Friedhof

Vorerst keine kostenlosen Gräber in der Propstei

Vorerst keine kostenlosen Gräber in der Propstei

Vorerst keine kostenlosen Gräber in der Propstei

Paul Sehstedt
Hadersleben/Haderslev
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Grabstätten sind in der Propstei Hadersleben nicht kostenlos, sondern nur verbilligt für Mitglieder der Volkskirche. Nichtmitglieder zahlen bedeutend höhere Sätze. Die Nordschleswigsche Gemeinde gleicht ihren Mitgliedern die Kostendifferenz aus. Foto: Paul Sehstedt

Erhebliche Preisnachlässe für Mitglieder der Volkskirche auf den 26 Friedhöfen in der Kommune Hadersleben.

Der landesweite Trend in den Propsteien, die Kosten für den Erwerb von Grabstätten für Mitglieder der dänischen Volkskirche wegfallen zu lassen, um u. a. den Kulturschatz, den die Gräber darstellen, zu bewahren, hat die Propstei Hadersleben nur so weit erreicht, dass das Thema im Probsteiausschuss diskutiert worden ist.

„Zuerst wollen wir eine Analyse über die Mindereinnahmen, die entstehen werden, erstellen, bevor wir weitere Schritte unternehmen können“, erläutert Helge C. Jacobsen, Vorsitzender des Propsteiausschusses, gegenüber dem „Nordschleswiger“. „Wir müssen auch berechnen, ob wir den Kirchensteuersatz anheben müssen, um einen Ausgleich zu erlangen.“

Große Preisunterschiede

Rund 40 Prozent der insgesamt 2.100 Kirchengemeinden in Dänemark haben bereits den Kauf von Gräbern durch Volkskirchenmitglieder kostenfrei gemacht. In der Propstei Hadersleben besteht ein erheblicher Kostenunterschied für Nichtmitglieder und Mitglieder der Volkskirche: Eine Grabstätte für vier Särge und mit Hecke kostet 1.537,48 Kronen jährlich für Nichtmitglieder, während Mitglieder lediglich 75,29 Kronen ausgeben müssen.

Ein Urnengrab mit zwei Plätzen wird Mitgliedern mit 77,35 Kronen pro anno in Rechnung gestellt. Nichtmitglieder müssen tiefer in die Tasche greifen und 204,92 Kronen zahlen. Grabstätten werden entweder für 20 oder 30 Jahre eingerichtet, Urnengräber nur für zehn Jahre. Verlängerungen sind jedoch nicht außergewöhnlich.

Das Ausheben eines Grabes z. B. auf dem Friedhof in Woyens/Vojens kostet für Nichtmitglieder 4.835,45 Kronen; Mitglieder zahlen nur die Hälfte für diese Arbeit. Das gilt auch für Kinder- und Urnengräber, dass Nichtmitglieder doppelt so hohe Sätze berappen müssen wie die Volkskirchenmitglieder. Die Probstei Hadersleben umfasst 26 Friedhöfe.

Ausgleich für Mitglieder der Nordschleswigschen Gemeinde

Die deutschen Mitglieder der Stadtgemeinde gehören in der Regel der Volkskirche an.

Pastorin Christa Hansen, Hadersleben, erläutert auf Anfrage, dass Mitglieder der Nordschleswigschen Gemeinde (NG) als Nichtmitglieder angesehen werden, wie auch Katholiken, Baptisten etc. Die Differenz der Kosten wird ihnen von der NG erstattet!

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