Leserbeitrag

„Fünf Tage ohne Eltern“

Fünf Tage ohne Eltern

Fünf Tage ohne Eltern

8. Klassen der Deutschen Schule Sonderburg
Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Die Achtklässlerinnen und Achtklässler aus Sonderburg verlebten aktive Tage auf dem Knivsberg. Foto: DSS

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Klassen 8a und 8b haben kürzlich einige Tage in der Bildungsstätte verbracht. Was sie dabei alles erlebt haben, erzählen die Schülerinnen und Schüler in diesem Beitrag.

Im Mai sind wir, die 8a und die 8b der Deutschen Schule Sonderburg, mit unseren Klassenlehrerinnen Nele und Inke und zusammen mit zwei anderen Klassen aus Tondern (Tønder) und Tingleff (Tinglev) auf den Knivsberg gefahren. Dort hatten wir über die ganze Woche verteilt viele verschiedene interessante Workshops, bei denen wir viel Spaß hatten, aber auch etwas gelernt haben.

Am Freitagmorgen sind wir, teilweise sehr müde, wieder zurückgefahren. Im Folgenden berichten einige Schülerinnen und Schüler von ihren Highlights der Woche.

Bogenschießen im Wald

Marco fand seinen Workshop im Bogenschießen sehr gut. Zuerst wurden sie als Workshopgruppe nach Hadersleben zu dem Bogenschießplatz gefahren. Dort hatte eine nette Frau ihnen Bogen zum Wählen gelassen und zeigte ihnen danach, wie man einen Bogen schießt.

„Ihre Instruktionen waren sehr gut, denn es half sehr, die Fake-Tiere zu treffen. Nach dem Üben beim Schießplatz sollten wir der Frau in den Wald folgen. Dort erzählte sie ihnen, dass sie zehn verschiedene Fake-Tiere im Wald abschießen sollten.“ Für Marco ging es gut, denn er bekam den 3. Platz mit 101 Punkten. Insgesamt fand Marco, dass das Bogenschießen ein sehr gutes Erlebnis war.

Das Paartanzen im Theatersaal des Knivsbergs sorgte für Kontaktaufnahme zwischen den Schülerinnen und Schülern. Foto: DSS

Benjamins Highlight der Klassenfahrt war der Donnerstag. Er erzählt: „Schon in den Wochen davor, als wir zu wissen bekommen haben, dass wir morgens Paartanz tanzen sollten, habe ich die Liebe meines Lebens gefragt, ob wir zusammen tanzen sollten. Sie hat Ja gesagt, und ich habe mich schon die ganzen Tage davor auf diesen Donnerstagmorgen gefreut. Ich konnte kaum schlafen vor Aufregung. Ich habe das Gefühl beim Tanzen mit Katharina geliebt. Wir konnten gut zusammen tanzen, denn wir hatten beide schon ein bisschen Tanzerfahrung. Die Körpernähe zu der Liebe meines Lebens war wunderbar, und ich werde diesen Moment für immer erinnern. Zusammen hatten wir so eine schöne Harmonie, und ich wette, dass wir beide das beste Tanzpaar von allen waren.“

Tanzen mit einem Jungen aus Tondern

Auch Soraya schwärmt mit einem Augenzwinkern vom Tanzen: „Der Paartanz am Anfang war ein bisschen komisch, weil mich ein anderer Junge aus der Klasse aus Tondern gefragt hat. Er war so schön, muskulös und nett und hatte alles, was ich an einem Jungen suchte. Tanzen konnte er auf jeden Fall auch, seine Hüften gingen in Harmonie mit meinen. Es war perfekt, ich liebte, wie er mich beim Tanzen anguckte, so ein schöner Blick.“

Die Teenager beschäftigten sich in Workshops und Gruppen mit verschiedenen Themen. Foto: DSS

Am Mittwoch haben wir ein Planspiel über die Grenzabstimmung 1920 gemacht. Wir wurden mit den anderen Klassen in Gruppen eingeteilt, in denen wir für die jeweilige Meinung einstehen mussten. Wir hatten verschiedene Rollen wie etwa Schleswig, Großbritannien und Dänemark. Diese mussten wir allerdings erst ausarbeiten, was sehr interessant war, da wir andere Sichtweisen auf die Grenzabstimmung bekommen haben und uns in andere Rollen hineinversetzen mussten.

Gruppenarbeit zur Macht- und Meinungsbildung

Wir haben in der Gruppe Plakate gemacht, und den anderen unsere Ziele vorgestellt. Am Ende hatten wir eine Stunde Zeit, um uns mit anderen Gruppen zu besprechen und zu einigen, damit wir möglichst viele Stimmen bei der darauffolgenden Abstimmung hatten. Das war sehr interessant, da es teilweise schwer war, andersdenkende Parteien auf die eigene Seite zu bekommen. Jede Partei wollte natürlich die eigene Meinung möglichst gut durchbekommen, man musste aber auch Kompromisse eingehen, damit die eigene Macht und Meinung größer werden.

