Kulturkommentar

„Musterbeispiel Anne“

Musterbeispiel Anne

Musterbeispiel Anne

Uffe Iwersen
Uffe Iwersen
Apenrade/Aabenraa
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Mit einzelnen Projekten lassen sich neue Menschen für ehrenamtliche Arbeit begeistern, so die Erfahrung des BDN-Kulturkonsulenten Uffe Iwersen. Als aktuelles Beispiel nennt er eine gruselige Veranstaltung auf dem Knivsberg. 

In vielen Vereinen und Verbänden unserer Minderheit, aber auch generell in unserer Gesellschaft gibt es einen Kampf um ehrenamtliche Arbeitskraft. Gremien müssen besetzt werden, Vorsitzende müssen gefunden werden. Ein wiederkehrendes, leidiges Thema. Und natürlich ist ehrenamtliche Gremienarbeit eine wichtige Säule, denn diese Gremien setzen Rahmen, verteilen Gelder und geben inhaltliche Linien vor.

Aber es gibt auch noch eine andere ehrenamtliche Seite der Medaille. Meine Erfahrung aus dem Kulturbereich zeigt mir, dass man für einzelne Projekte und Veranstaltungen sehr wohl neue, frische Kräfte begeistern kann, sich mit bestimmten Themen auseinanderzusetzen und diese in tolle Produkte umzusetzen.

Das aktuellste Beispiel hierfür ist die Horrorwoche des BDN auf dem Knivsberg. Das Kulturausschussmitglied Anne hatte schon länger die brillante Idee, Escape Rooms in einigen der in den dunklen Monaten nicht häufig genutzten Gebäude der Bildungsstätte einzurichten. Aus dieser Idee haben wir dann gemeinsam ein Projekt namens „Horrorwoche“ geformt, weitere Elemente – wie zum Beispiel Live-Hörspiel-Lesungen des „Theater ex libis“ – hinzugefügt, Drittmittel vom Auswärtigen Amt akquiriert, Schulklassen und die Öffentlichkeit eingeladen.

So ist aus einer ersten Idee von Anne am Ende ein ganzes Angebotspaket entstanden. Anne hat mit sehr viel Engagement und Herzblut ihre Idee umgesetzt – vielen herzlichen Dank hierfür! Informationen zu dem öffentlichen Escape Room-Angebot gibt es unter bdn.dk/escaperoom. Tickets für das Live-Hörspiel DRACULA am 23. November gibt es unter nordschleswig.dk/event/dracula.

Man kann also sehr gut Ideen und Leidenschaft von Personen in tolle Projekte und Veranstaltungen umwandeln. Nach diesen Personen gilt es Ausschau zu halten. Dies gilt für mich, aber auch für Vereine und Verbände, die logischerweise neben ihrer Gremienarbeit nicht auch noch Zeit haben, laufend neue Projekte zu planen.

Nutzt die Menschen mit guten Ideen außerhalb eurer Gremien, denn diese können eurer Arbeit in Umfang und Attraktivität einen Mehrwert verleihen, schaffen Erfolgserlebnisse und werden so unterm Strich für die Minderheitenarbeit begeistert.

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