Neue Fenster, Hohlraumisolierung oder ein neues Dach: In vielen Schulen ist der Sanierungsbedarf hoch. Das stellt der Branchenverband „Dansk Byggeri“ in seiner aktuellen Analyse fest. Im Durchschnitt haben 68 Prozent kommunaler Einrichtungen in Süddänemark ein unzureichendes Energie-Label. Einen besonders hohen Anteil der Gebäude mit einer geringen Energieeffizienz machen Schulen aus, stellt der Branchenverband fest.

Hoher Nachholbedarf in Hadersleben

In der Kommune Hadersleben ist der Anteil kommunaler Gebäude, in denen man buchstäblich für die Vögel heizt, überdurchschnittlich hoch, stellt „Dansk Byggeri“ fest: 77,7 Prozent der geprüften Einrichtungen haben in dieser Hinsicht einen Nachholbedarf. Für seine Analyse untersuchte der Branchenverband 121 Schulgebäude – in 94 von ihnen stellten die Prüfer Mängel fest.

Zugluft, Kälte und ein schlechtes Innenklima sind oftmals die Folgen einer mangelhaften Instandhaltung. Ein besonders drastisches Beispiel stellte diesbezüglich die Schule Sønder Otting in der Haderslebener Südstadt dar. Deren Schüler mussten monatelang in angemieteten Containern unterrichtet werden (wir berichteten) – eine Miete, die im kommunalen Haushalt ein tiefes Loch hinterließ.

Hohe Priorität

„Es gibt eine Erklärung dafür, dass viele Schüler über Kopfschmerzen, schlechtes Innenklima und Zugluft klagen“, sagt Camilla Damsø Pedersen, die bei „Dansk Byggeri“ den Bereich Energiepolitik leitet. Ihrer Meinung nach sollte die Kommune Schulen und anderen Gebäuden, in denen sich tagtäglich viele Menschen aufhalten, in Sachen Sanierung eine hohe Priorität einräumen und damit einen Win-win-Effekt bewirken: Das Wohlbefinden der Nutzer steigt – die Heizkosten fallen.

Zahlreiche kommunale Gebäude sind älteren Datums und stammen aus der Zeit vor 1980, wo erstmals Anforderungen an die Energieeffizienz in die dänischen Bauverordnungen aufgenommen worden sind.