Zwist

Fehde im Vorstand der Wikinger

Fehde im Vorstand der Wikinger

Fehde im Vorstand der Wikinger

Jels
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Die Jelser Wikinger in Aktion. Die echten Kämpfe finden hinter den Kulissen statt. Foto: Ute Levisen

Der Erfolg der Jelser Wikinger bricht alle Rekorde. Hinter den Kulissen aber schwelt die Unzufriedenheit. Der Vorstand zieht nun die Konsequenzen.

Dem Jelser Wikingerspiel war erneut eine traumhafte Saison beschert, doch spielte sich hinter den Kulissen der Freilichtbühne am Jelser See ein echtes Drama ab – von den Zuschauern unbemerkt.
„In dieser Hinsicht haben wir mehr Glück als Venstre“, sagt Janus Harloff Lynggaard mit Galgenhumor.

Vierstündige außerordentliche Generalversammlung

Vier Stunden tagten die Wikinger in der vergangenen Woche im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung. 250 Wikinger waren gekommen. Hintergrund war der Misstrauensantrag einer dreiköpfigen Minderheit im Wikinger-Vorstand gegen die Mehrheit, darunter auch gegen den Vorsitzenden des Spiels, Janus Harloff Lynggaard. Dieser hatte erst im Juli erneut den Vorsitz von Jels Vikingespil übernommen, ein Amt, das bis dahin von Bruno Bennetsen ausgefüllt worden war. Vor Bennetsen hatte Lynggaard viele Jahre den Jelser Wikingerspielen als „Häuptling“ vorgestanden.

Gründlich vermasselt

Was ist los im Wikinger-Vorstand?

„Wir haben es gründlich vermasselt! Das ist wohl die kurze Antwort“, sagt Janus Lynggaard in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Eigentlich habe der Vorstand die interne Unruhe unter dem Deckel halten wollen, doch in der Gerüchteküche brodelte es.
„Unsere Mitglieder waren frustriert, weil sie nicht wussten, was im Vorstand vor sich geht. Wir haben daraus gelernt: Wir müssen lernen, besser zu kommunizieren – nach innen und nach außen.

Janus Harloff Lynggaard steht bis zur Generalversammlung im November an der Spitze der Wikinger. Foto: Frank Cilius

Im Grunde einig

Dabei sei sich der Vorstand über den Inhalt der Strategie hinsichtlich einer Weiterentwicklung des Wikingerspiels durchaus einig – nicht aber in der Art und Weise, wie die Planung und Umsetzung erfolgen.
Die vierstündige außerordentliche Generalversammlung endete damit, dass der Vorstand auf der kommenden ordentlichen Generalversammlung am 16. November 2019 geschlossen zurücktritt und Neuwahlen stattfinden.
 

Erstmal herrscht Ruhe

 Lynggaard ist froh über diesen Ausgang:
 „Somit können wir in Ruhe die Saison abschließen und die Saison 2020 in Angriff nehmen. Wir hätten uns nicht in die Augen sehen können, wenn Jels Vikingespil auf Stand-by gesetzt worden wäre, bis der neue Vorstand sein Amt antritt und nachfolgend in die Organisation eingeführt werden muss.“
Janus Lynggaard rechnet damit, erneut für das Gremium zu kandidieren. Sollte es nicht klappen – auch gut: „Ich mache nicht bei den Wikingern mit, um im Vorstand zu sitzen.“
Er tröstet sich vorerst damit, dass die Jelser Wikingerspiele stark genug seien, um auch die Fehden im Vorstand zu überstehen:
„Die Spiele werden es überleben, auch wenn sich der Vorstand zum Affen macht.“

 

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