Eisenbahn

Experten leisten Millimeterarbeit im Schneckentempo

Experten leisten Millimeterarbeit im Schneckentempo

Experten leisten Millimeterarbeit im Schneckentempo

Woyens/Vojens
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Auf der Strecke Woyens – Fredericia ist der Weichenschleifzug bis Dienstagmorgen unterwegs. Foto: Ute Levisen

Ein 800 PS starker Weichenschleifzug ist dieser Tage auf der Bahnstrecke zwischen Woyens und Fredericia unterwegs, um die Weichen auf Vordermann zu bringen. Ein internationales Expertenteam führt diese Präzisionsarbeit im Auftrag des Eisenbahnverkehrsunternehmens DSB aus.

Im Schneckentempo – zwischen drei und neun Kilometern pro Stunde, dafür mit höchster Präzision – sind die 16 Schleifmotoren des Weichenschleifers dieser Tage in Nordschleswig unterwegs. Bis zum Montag war der Sonderzug auf der Bahnstrecke Woyens – Fredericia im Einsatz. Es ist Millimeterarbeit, was das internationale Expertenteam des Weichenschleifzugs im Auftrag von „Danske Statsbaner“ leistet.

Auf den Bruchteil eines Millimeters genau

Mit einer Genauigkeit von bis zu 0,3 Millimetern bessern die Schleifmotoren feinste, mit dem bloßen Auge kaum erkennbare Risse an den Weichen aus. Damit wird die Lebensdauer der Anlagen in dem 3.000 Kilometer umfassenden Schienennetz der dänischen Bahn um Jahre verlängert. Deren Instandhaltung ist ein erheblicher Kostenfaktor. Nach Angaben von DSB schlägt eine neue Weiche mit etwa einer Million Kronen zu Buche.

Weniger Lärmbelastung

Der Weichenschleifer arbeitet vornehmlich nachts, um den Zugverkehr möglichst wenig zu behindern. Seine Schleifmotoren sorgen für glatte Oberflächen und ein ruhigeres Fahrverhalten der Züge. Die Arbeiten auf der Strecke Woyens – Fredericia sollen nach Angaben der Bahn in der Nacht zum Dienstag abgeschlossen werden. Jede Weiche wird mehrmals geschliffen. Zwischen drei bis sechs Weichen pro Nacht schafft der Weichenschleifer auf diese Weise.
Eine gute Nachricht gibt es für Anrainer: Durch das ruhigere Rollverhalten der Züge nimmt auch die Lärmbelastung durch den Zugverkehr ab.

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