Deutsche Minderheit

Jugend in Bewegung: Der Turnerbund kämpft um Nachwuchs

Jugend in Bewegung: Der Turnerbund kämpft um Nachwuchs

Turnerbund kämpft um Nachwuchs

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Rolf Meyer wünscht sich einen Generationswechsel beim Haderslebener Turnerbund (Archivbild). Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Generationswechsel: Wo bleiben die jungen Leute? Diese Frage stellt sich der Haderslebener Turnerbund (HT) immer öfter. Der Altersdurchschnitt steigt immer weiter an, die Verantwortlichen suchen nach Lösungsansätzen. Wie es beim Turnerbund weitergeht.

Bereits vor einem Jahr äußerte sich der Vorstandsvorsitzende Rolf Meyer des Haderslebener Turnerbundes (HT) besorgt über den fehlenden Nachwuchs. 

Seitdem hat sich das Generationsproblem nicht gelöst. Rolf Meyer ist sich bewusst, dass die Lebenserwartung des HT mit den aktuellen Mitgliedern begrenzt ist. Die zentrale Frage des Vereines also bleibt: Wie begeistert man junge Menschen für den Vereinssport?

Der Turnerbund wird immer älter 

Nicht nur der Verein wünscht sich frischen Wind, auch der Vorstand wäre gerne jünger. Und obwohl erfolgreiche Veranstaltungen wie das Sommerfest am 1. September an der Deutschen Schule Hadersleben (DSH) und dem Deutschen Kindergarten Hadersleben (DKH) stattfanden, für die sich der HT einen Riesen-Kicker vom Deutschen Jugendverband für Nordschleswig (DJN) auslieh, ist es dem Verein nicht gelungen, Kinder und Jugendliche an den Turnerbund zu binden.

Eltern und Freiwillige gefragt 

Dafür benötige der HT auch die Hilfe der Eltern: „Ganz ohne die Hilfe der Eltern geht es eben nicht. Sie müssten auch aktiv mithelfen“, bedauert der Haderslebener. 

„Wir brauchen jemanden, der die Kinder mitreißt. Das würde sehr helfen“, ist sich der Vorstandsvorsitzende sicher. Der Weggang von Nele Krenz beschäftigt den Turnerbund noch immer. Die junge Sportlehrerin der DSH hatte die Verbindung zwischen Verein und Schule gestärkt und die Kinder „sehr begeistert“, erinnert sich Meyer. So jemanden benötige es noch einmal, doch eine ebenbürtige Nachfolge blieb bisher aus.

Doch wie soll es weitergehen? Meyer will diese Frage bei der kommenden Generalversammlung ansprechen. Bereits 2023 war die Nachwuchssuche das Hauptthema bei der Versammlung. Eine Lösung hatte sich in den vergangenen 12 Monaten jedoch nicht herauskristallisiert.

Der Riesen-Kicker beim Sommerfest kam gut bei den Kindern an (Archivbild). Foto: Karin Riggelsen

Kontakt zur Schule 

Derzeit setzt der HT auf die Zusammenarbeit mit der DSH. Angesichts der steigenden Zahlen von Schülerinnen und Schülern stellt sich die Frage, ob sich dadurch nicht auch die Mitgliederzahlen im Turnerbund verbessern sollten.

Obwohl der HT an den deutschen Schulen gut verankert ist und die Zusammenarbeit mit der Schulleitung funktioniert, erlebt der derzeitige Vorstand trotz der großen Zahlen an der DSH nur wenig Nachfrage nach sportlichen Aktivitäten, weder von Kindern noch von Erwachsenen: „Unser Angebot wird hauptsächlich von langjährigen Mitgliedern genutzt“, erklärt Meyer.

Angebote des HT wie der Männerfußball sind nach wie vor beliebt – doch ein Blick in die Mannschaften verrät: Der Altersdurchschnitt liegt weit über dem, was sich der Verein wünscht. 

„Wir möchten gerne die bestehenden Mitglieder und generell junge Menschen unter 25 erreichen“, so Meyer.

 

Themen für die Generalversammlung 

Rolf Meyer und die anderen Mitglieder wünschen sich auf der kommenden HT-Generalversammlung auch eine Diskussion über die finanziellen Möglichkeiten, um bessere Sportbedingungen zu schaffen.

Sie alle treffen sich am Dienstag, 27. Februar, 17 Uhr, in der HT-Lounge am Ryes Møllevej.

Mehr lesen