Neues Buch
Die unermüdliche dänische Stimme im Grenzland
Die unermüdliche dänische Stimme im Grenzland
Die unermüdliche dänische Stimme im Grenzland
Pernille Juhl hat eine hautnahe historische Erzählung über den Dänenführer H. P. Hanssen, eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte Nordschleswigs, geschrieben.
„H. P. Hanssen war ein ungewöhnlicher Mann, die unermüdliche dänische Stimme im Grenzland, die für die Wiedervereinigung Schleswigs mit Dänemark plädiert“, summiert die Schriftstellerin Pernille Juhl das Lebenswerk Hanssens, das sie in ihrem am Montag erscheinenden historischen Roman „Genforening" porträtiert.
Die 40 seiner bedeutenden Jahre von 1880 bis 1920 werden detailliert und hautnah erzählt, der Leser kommt auf Tuchfühlung mit vier Jahrzehnten Geschichte aus dem Landesteil, der 56 Jahre lang preußische Provinz war.
Zwei Redakteure für die Wiedervereinigung
„Der Nordschleswiger“ führte ein Gespräch mit Pernille Juhl über ihr neuestes Buch.
Hinter Hanssen stand seine Ehefrau und solide Stütze Helene, ähnlich wie Marie Fibiger hinter „Flensborg-Avis"-Redakteur Jens Jessen stand. Beide Frauen waren zudem Raucher; Helene rauchte Zigarren. War Hanssen ein Befürworter der weiblichen Emanzipation?
„Hanssen war sehr von seiner Frau abhängig, die während seiner Abwesenheit seine Tageszeitung „Hejmdal“ in tüchtiger Weise führte.
Jessen war ein besserer Redakteur, und obwohl beide dasselbe Ziel – die Wiedervereinigung mit Dänemark – verfolgten, bekriegten sie einander mit bissigen Kommentaren und Angriffen. Hanssen war in mancher Hinsicht naiv, aber immer bereit, mit Rat jenen zu helfen, die von der deutschen Obrigkeit drangsaliert wurden. Er verbüßte manche Haftstrafe, und seine Zeitung wurde mehrfach geschlossen, aber damit konnte er nicht von seiner selbst auferlegten Aufgabe abgebracht werden", erklärt die Autorin.
Der Privatmann Hanssen
Neben seiner politischen Tätigkeit zeichnest du auch ein sympathisches Bild des Privatmannes Hanssen. Die Ehe war ja recht kinderreich.
„Ja, Hanssen hatte neun Kinder, und wenn sie um ihn herum waren, vergaß er völlig Zeit und Raum. Kinder waren seine große Freude.“
Der Roman ist sehr akribisch und voll von Bildern und Szenen. Weshalb diese Genauigkeit?
„Ich knie mich vollständig in mein Quellenmaterial hinein, um alle Winkel zu finden. Über 30 verschiedene Quellen habe ich durchforstet, und das Buch hat auch ein dazugehöriges Verzeichnis.“
Neue Ideen und Themen
Hat das etwas mit deinem eigentlichen Beruf zu tun? Du bist studierte Ingenieurin!
„Sicherlich, denn die Schriftstellerei ist nur eine Nebenbeschäftigung. Ich arbeite für das Zertifizierungsunternehmen Bureaux Veritas in Middelfart, aber erwäge, mich dem Schreiben vollständig zuzuwenden.“
Hast du schon Ideen oder neue Themen in Aussicht?
„Die Geschichte Nordschleswigs gibt schon sehr viel her. Und dann kommen Leute auf mich zu, die ihre eigenen Erlebnisse erzählen oder Vorschläge haben, das eine oder andere Thema aufzugreifen.“