Seniorenfürsorge

Hadersleben arbeitet an neuen Wohnformen für Ältere

Hadersleben arbeitet an neuen Wohnformen für Ältere

Hadersleben arbeitet an neuen Wohnformen für Ältere

Hadersleben/Haderslev
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Alt werden in den eigenen vier Wänden oder mit digitaler Handreichung: Der Seniorenausschuss arbeitet an einer Strategie für Wohnen im Alter (Modellfoto). Foto: Ute Levisen

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Mit drei Pilotprojekten in der Seniorenfürsorge macht die Kommune Hadersleben landesweit Schlagzeilen – und Schule. Auf seiner jüngsten Sitzung schlägt der Seniorenausschuss einen weiteren neuen Weg ein. Er arbeitet an neuen Formen des Wohnens im Alter.

Schwerpunkt des Auftrags ist es, neue Formen des Wohnens und Zusammenlebens im Alter zu erarbeiten. Der Anteil älterer und alter Menschen in der Gesamtbevölkerung wächst, pflegende Hände gibt es immer weniger. Der Fachkräftemangel im Pflegebereich ist auch in der Kommune Hadersleben angekommen, um zu bleiben. Vor diesem Hintergrund hat der kommunale Ausschuss für Senioren und Gesundheit auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen, eine Strategie für die Zukunft zu erarbeiten.

Für die kommende Monate sind erste Workshops mit Angehörigen, kommunalen Angestellten, Fachleuten und -ausschüssen vorgesehen.

 

Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie neue Wohnformen für hilfs- und pflegebedürftige Bürgerinnen und Bürger aussehen könnten.

Allan Emiliussen, Vorsitzender des Seniorenausschusses

Rasante Entwicklung in der Altenpflege

„Die Altenpflege unterliegt momentan einer rasanten Entwicklung. Zugleich verfügen wir über neue Technologien, um neue Herausforderungen in der Seniorenfürsorge zu bewältigen“, sagt Allan Emiliussen (Venstre).

Der Vorsitzende des Ausschusses für Senioren und Gesundheit betont angesichts der demografischen Entwicklung zugleich die Notwendigkeit, neue Formen der Pflege anzubieten: „Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie neue Wohnformen für hilfs- und pflegebedürftige Bürgerinnen und Bürger aussehen könnten.“

Es muss nicht gleich das Heim sein. Alt werden in einer Vorstufe des Pflegeheims ist eine der Ideen, die zu den Vorschlägen über alternatives Wohnen gehören (Modellfoto). Foto: Ute Levisen

Digitale Heimpflege

Ein Beispiel für die Altenpflege der Zukunft ist das Pilotprojekt E-Distrikt- und Pflegeheim im eigenen Zuhause, das vor geraumer Zeit bereits in der Kommune Hadersleben angelaufen ist. Es zielt darauf ab, zunehmend mehr Aufgaben digital, statt vor Ort zu lösen, sofern dies sinnvoll ist. Die Teilnahme an diesem Projekt ist freiwillig – und zugleich wird dabei berücksichtigt, dass sich dies längst nicht für alle Betroffenen anbietet.

Diese Art der digitalen Seniorenfürsorge ist ebenfalls gekommen, um zu bleiben, stellt der Gesundheitspolitiker fest.

„Tak for kaffe“ aus den Niederlanden

Ein weiteres Pilotprojekt in Hadersleben ist die Organisation in fachübergreifenden, selbstständig agierenden Teams im Gesundheitswesen. „Tak for kaffe“ lautet der Arbeitstitel dieses Projekts nach niederländischem Vorbild.

Allan Emiliussen (links), hier zu sehen mit Carsten Leth Schmidt, betont, wie wichtig alternative Wohnformen im dritten Lebensabschnitt sein können. Foto: Ute Levisen

Workshops in den kommenden Monaten

„Wir wollen unseren älteren Menschen künftig mehr Wahlmöglichkeiten bieten. Deshalb sind wir auf ihre Wünsche und Anregungen angewiesen“, sagt Lone Ravn (Sozialdemokratie), stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses. Sie hoffe daher, dass sich viele Menschen an der Arbeit in den einzelnen Workshops im neuen Jahr beteiligen werden.

Neue Wohnformen in Sommerstedt

Eine neue Form des Wohnens im Alter zeichnet sich in Sommerstedt (Sommersted) ab. Dort arbeitet der Ausschuss in Zusammenarbeit mit dem Pflegeheim Sommersted daran, dass zehn Einheiten für betreutes Wohnen im Jahr 2023 zu anderen Zwecken genutzt werden können: „Eine Idee läuft darauf hinaus, die Wohnungen zu normalen Bedingungen an Bürgerinnen und Bürger zu vermieten, die davon profitieren könnten, in der Nähe des Pflegeheims zu wohnen – eine Art Vor-Pflegeheim gewissermaßen“, erläutert Hans-Henrik Vognsen, Vorstandsvorsitzender von „Sommersted Plejehjem“.

Bevor es so weit ist, lädt die Kommune Hadersleben am 19. Januar 2023 zu einem Thementag mit dem Schwerpunkt „Seniorenpflege der Zukunft“ in das Haderslebener Sportzentrum ein. Interessierte können sich dafür hier anmelden.

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