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Ein Heim mit langer Geschichte

Ein Heim mit langer Geschichte

Ein Heim mit langer Geschichte

Karin Friedrichsen
Karin Friedrichsen Journalistin
Heisagger/Hejsager
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Pinneberg-Heim-Stiftung um 1920. Dieses Haus wurde 1986 abgerissen, und es entstand an der Stelle der große Aufenthaltsraum. Foto: Pinneberg-Heim-Stiftung

Der Schulleiter a. D. Dieter Hallmann ist seit rund 24 Jahren Vorsitzender des Trägervereins „Deutscher Jugendbund Hadersleben - Pinneberg-Heim-Stiftung“. Hallmann hat in den Annalen des geschichtsträchtigen Pinneberg-Heims geblättert.

Das Heim in Toplage kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schulleiter a. D. Dieter Hallmann ist seit 1995 Vorsitzender des Trägervereins „Deutscher Jugendbund Hadersleben – Pinneberg-Heim-Stiftung“. Er erzählt im Interview über die historische Stätte.

Es war Pastor Christian Jensen Petersen, der vor über 100 Jahren den Grundstein legte. Der Pastor habe ursprünglich eine kleine Kapelle gebaut für Fischer an der Stelle, wo der heutige Aufenthaltsraum platziert ist. Nach 1920 wurde das Haus, laut Hallmann, zunächst an den „Haderslebener Frauenverein“ und später an den „Jugendbund Hadersleben“ abgetreten. In den Stiftungssatzungen ist festgehalten, dass der „Haderslebener Frauenverein“ seine Zustimmung geben muss beim Verkauf des Anwesens.

Feuer vernichtete wertvolle Unterlagen

Die Geschichte des Hauses ist unvollständig, da die Unterlagen teilweise bei einem Feuer, das Ende der 1940er Jahre in dem Anwesen wütete, vernichtet wurden. Damals war das Heim, nachdem es nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt worden war und auch als Flüchtlingsunterkunft gedient hatte,  umfassend renoviert worden.

Es war Helene Meyer, die Ehefrau von Sanitätsrat Doktor Meyer, die einer Zusammenarbeit zwischen der deutschen Minderheit in Hadersleben und Umgebung und Pinneberg den Weg bereitete, skizzierte Hallmann die Geschichte. Nach 1920 wurden die Kreise in Schleswig-Holstein aufgefordert, Kontakte aufzunehmen zur Minderheit in Nordschleswig. 1926 fanden erste Gespräche zwischen Landrat Niendorf in Pinneberg und Helene Meyer statt. Dank des beherzten Einsatzes von Helene Meyer, die sich auch im Frauenverein engagierte, gelang es, den Kreis Pinneberg davon zu überzeugen, Ende der 20er Jahre das Pinneberg-Heim zu errichten.

Zahlreiche Um- und Anbauten sind über die Jahre hinweg durchgeführt worden. Das ursprüngliche Haus  wurde 1986 abgerissen, und es entstand an der Stelle der große Aufenthaltsraum. Der letzte Anbau wurde 2005 durchgeführt. Über 30 Jahre war der Kreis Pinneberg Pächter des Heimes, in dem Hunderte von Schulklassen, Jugendgruppen und Schulvereine einen Ferienaufenthalt genossen haben. Bis 2005 war der Kreis Betreiber, dann ging der Betrieb in die Regie des Kreisjugendrings Pinneberg über, mit dem Kreis als Pächter.
 

Das neu renovierte Pinneberg-Heim Foto: Karin Riggelsen

Neue Ära wurde 2012 eingeleitet

2012 wurde im Kreistag in Pinneberg beschlossen, aufgrund von knappen Finanzen den Pachtvertrag zu kündigen. Von 2014 bis 2018 hatte die Bildungsstätte Knivsberg die Pacht inne. Die enge Zusammenarbeit mit Pinneberg ist fortgeführt worden, sodass noch immer viele Besuchergruppen aus Pinneberg Ferientage am Strand von Heisagger erleben.

 

 

Moderne Ferienwohnung im Pinneberg-Heim Foto: Karin Riggelsen
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