Recycling

Provas-Chef nach TV-Doku: „Bitte sortiert weiter!“

Provas-Chef nach TV-Doku: „Bitte sortiert weiter!“

Provas-Chef nach TV-Doku: „Bitte sortiert weiter!“

Hadersleben/Haderslev
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Provas möchte den Anteil des wiederverwertbaren Plastikmülls in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Foto: Ute Levisen

Ein Fernsehsender hat in einem Dokumentarfilm enthüllt, dass dänischer Plastikabfall in Asien landet. Dies wiederum ruft Esge Homilius, Direktor der kommunalen Versorgungsgesellschaft Provas, auf den Plan – mit einem Appell an seine Kunden.

Ende September dokumentierte der Fernsehsender TV2, dass ein Teil des von dänischen Bürgern fleißig sortierten Plastikmülls in Indonesien und Malaysia endet und dort unter zweifelhaften Verhältnissen verbrannt wird. 
Esge Homilius, Direktor der Versorgungsgesellschaft der Kommune Hadersleben, Provas, reagiert besorgt angesichts des Dokumentarfilms.
 

 „Dies darf unsere Bürger keinesfalls dazu verleiten, ihren Plastikmüll im Restabfall zu entsorgen. Bitte sortiert weiter!“, lautet sein Appell an die Kunden der Versorgungsgesellschaft. Laut deren Zielvorgabe soll in den kommenden Jahren mehr und noch konsequenter als bislang sortiert und recycelt werden. Nicht zuletzt deshalb hat Provas laut Homilius vor sechs Monaten bereits den Kontakt zur Abnehmergesellschaft „Dansk Affald A/S“ in Woyens intensiviert.

Esge Homilius Foto: Ute Levisen

Wissen, was los ist

„Wir wollen wissen, was mit unserem Abfall passiert“, betont Homilius. Ihm zufolge exportiert das Woyenser Abfallverwertungsunternehmen den Plastikmüll von Provas unter anderem in die Türkei.
Laut Homilius steht Provas vor zwei großen Herausforderungen, wenn es darum geht, einen höheren Anteil des Mülls wiederzuverwerten:

„Zum einen gibt es verschiedene Typen von Plastik, die unterschiedlich aufbereitet werden müssen. Zum anderen wird immer noch ein hoher Anteil nicht den Vorgaben entsprechend sortiert.“

Aufklärung ist alles

 Dies wiederum sei eine Aufgabe, die man nur gemeinsam mit den Verbrauchern lösen könne, betont Homilius. Provas hat vor diesem Hintergrund in der Vergangenheit verschiedene Aufklärungskampagnen in den Medien durchgeführt, wie Hausmüll korrekt getrennt wird.

Der Provas-Direktor blickt mit Spannung der angekündigten Abfallreform entgegen. Davon verspricht er sich wiederum Investitionen in dänische Wiederaufbereitungsanlagen. Ziel ist es, den wiederverwertbaren Anteil des Hausmülls stetig zu erhöhen und langfristig den Plastik-Export ins Ausland zu mindern.


Plastik-Recycling auf der politischen Tagesordnung

„Wir brauchen eine gemeinsame Regulierung über Kommune- und Ländergrenzen hinweg“, sagt Homilius und verweist auf einen Vorstoß der EU, der die Auflagen für die Verpackungsindustrie erhöhen wird.
„Das hat hoffentlich zur Folge, dass mehr Produkte in wiederverwertbarer Plastik verpackt werden und es künftig weniger Arten von Plastikverpackungen gibt.“

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