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Kunstdiebstahl am helllichten Tag

Kunstdiebstahl am helllichten Tag

Kunstdiebstahl am helllichten Tag

Woyens/Vojens
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Unter anderem dieses 110x70 Zentimeter große Resin-Gemälde haben der oder die Täter am helllichten Tag aus dem Woyenser Kultur- und Musikhaus entwendet. Foto: Privat

Aus dem Kultur- und Musikhaus in Woyens sind kurz vor Weihnachten vier Ausstellungswerke der Künstlerin Gerda Fonnesbæk Jensen gestohlen worden, und zwar am helllichten Tag. Die Künstlerin aus Hadersleben hat nicht viel Hoffnung, dass sich ihre Bilder noch einmal anfinden.

„Irgendjemandem haben meine Bilder anscheinend sehr gut gefallen“, meint die Haderslebener Künstlerin Gerda Fonnesbæk Jensen. Vier ihrer Ausstellungsstücke sind kurz vor Weihnachten von den Wänden des Woyenser Kultur- und Musikhauses gestohlen worden.

Wann genau sich der Diebstahl zugetragen hat, kann die Künstlerin nicht sagen. Sicher sei nur, dass die Bilder während der Öffnungszeiten des Musikhauses entwendet worden sind, so Fonnesbæk Jensen. Per Anruf sei sie darüber informiert worden, dass vier ihrer 31 Werke, die sie bis zum coronabedingten Shutdown im Kultur- und Musikhaus in Woyens ausgestellt hatte, gestohlen wurden.

„Kein Weltuntergang“

„Das ist natürlich ärgerlich“, meint Gerda Fonnesbæk Jensen, „aber auch kein Weltuntergang.“ Dass allerdings niemand mitbekommen hat, wie vier ihrer Bilder am helllichten Tag von der Wand genommen und aus dem Kultur- und Musikhaus getragen wurden, wundert sie ein wenig, wie sie im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“ verrät: „Zumal eines der Bilder eine Größe von 110x70 Zentimetern hatte. Das lässt sich gar nicht so leicht transportieren.“

Auch dieses Acrylgemälde wurde gestohlen. Das Muster ist durch die sogenannte Pouring Technik entstanden. Foto: Privat

Bei ihren Werken arbeitet Gerda Fonnesbæk Jensen vorzugsweise mit der Pouring Technik, bei der die Farben nicht mit einem Pinsel auf die Leinwand aufgetragen, sondern geschüttet werden. Zwei ihrer gestohlenen Bilder sind zudem mit Resin, einem Kunstharz, überzogen. „Das verleiht dem Gemälde eine sehr glatte, fast plastikähnliche Oberfläche“, erklärt die Künstlerin, die diese vergleichsweise neue Technik mithilfe von YouTube-Videos erlernt hat.

Zur Anzeige gebracht

Hoffnungen, dass ihre Bilder noch einmal auftauchen, macht sich die Künstlerin nicht, obwohl ihr Facebook-Beitrag bezüglich des Diebstahls über 200-mal geteilt wurde. „Der Fall wurde bei der Polizei zur Anzeige gebracht“, so Fonnesbæk Jensen.

Der Gesamtwert der vier gestohlenen Werke belaufe sich auf etwa 8.500 Kronen. Ob die Versicherung des Kunst- und Musikhauses jedoch für den vollen Betrag aufkommt, wagt die Haderslebenerin zu bezweifeln.

Doch davon lässt sich Fonnesbæk Jensen nicht unterkriegen. Bereits im April wird sie wieder einige ihrer Werke ausstellen, dann in einer Arztpraxis in Hadersleben.

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