Kultur

Weltklasse-Vorführung der Tanzoper „Eine Welt“ in Sonderburg

Weltklasse-Vorführung der Tanzoper „Eine Welt“ in Sonderburg

Weltklasse-Vorführung der Tanzoper „Eine Welt“ in Sonderburg

Rahel Stäcker
Rahel Stäcker
Sonderburg/Sønderborg
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Alexander Abdukarimov und Marina Kanno glänzten in ihren Rollen als Odin/Ask und Embla/Freya – die Liebe. Foto: Karin Riggelsen

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Am 9. November durften die Zuschauerinnen und Zuschauer im Alsion in Sonderburg eine ganz besondere Tanzvorführung genießen: Kinder und Jugendliche aus dem Grenzland und Profitänzerinnen und -tänzer aus Hamburg und Berlin sorgten für die grandiose Darbietung einer nordischen Sage.

Es war eine Tanzvorstellung der Extraklasse, in die die vielen Beteiligten jahrelange Arbeit und Schweiß investiert hatten. Die Ballettoper „Eine Welt“ ist der letzte Teil einer Trilogie, deren erster und zweiter Teil 2018 und 2019 stattgefunden hatten und deren finaler Teil – coronabedingt – nicht 2020, sondern 2021 endlich im Sonderburger Alsion aufgeführt werden konnte.

Hauptdarsteller Alexander Abdukarimov vom Staatsballett Berlin war bereits in Moskau, Sankt Petersburg und Kiel erfolgreich. Foto: Karin Riggelsen

Deutsch-Dänische Zusammenarbeit

Die Tanzvorstellung bildet den Abschluss einer vierjährigen Zusammenarbeit im Rahmen der Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig 2017-2020 mit dem Hauptprojekt JUGEND2020#Tanz.

Junge Darstellende aus der gesamten Region nahmen gemeinsam mit professionellen Tänzerinnen und Tänzern des Staatsballetts Berlin und der Contemporary Dance School Hamburg die Zuschauenden mit auf eine Reise in die nordische Welt der Mythen und Sagen. Vor Beginn der Darbietung begrüßten die Choreografin und künstlerische Leiterin Stela Korljan sowie der Sonderburger Politiker Jesper Kock (Soz.) das aus Deutschland und Dänemark angereiste Publikum.

Kommunalpolitiker Jesper Kock bei seiner Ansprache Foto: Karin Riggelsen

Das menschliche Leben in allen Facetten

Im Zentrum der Aufführung stehen Ask (Alexander Abdukarimov) und Embla (Marina Kanno), die ersten Menschen, die der oberste Gott Odin (Alexander Abdukarimov) aus dem Holz zweier Baumstämme geschaffen hatte und deren friedvolles Leben schon bald durch das düstere Spiel der ersten Nacht (Lourdes Maldonado) ins Wanken gerät.

Obwohl beide den Schwierigkeiten trotzen und der Tag (Olivia Shoesmith) kommt, beginnt alsbald die Herrschaft der Nächte, denn die Nacht ist wütend, dass sie bei jeder Dämmerung verliert. Sie trennt Ask und Embla, und beide müssen sich nun ein Leben lang suchen, ganz so wie die Nacht und der Tag.

Sie begegnen den Stürmen des Lebens, den sieben Todsünden, müssen erleben, wie eine Apokalypse ungeahnten Ausmaßes überhandnimmt und eine große Flut die Erde heimsucht. Doch am Ende finden die Menschen zu sich selbst, werden sich ihrer Träume und der Liebe bewusst, und eine neue Welt entsteht.

Die Facetten des Menschen, wie Liebe, Angst, Eifersucht, Leidenschaft, Zorn und Sehnsucht, werden ebenso thematisiert wie die Bedeutung von Grenzen im Allgemeinen.

Die Nacht (Lourdes Maldonado) sucht Ask heim. Foto: Karin Riggelsen
Die Australierin Olivia Shoesmith als „der Tag“ – im Hintergrund die Darstellenden aus der Grenzregion Foto: Karin Riggelsen

Ein Fest für Augen und Ohren

Die Darstellenden bewegten sich mit einer unglaublichen Eleganz und Leichtigkeit und ließen es aussehen, als schwebten sie über die Bühne. Die filigranen Stoffe, in die die Tänzer und Tänzerinnen gehüllt waren, unterstrichen ihre Charaktere optimal und schenkten ihnen noch mehr Anmut.

Die Musik des Stückes hat der deutsche Komponist und Saxofonist Richard Wester eigens komponiert. Begleitet wurde er von Taleja Großmann (Stimme, Emblas Alter Ego) und Simon Russbült (Stimme, Asks Alter Ego).

So wie die Menschen Frieden gefunden haben, haben sich auch Ask und Embla wieder. Foto: Karin Riggelsen

Begeistertes Publikum

Die zwei Stunden, die die Darbietung dauerte, vergingen wie im Flug. Am Ende gab es für das Ensemble tosenden Applaus und viele restlos begeisterte Zuschauer – um die 1.000 waren anwesend. Und auch die Darstellenden selbst wirkten mehr als stolz. So haben sich der jahrelange Einsatz und die harte Arbeit ausgezahlt.

Choreografin und Leiterin Stela Korljan stellt unter Applaus alle Teilnehmenden einzeln vor. Foto: Karin Riggelsen
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