Auch mich hat es „erwischt“. Nach knapp zwei Monaten im Homeoffice protestierte mein Rücken zunehmend gegen die alles andere als ergonomische Arbeitshaltung am heimischen Küchentisch.

Mit Aussicht auf den Alsensund, grasende Pferde und sich paarende Schwalben schreibt es sich meiner Meinung nach zwar wunderschön und in aller Ruhe.

Meine Lendenwirbel jedoch fanden meine ollen Küchenstühle alles andere als poetisch, und so gab es einen unschönen Vorfall. Einen Bandscheibenvorfall, um genau zu sein. Zwar nur einen „kleinen“, wie mein Hausarzt sagt. Aber er reicht, um mich immer wieder in die Knie zu zwingen, buchstäblich.

Ich will die Scheibchen nicht weiter reizen und habe mir daher einen Stehtisch gebastelt: Mein Laptop steht nunmehr auf zwei Kriminalromanen und einem 1000er-Puzzle auf meiner Küchentheke. Ab und an binde ich mir groß-schleifig eine kochend heiße Wärmflasche um den Rücken. Dann sehe ich zwar aus wie ein großes, unförmiges Überraschungsei, aber mich sieht hier ja kein Außenstehender.

Mit Sitzball und selbst gebautem Stehtisch

Meine Nachbarin hat mir ihren Sitzball geliehen, und nächste Woche fange ich mit der Physiotherapie an.

Das Arbeiten von Zuhause aus finde ich ansonsten wunderbar entschleunigend – aber mit Rückenschmerzen kann ich nach Feierabend weder joggen noch im Garten arbeiten oder den Hühnerstall renovieren. Vom Boot-ins-Wasser-Ziehen mal ganz abgesehen.

Hauptsache, die Körperhaltung stimmt!

Also werde ich ab sofort auch im Homeoffice gut auf meinen Rücken aufpassen. Mit selbst gebautem Stehtisch und täglichen Fitnessübungen. Denn eines habe ich gelernt: Der Wirbelsäule ist es völlig schnuppe, wo man arbeitet. Hauptsache, die Körperhaltung stimmt!