Das Wort zum Sonntag

„Ich glaub, es geht schon wieder los, “

Ich glaub, es geht schon wieder los,

Ich glaub, es geht schon wieder los,

Pastorin Dorothea Lindow
Dorothea Lindow
Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Es ist Frühling und damit auch die Saison der Konfirmationen. Dorothea Lindow freut sich über das Engagement der jungen Menschen.

hat Roland Kaiser gesungen.

Was losgeht, das sind die deutschen Konfirmationen in unseren Gemeinden. Buhrkall war die erste Gemeinde, jetzt am Sonntag folgt Gravenstein. Apenrade und Sonderburg werden die letzten sein; dort wird Mitte Mai konfirmiert.

Im letzten September waren wir drei Tage zusammen auf dem Knivsberg. Die Jugendlichen haben erlebt, dass sie eine große Gemeinschaft sind. Der Knivsberg war voll ausgebucht, einschließlich der Hütten.

Ein dreiviertel Jahr lang durften wir Pastorinnen und Pastoren euch junge Menschen begleiten. Es sind spannende Monate. Wir beobachten, wie ihr euch verändert. Wir merken, wie die Gemeinschaft sich verändert; wer neben wem sitzt und dann doch plötzlich nicht mehr; wer den Ton angibt; wer immer zu hören ist und wer nie gehört wird.

Wir erleben interessierte Jugendliche und andere, deren Interesse wir gern wecken möchten. Ihr seid engagiert, hellwach oder müde, ruhig oder äußerst lebendig, interessiert aneinander, meist fröhlich. Es ist ein buntes Miteinander.

Und nun nach einem dreiviertel Jahr die Konfirmation:

Zunächst einmal sagt Ihr „Ja“ zu unserem christlichen Glauben. Danach bekommt ihr persönlich Gottes Segen.

In der gemeinsamen Zeit haben wir von Gott erzählt; davon, dass er uns beisteht in allen Momenten unseres Lebens. Ihr habt Lieder kennengelernt, um Gott zu loben (Laudato si) oder auch, um Gott zu danken (Danke für diesen guten Morgen). Ihr habt die Form erlebt, in der wir hier Gottesdienste feiern. Und vielleicht erlebt ihr in Zukunft, dass woanders auch anders gefeiert wird.

Nun, zum vorläufigen Abschluss, dürfen wir euch persönlich den Segen zusprechen. Das ist für mich ein besonderer Moment. Ich glaube, dass in diesem Moment, in dem ich euch die Hand auflege, etwas Besonderes geschieht. Was „Segen“ ist, ist dabei schwer zu erklären.

Gottes Segen ist auf jeden Fall kein Zauberspruch. Aber vielleicht so etwas wie eine Erinnerung an Gottes Versprechen aus der Taufe: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Mit Gottes Segen erneuern wir dieses Versprechen. Wir sprechen euch zu, dass Gott euch begleitet. Jeden Sonntag im Gottesdienst wird am Schluss der Segen zugesprochen. Für uns alle gilt: Gott ist bei uns; schon in der Taufe hat er sich auf unsere Seite gestellt.
Aber im Konfirmationsgottesdienst wird euch persönlich Gottes Segen zugesprochen. Ihr hört und spürt ihn, wenn wir euch die Hände auflegen: Gott ist Teil eures Lebens.

Aber zurück zu Roland Kaiser. Das darf doch wohl nicht wahr sein, textet er und dann geht es weiter:

Dass man so total den Halt verliert
Ich glaub, es geht schon wieder los
Und wird auch nie vorbei sein
Wenn man so die Lust auf Leben spürt.

Zugegeben hat er das Lied nicht für eine Konfirmation geschrieben. Aber die Extreme unseres Lebens spricht er an. Haltlose Zeiten und Zeiten, in denen wir unbändig Lust aufs Leben haben. 
Gott ist immer dabei. Er bietet Halt in haltlosen Zeiten, will uns zur Seite stehen, halten und tragen. 
Und in allen anderen Zeiten unseres Lebens ist er sowieso gegenwärtig, freut sich über unsere Lust aufs Leben.

Habt ein wunderbares Konfirmationsfest, feiert Gottes Segen und die Lust am Leben.

Mehr lesen