Knivsbergfest

Hier wird die Minderheiten-Identität „amtlich“ bescheinigt

Hier wird die Minderheiten-Identität „amtlich“ bescheinigt

Hier wird die Minderheiten-Identität „amtlich“ bescheinigt

Nordschleswig/Knivsberg
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Hauke Grella ist der Leiter des Deutschen Museums Nordschleswig. Foto: Karin Riggelsen

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Das Deutsche Museum Nordschleswig hat sich für seinen Stand beim Knivsbergfest etwas Besonderes einfallen lassen. Museumsleiter Hauke Grella erklärt, warum das nicht allzu ernst zu nehmen ist, und was er und sein Team damit bezwecken wollen.

Darfst du dich der deutschen Minderheit zugehörig fühlen? Ein Test mit nur wenigen Fragen wird es dir beim Knivsbergfest zeigen – und das Resultat wird sogar „amtlich“ bescheinigt. 

Das Ganze ist natürlich nicht wirklich ernst zu nehmen, sagt Hauke Grella dem „Nordschleswiger“. Der Leiter des Deutschen Museums in Sonderburg (Sønderborg) und sein Team haben sich für das anstehende Knivsbergfest am 17. Juni etwas Besonderes einfallen lassen, um das Thema Minderheit und Identität aufzugreifen. 

Wir wollen damit zeigen, dass die Identität mit der deutschen Minderheit Tausende Varianten haben kann. Am Ende ist es jeder selbst, der über die eigene Identität entscheidet.

Hauke Grella, Museumsleiter

Ein traditionelles Amt nach preußischem Vorbild soll auf Basis von Fragen, die die Besucherinnen und Besucher des Museumsstandes auf der Verbandsmeile beantworten können, eine Minderheiten-Identität bescheinigen. Und so viel kann der Museumsleiter schon mal vorweg verraten: Der Stempel auf der Bescheinigung ist schnell verdient. 

„Wir wollen damit zeigen, dass die Identität mit der deutschen Minderheit tausende Varianten haben kann. Am Ende ist es jede und jeder selbst, die oder der über die eigene Identität entscheidet.“ 

Bei der Frage nach der Identität gibt es kein Richtig oder Falsch

Der Fragenkatalog fragt nicht nach einer Definition. Vielmehr geht es um Traditionen, Verhalten oder Handlungen. Das können sehr banale Dinge des Alltags sein, die zeigen: Ja, das ist doch, was Minderheiten-Angehörige tun. 

Warum hat sich das Museum für das Thema Identität entschieden? „Geht es nicht bei allem und die ganze Zeit nur darum?“, erwidert Grella. „Wir wollen an dem Museumsstand auf lustige Art und Weise mit der Frage nach Identität spielen und zeigen, dass wir das nicht zu ernst nehmen sollten.“ Identität sei ein Gefühl, und es gebe kein Richtig oder Falsch. 

„Wie viele Kriterien muss man denn erfüllen, damit man sich zugehörig fühlen darf? Darauf gibt es keine Antwort. Am Ende entscheidet jeder selbst, wozu er oder sie sich zugehörig fühlt.“

Beim Knivsbergfest sollen alle Spaß haben, sagt Hauke Grella. „Und es ist doch schön, wenn man etwas mit nach Hause nehmen kann, das einen an diesen Tag erinnert und eine schöne Botschaft transportiert.“ 

Weitere Angebote des Museums

Über den Stand hinaus bietet das Deutsche Museum weitere Aktivitäten beim Knivsbergfest an. So gibt es an dem Sonnabend von 12 bis 14 Uhr etwa Vorträge und Führungen über die Bildungsstätte. Das ganze Programm zum Knivsbergfest gibt es hier.

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