Es war sehr spannend zu diskutieren, vor allem mit Parteien, die eine komplett andere Meinung hatten. Oft musste man mehrmals mit anderen Parteien reden, bis sie endlich von der eigenen Meinung überzeugt waren. Je mehr Parteien man aber auf der eigenen Seite hatte, desto leichter und lustiger wurde es. Mit guten Argumenten konnte man aber gut die eigene Meinung durchsetzen und viel gewinnen. Am Ende gab es die Abstimmung, und die Auszählung ergab dann die Grenze. Katharina und Taisia fanden das Rollenspiel spannend und interessant.

Auch die Geschichte der deutschen Minderheit, wie sie hier auf dem Knivsberg mit der Gedenkstätte gezeigt wird, war Thema während der Klassenfahrt. Foto: DSS

Drea war eines unserer fünf (!) Geburtstagskinder. Sie liebte es, Karten zu spielen mit ihren Freunden. Drea erzählt: „Inke hat mir zu meinem Geburtstag ein Kartenspiel geschenkt. Cabo habe ich nie gespielt, aber ich habe das schnell gelernt mit Hilfe von Katharina. Wir haben uns immer abends in einem Zimmer getroffen, um ein paar Stunden miteinander zu verbringen. Wir haben nicht nur Cabo gespielt, auch Ligretto, Uno und Solo. Wir haben viel gelacht und über alles geredet. Ich habe nie gewonnen, aber es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht!“

Lagerfeuer, Fußball, Stockbrot

Am Dienstagabend hatten unsere Lehrer für uns einen Lagerfeuerabend geplant. Wir konnten Fußball, Stockbrot, Volleyball und viel mehr machen. Wir hatten dann die Chance, mit anderen zusammen zu sein und in Kontakt zu kommen. Die Jungs hatten auf jeden Fall die anderen Mädchen kennengelernt.

Isabella fand, es war eine schöne Zeit. „Wir waren draußen, und natürlich schien die Sonne auch. Viele saßen mit anderen und waren in Kontakt und redeten über alles. Man konnte so leicht neue Freunde finden, weil sie alle so offen und nett waren, netter Abend. Wir alle waren sozial und waren zusammen. Unsere Lehrerinnen haben uns freigelassen, und deswegen hatten wir die Chance, mehr zu machen, ohne immer unter Aufsicht zu sein. Insgesamt war es einer der besten Abende, nur nicht, dass man stinkt nach dem Lagerfeuer, aber dafür hat man ja die Dusche.“

Auch Fußballspiele gehörten zum Programm. Foto: DSS

Sebastians, Marius` und Paprikas Highlight der Fahrt war das Spiel „Capture the Flag“.  Dabei musste man die gegnerische Flagge stehlen und seine eigene Flagge beschützen. Man gewann, sobald man beide Flaggen im eigenen Gebiet hatte. Besonders mochte Sebastian, dass sie so viel Platz hatten. Aber es war zu schwierig, die Flagge zu stehlen. Marius hatte es aber mit anderen zusammen geschafft, durchzukommen und hatte die Flagge sogar kurz in seiner Hand. Insgesamt war es sehr anstrengend, denn man musste die ganze Zeit laufen, aber es hat ihnen viel Spaß gemacht.

Paprika fand es gut, dass beide Teams fair eingeteilt waren. „Das war sehr spannend zu sehen, wie man als Team arbeitet. Man musste eine gute Ausdauer haben, taktisch sein und schnell laufen können.“

Mountainbiking zum Wasser

Liam fand das Mountainbiking auf dem Knivsberg gut. „Das war auch schön, weil sie zum Wasser gefahren sind. Das war lustig, wenn sie von einem großen Hügel runtergefahren sind. Das war aber nicht so lustig, wieder hochzufahren.“

Kristian liebt es, Faustball zu spielen. Sie haben sich zuerst aufgewärmt und auch Theorie gemacht. „Beim Spiel wurde es punktemäßig eng. Das Wetter war super, auch wenn die Sonne zum Teil blendete. Sie hatten Musik dabei, sodass es sehr gemütlich war.“

Immer in Bewegung Foto: DSS

Magnus gefiel vor allem das Versteckspielen am ersten Tag. „Es haben fast alle mitgespielt, und alle haben gelacht und fanden es lustig. Das war eine gute Methode, um sich kennenzulernen.“

Jeder Tag bringt seine Erinnerungen mit sich, aber Donnerstag war der ereignisreichste.

Erst das Tanzen, wo Liora gemerkt hat, wie viel Spaß ihr Hip-Hop macht. Liora sagt: „In der Pause habe ich das erste Mal mehr mit denen aus den anderen Schulen geredet, woraus auch eine schöne Freundschaft entstanden ist. Das Highlight war die Disco am Abend. Das Fertigmachen mit allen Mädchen davor schweißt alle zusammen. Es war am Anfang nicht wie erwartet, und man musste die meisten überreden, mitzutanzen.“

„Es wurde zu einem unvergesslichen Abend“

Almina gefiel es, dass man Drinks kaufen konnte. „Wenn man eine Pause brauchte vom Singen und Tanzen konnte man sich leckere, nicht alkoholische Drinks holen. Das war eine gute Erfrischung! Es wurde zu einem unvergesslichen Abend, der unsere Klassen so gefestigt hat, dadurch dass man mit allen auch über andere Sachen als nur über die Schule geredet hat und eine Woche den Alltag der anderen sehen konnte.“

 

 

 

Mehr lesen