Vortrag

Das A und O der Lederpflege

Das A und O der Lederpflege

Das A und O der Lederpflege

Hadersleben/Haderslev
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Sattler Jan Guldborg zeigte den Gästen, dass Leder nicht nur eine Frage der Optik, sondern auch der Haptik ist. Foto: Annika Zepke

Rund 20 Menschen waren gekommen, um von ihm zu lernen: Der preisgekrönte Sattler Jan Guldborg präsentierte am Freitagnachmittag das A und O der Lederpflege in der Schleswigschen Wagensammlung. Auch die ein oder andere lustige Anekdote aus seiner Zeit bei den berittenen Gardesoldaten der Hestekadron vom Gardehusar-Regiment hatte er parat.

Wie pflegt man seine Reitstiefel richtig? Welches Leder eignet sich für welchen Sattel? Diesen und vielen anderen Fragen widmete sich Sattlermeister Jan Guldborg bei seinem Vortrag rund um das Thema Leder in der Schleswigschen Wagensammlung.

Gut 20 Gäste waren gekommen – mehr hätten es in den Räumlichkeiten aufgrund der aktuellen Corona-Lage auch nicht sein dürfen – um sich von dem Sattlermeister die besten Tipps und Tricks zur Lederpflege abzuholen.

Ein Vortrag zum Anfassen

Zu seinem knapp dreistündigen Vortrag hatte Guldborg auch viel Anschauungsmaterial mitgebracht: von Sätteln über Zaumzeug bis hin zu unverarbeiteten Lederstücken. Um den Vortragsgästen ein Gefühl für seine Erzählungen zu vermitteln, durften sie nicht nur zuhören und -sehen, sondern auch fühlen. „Qualitätsunterschiede fühlt man“, erklärt Guldborg, der als einziger Sattler in Dänemark auch anerkannter Lehrmeister der englischen Sattler-Ausbildung ist.

Auf die richtige Pflege kommt es an. Jan Guldborg macht vor, wie es geht. Foto: Annika Zepke

Auch mit den gängigsten Irrtümern bei der Lederpflege räumte Jan Guldborg auf. Zur Sattel- und Lederpflege eignet sich lediglich Fett, nicht aber das häufig verwendete Öl, so der Sattlermeister. Außerdem sollte ein Sattel nach dem Einseifen nicht mit Wasser abgespült, sondern nur mit einem trockenen Tuch abgewischt werden, wie Guldborg verrät. Denn Leder habe vor allem zwei natürliche Feinde: Wasser und Sonne. „Mit der Lederpflege verhält es sich daher ein bisschen wie mit der eigenen Hautpflege.“

Nicht spülmaschinenfest

Für lockere Stimmung bei den Gästen sorgten vor allem Guldborgs Anekdoten aus seiner Zeit als Sattler bei den berittenen Gardesoldaten in Slagelse (dänisch: Gardehusarregimentets Hestekadron). Er kann nur davon abraten, Trensen zur Reinigung in die Geschirrspülmaschine zu geben, meint der erfahrene Sattler mit einem Augenzwinkern.

Auf die Frage, wie er denn zu dieser Erkenntnis gekommen sei, antwortete Jan Guldborg: „Es gab den ein oder anderen Soldaten, der seine schmutzige Trense mit nach Hause genommen und bei Mutti in den Geschirrspüler gesteckt hat. Was soll ich sagen, es ist dem Leder nicht gut bekommen.“

Guldborgs Anekdoten sorgten für gute Stimmung bei den Gästen. Foto: Annika Zepke
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