Umwelt

Fische überleben mithilfe künstlicher Becken

Fische überleben mithilfe künstlicher Becken

Fische überleben mithilfe künstlicher Becken

Augustenburg/Augustenborg
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Den Meeresforellen geht es in der Augustenburger Förde im Augenblick nicht gut. Foto: Lars Laursen:Biofoto:Ritzau Scanpix

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Sauerstoffreduktion: Meerforellen schwammen notgedrungen in den Hafen von Augustenburg.

Am Montag kontrollierte der Sonderburger Biologe Bo Mammen Kruse den aktuellen Zustand in der Augustenburger Förde. Das Löschwasser bei dem Brand in dem Farben- und Lackproduzenten Omnicon hat nicht die Augustenburger Förde in Mitleidenschaft gezogen, so die Einschätzung des Fachmanns.

Ein Aber gibt es dennoch. 30 bis 40 Meerforellen waren in den Augustenburger Hafen geflüchtet. „Das tun die Fische, weil es dort relativ am meisten Sauerstoff im Wasser gibt. Deshalb liegen sie aber auch ganz still im Wasser herum“, erklärt Bo Kruse.

Sauerstoffhaltiges Becken

Um den Meerforellen schnell zu helfen, haben die kommunalen Mitarbeiter einige Schläuche einer Werft ins Wasser geworfen, um so ein sauerstoffhaltiges Becken zu bilden. Mit diesen Luft ins Wasser pumpenden Schläuchen werden sonst die Schiffe im Winter vor Eis geschützt.

Zu dieser Rettungsaktion greifen die Mitarbeiter der Kommune zum ersten Mal, aber es scheint zu funktionieren. „Ich glaube, wir sind mit einem Schrecken davongekommen“, so Bo Mammen Kruse.

Was bleibt, stirbt

Ein Sauerstoffschwund im Wasser gibt es bei Alsen im Spätsommer leider immer wieder. Wird nichts unternommen, stirbt alles, was vorher nicht hinaus aufs Meer fliehen konnte. Miesmuscheln können nur einige Tage ohne Sauerstoff überleben. Auch sie müssen dann sterben.  

 

Ich glaube, wir sind mit einem Schrecken davongekommen.

Bo Mammen Kruse, Biologe

„Nach meiner besten Einschätzung ist der Sauerstoffschwund kein Resultat der geringen Verunreinigung in der Augustenburger Förde. Schuld ist wohl eher, dass der Wind das Oberflächenwasser aus der Förde gepresst hat, das anschließend von einem eher sauerstoffarmen Bodenwasser aus dem Kleinen Belt ersetzt wurde. Es kann sich auch um eine völlige Auswechslung des Wassers gehandelt haben. Beides macht, dass die Fische den Hafen aufsuchen“, so Kruse.

Bade- und Angelverbot gilt weiterhin

Die Augustenburger Förde hat in den vergangenen Jahren immer wieder einen Sauerstoffmangel erlebt. Zuletzt war das im November 2020 der Fall.

Das Bade- und Angelverbot in der Augustenburger Förde gilt weiterhin. Ein kleiner Teil des verunreinigten Wassers vom Ulkebüller Teich ist Anfang August in die Augustenburger Förde gelaufen. Neue Tests wurden am 16. August gemacht. Sobald die Resultate dieser Test vorliegen, kann die Sonderburger Kommune die Bade- und Angelverbote aufheben.

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