Holger Mikkelsen aus Simmerstedt möchte es wissen – jetzt, da seine beiden Töchter im Alter von 11 und 18 Jahren aus dem Gröbsten heraus sind. Am 17. November stellt er sich gemeinsam mit seinen Parteikollegen und -konkurrenten in Venstres Parteiverein zur Wahl um die Spitzenkandidatur der Partei.

Aufforderung aus den eigenen Reihen

Er sei damit einer Aufforderung von Parteifreunden und Leuten aus seinem Netzwerk gefolgt, wie Mikkelsen verrät, der im Westen der Kommune einen landwirtschaftlichen Pflanzenbaubetrieb mit einer Fläche von 140 Hektar hat, den er in seiner Freizeit bewirtschaftet.

Gern beim LHN

Hauptberuflich ist der Simmerstedter und Sohn des langjährigen Woyenser Bürgermeisters Nis Mikkelsen als Zivilökonom beim Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN) tätig. Gerade deshalb habe er lange mit sich gehadert, ob er der Aufforderung Folge leisten solle, gesteht er: „Denn ich arbeite sehr gern beim LHN.“

Den Segen seiner Familie hat Mikkelsen bereits: „Sie hat mich als Erste ermuntert, es zu versuchen“, sagt Mikkelsen, der sich als ausgesprochenen Familienmenschen bezeichnet.

Soziale Ader

In seiner politischen Arbeit hat der langjährige Kommunalpolitiker und Vorsitzende des Erwachsenenausschusses daher immer wieder Ämter gewählt, die seiner sozialen Ader entsprechen. Die Arbeit im Kinder- und Familienausschuss sowie im Erwachsenenausschuss bezeichnet der Venstre-Mann als die interessantesten seiner bisherigen politischen Laufbahn.

Für langfristige Planung – gegen Neuverschuldung

Holger Mikkelsen richtet als Experte für Finanzen sein Augenmerk auf die finanzielle Politik der Kommune. Auf diesem Gebiet gelte es, so betont er, langfristig zu planen, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein, vor allem mit Blick darauf, dass es in den kommenden Jahren immer mehr pflegebedürftige ältere Menschen in der Kommune geben werde.

Seiner Meinung gibt es in diesem Bereich im kommenden Haushaltsjahr nicht genügend finanziellen Spielraum – im Unterschied zum Behindertenbereich, wo man es ganz gut getroffen habe. Dabei sei er, wie betont, kein Freund einer langfristigen kommunalen Neuverschuldung: „Niedrige Zinsen sind das eine. Doch Kredite müssen getilgt werden, und diese Rechnung geben wir an unsere Kinder weiter.“

Offenes Ohr für Kritik

Mit Blick auf das politische Tagesgeschäft mahnt Holger Mikkelsen, eventuelle Fehler einzugestehen, gegebenenfalls zu berichtigen und einen kritischen Blick zu bewahren. Es ist eine Praxis, die sich der Simmerstedter in den vielen Jahren seines politischen Wirkens längst zu eigen gemacht hat. Wenn es sein muss, auch schon mal gegen die Linie der eigenen Partei.