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KunstPunkt-Jurorin: Die Kunst soll immer berühren

KunstPunkt-Jurorin: Die Kunst soll immer berühren

KunstPunkt-Jurorin: Die Kunst soll immer berühren

Augustenburg/Augustenborg
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Die Jury v.l. Marianne Nielsen, Jørgen Steinicke und Bodil Høyer beim Platzieren von Werken. Foto: Karin Riggelsen

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Sie lässt immer ihr Herz entscheiden, sagt Bodil Høyer. Sie und die anderen Jurorinnen und Juroren hatten am Wochenende alle Hände bei der sechsten jurierten Werkausstellung im früheren Posthaus von Augustenburg zu tun. Die Auswahl ist vielversprechend: Von der Frau in Rot bis hin zu filetiertem Fisch.

Zum mittlerweile sechsten Mal wird am Sonnabend, 4. Dezember, um 13 Uhr eine jurierte Werkausstellung im Augustenburger KunstPunkt eingeläutet. Die Rede hält diesmal die Politikerin Else Redzepovic Christensen aus Blans.

Eine jurierte Ausstellung erfordert eine gute Vorbereitung, drei hochqualifizierte Juroren und auch die praktische Hilfe von Freiwilligen.

Keramik-Frau im roten Kleid Foto: Karin Riggelsen
Alles muss ganz gerade hängen. Foto: Karin Riggelsen

Normalerweise liefern rund 100 Künstlerinnen und Künstler aus Dänemark und Deutschland ihre Werke ab: Bis zu 400 Werke trudeln in Augustenburg ein. Aber wegen Corona haben dieses Mal nur 76 Männer und Frauen mehrere ihre Werke zu den sechs verschiedenen Kategorien eingeschickt.

Drei Juroren entscheiden

Die drei Juroren gehen ganze drei Male die Werke Stück für Stück durch. Es werden jedes Mal neue Spezialistinnen und Spezialisten aus ganz Dänemark und Deutschland für diese Aufgabe gefunden. „Wir haben immer gern eine Kombination aus Mann und Frau, und wir haben auch immer gern einen Keramiker oder Fotografen dabei“, so die Vorsitzende des KunstPunkts, Lisbeth Holm.

Die drei Juroren mit der Vorsitzenden Lisbeth Holm Foto: Karin Riggelsen
Am Sonntag standen einige Werke noch auf dem Fußboden. Foto: Karin Riggelsen

Bei der neuesten Ausstellung haben die Künstlerin Bodil Høyer aus Snekkersten, die Keramikerin Marianne Nielsen, Kopenhagen (København) und der Maler und Kunsthistoriker Jørgen Steinicke, Holsted, diese zweitägige Aufgabe übernommen.

Abwechslungsreiche Ausstellung

Nach der groben kommt die feine Sortierung und anschließend werden die Werke in einer von den Juroren gefundenen Platzierung an den Wänden oder auf den Podesten angebracht.

Beim Aufhängen der Werke Foto: Karin Riggelsen
Kirsten Trebbiens Foto mit Fisch, Zitrone und Rabarber Foto: Karin Riggelsen

Ob Fotos mit frischgeschlachtetem Fisch, abstrakte Kunst, Steinarbeiten oder feine Gemälde mit Blumen, Natur oder Oma und Opa – ein Ausflug in den KunstPunkt wird vom kommenden Sonnabend eine unglaublich abwechslungsreiche Sache werden.

Alles sehr gut vorbereitet

„Es ist ein großes Vergnügen, und hier gibt es ein fantastisches Team. Hier ist alles sehr gut vorbereitet“, so die lobenden Worte von Bodil Høyer. 

Armin Rotzler mit einem Gemälde Foto: Karin Riggelsen
Diese rote gestrickte Frau ist auch dabei. Foto: Karin Riggelsen

„Es ist eine sehr gute Ausstellung. Sie ist sehr sehenswert“, so die Künstlerin aus Snekkersten. Den KunstPunkt kennt sie von einer früheren Ausstellung, bei der ihre Werke gezeigt wurden. Einen Ort zu haben, wo alle ausstellen können, darauf sollte die Stadt sehr stolz sein, meint sie.

Es ist ein großes Vergnügen und hier gibt es ein fantastisches Team. Hier ist alles sehr gut vorbereitet.

Bodil Høyer, Künstlerin und Jurorin

Bodil Høyer  lässt immer ihr Herz entscheiden, ob bei ihr als Jurorin ein Werk angenommen oder in den Raum mit aussortierten Werken gestellt wird. „Kunst soll uns berühren“, wie sie erklärt.

Ein Blick auf die Arbeit der anderen

Alle Werke werden stückweise beim ersten Durchgang vom Nebenraum in den Raum der Jury gebracht. Die drei Experten erhalten keine Anhaltspunkte, wer das Gemälde oder Kunstwerk angefertigt hat.

Lisbeth Holm ist seit drei Jahren die Vorsitzende im KunstPunkt. Foto: Karin Riggelsen
In den Räumen wurde aufgehängt. Foto: Karin Riggelsen
Mit Stofffetzen ein Gemälde geschaffen Foto: Karin Riggelsen

Und doch war sich die Jury grundsätzlich einig, was in die Ausstellung gehört. Die Diskussionen sind aber auch für die Künstler an sich schon interessant.

Die Keramikerin Marianne Nielsen ist zum ersten Mal im KunstPunkt, und sie genoss ihre Aufgabe: „Das ist sehr lehrreich, und es schärft das Bewusstsein. Für mich ist es ein Privileg und es ist eigene Möglichkeit, aus den eigenen Zirkeln herauszukommen. Für mich ist es eine Möglichkeit, mal einen Einblick in die Arbeit von anderen zu erhalten.“

Zum zweiten Mal Juror

Jørgen Steinicke ist – das ist ungewöhnlich – zum zweiten Mal als Juror im KunstPunkt dabei. Der Künstler aus Holsted sprang ein, als ein weiterer männlicher Juror vor nur wenigen Tagen wegen Corona absagen musste. „Aber so sieht man ja jedes Mal etwas Neues“, wie er lächelnd zugibt.  

Mikio Sato und Armin Rotzler bei der Arbeit. Foto: Karin Riggelsen
In diesem Raum stehen die aussortierten Werke. Foto: Karin Riggelsen

Die Ausstellung im KunstPunkt läuft bis einschließlich Sonntag, 9. Januar, 17 Uhr. Ein besonderes Ereignis wird am Mittwoch, 8. Dezember, um 19 Uhr angeboten: eine Führung durch die Ausstellung. Dann wird ein KunstPunkt-Mitglied dem Publikum erzählen, warum gerade diese Werke in der jurierten Ausstellung gezeigt werden.

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