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Swing in Sonderburg: Alice, Mai und Mikael tanzen mit

Swing in Sonderburg: Alice, Mai und Mikael tanzen mit

Swing in Sonderburg: Alice, Mai und Mikael tanzen mit

Sonderburg/Sønderborg
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Zwei ehrenamtliche Tanzlehrende des Vereins Lindy Hoppers. Am Dienstag standen verschiedene „6-Count“ und „8-Count“ Steps auf dem Übungsprogramm. Foto: Karin Riggelsen

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Was einst im New Yorker Stadtteil Harlem begann, ist in Sonderburg beliebt wie nie: der Swing-Tanz. Warum der Tanz 100 Jahre später noch immer fasziniert, verraten Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einem Tanzabend der Lindy Hoppers.

Es ist Dienstagabend und 22 Menschen stellen sich im Theatersaal des Sønderborghus in einen großen Kreis. Sie sind hier, um mit dem Swing in Schwung zu kommen. Seit einem Jahr gibt es den Tanz-Verein Lindy Hoppers, und die Tanzabende sind voll gebucht.

Mikael Orth und Mai Nissen kommen überpünktlich im Theatersaal an. „Die Babysitterin kam früher als erwartet“, sagt Mikael Orth mit einem Lachen. Für das Paar ist es der vierte Tanzabend mit den Lindy Hoppers.

„Wir wollten gerne etwas zusammen unternehmen, und das gemeinsame Tanzen macht uns beiden Spaß. Wir sind erst kürzlich von Lemvig nach Sonderburg gezogen, dort gab es nicht so viele Angebote.“ Das sei hier in Sonderburg anders.

„Es ist eine gute Art und Weise, sich zu bewegen“

„Ich bin Deutschlehrer, und mich faszinieren die alten Zeiten der Weimarer Republik. Von den Lindy Hoppers habe ich auf Facebook gelesen, so sind wir dazu gekommen“, so Mikael Orth.

„Es ist eine gute Art und Weise, sich zu bewegen, die Musik ist gut und es macht einfach gute Laune. Und die Leute hier sind unglaublich gut drauf“, sagt Mai Nissen.

Während die Babysitterin zu Hause das Kind hütet, genießen Mikael Orth und Mai Nissen ihren Tanzabend. Foto: Sara Eskildsen

Mit dabei sind auch Alice Brønd Hansen und ihr Mann Bent Hansen. Sie haben den Verein nach der Corona-Pandemie ins Leben gerufen. Was 2019 mit einer privaten Initiative begann, haben sie im Februar 2022 in einem Verein weitergeführt.

Aus der privaten Initiative entstand 2022 der Verein

Damals war es der Neffe von Alice Brønd Hansen, der sich in Aarhus den Lindy Hoppers anschloss. „Ich habe damals zu meinem Mann gesagt: Wenn mein Neffe das lernen kann, kann ich das auch lernen. Und als mein Neffe und seine Frau nach Sonderburg zogen, haben wir eine private Tanzgruppe gegründet. Die Lindy Hoppers. So haben wir hier damit angefangen.“

Nach der erzwungenen Corona-Pause mussten die Lindy Hoppers Sonderburg neu denken. Die Idee eines Vereins entstand – und die Sonderburger Swing-Tanzenden organisierten im Februar 2022 eine stiftende Generalversammlung. „Sønderborg Lindy Hoppers, Swingdans for Alle“ war geboren.

Alice Brønd Hansen und ihr Mann haben den Verein zusammen mit anderen Lindy-Hoppers-Fans ins Leben gerufen. Foto: Karin Riggelsen

Es ist ein freier, ein fröhlicher Tanz, bei dem man improvisieren kann und der nicht allzu schwer zu erlernen ist.

Alice Brønd Hansen, Vorsitzende

„Es ist ein freier, ein fröhlicher Tanz, bei dem man improvisieren kann und der nicht allzu schwer zu erlernen ist. Ich mag den Vintage-Stil, zu Festen werfen sich die meisten in Schale, die Frauen tragen Kleider oder Röcke und die Männer ziehen Hosenträger, Westen und Hemden an. Das hat seinen eigenen Charme“, so die 45-Jährige.

„Außerdem ist es ein sehr sozialer Tanz. Man wechselt im Laufe des Abends immer wieder den Partner und tanzt mit anderen. So lernt man wirklich viele Menschen kennen.“

Jeden Dienstag treffen sich die Mitglieder der Lindy Hoppers im Sønderborghus, um an ihrer Tanztechnik zu arbeiten – und beim Tanzen Spaß zu haben. Foto: Karin Riggelsen

Das Angebot kommt gut an. Die festen Gruppen sind voll und zum ersten Geburtstagsfest am Sonnabend, 25. März, werden Swing-Fans aus Deutschland und Dänemark erwartet. 140 Zusagen sind bereits eingegangen, bis Freitagabend ist eine Anmeldung noch möglich. Die Vintage-Feier findet in der Sonderburger Sporthochschule statt. Weitere Infos hier

Kostenlose Probestunde einmal im Monat

Am ersten Sonnabend im Monat findet im Kultursaal der Ahlmannsschule eine offene und kostenlose Swing-Tanzstunde statt. Die Tanzlehrerinnen und Tanzlehrer sind dabei ehrenamtlich im Einsatz.

Alice, Mai, Mikael und die anderen Tanzenden im Theatersaal gilt bis dahin: Immer ein Schritt nach dem anderen, dann kommt der Swing in Schwung.

 

 

Bei Fragen zu Drehungen und Takt nimmt sich der Tanzlehrer die Zeit, einzelne Schritte durchzugehen. Foto: Karin Riggelsen
Schicke Kleidung im alten Stil ist gern gesehener Gast bei den Tanzabenden: Beim Swing tanzt das Outfit mit. Foto: Karin Riggelsen
Lindy Hop ist der Tanz, der die Swing-Musik seit ihrem Entstehen begleitet hat. Als Lindy Hop Ende der 1920er entstand, war er noch stark vom Charleston geprägt. Foto: Karin Riggelsen
Was in Sonderburg getanzt wird, hat im New Yorker Stadtteil Harlem seinen Ursprung: der Swing-Tanz. Foto: Karin Riggelsen
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