt ist es so weit.“

„Ich kann meine Welt auf jeden Fall weiterempfehlen“

Ihr Leben im deutsch-dänischen Grenzland gefällt der Schülerin. „Ich finde meine Welt richtig gut. Sportlich, und es ist immer etwas los. Das mag ich. Das Besondere an meiner Welt hier in Sonderburg ist, dass die Schule hier auf Deutsch und Dänisch ist und dass ich zu Hause Dänisch spreche und in der Schule Deutsch. Ich kann meine Welt auf jeden Fall weiterempfehlen“, so die Schülerin lachend.

Ausgestrahlt wird die Folge „Schau in meine Welt“ mit Paprika voraussichtlich am 18. Juni. Zu sehen ist das Format online hier.

Paprika bei den Dreharbeiten in der Turnhalle der Deutschen Schule Sonderburg Foto: Karin Riggelsen
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