Deutsche Minderheit

Buntes Laternenfest in Hadersleben

Buntes Laternenfest in Hadersleben

Buntes Laternenfest in Hadersleben

Hadersleben/Haderslev
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Nach einjähriger, coronabedingter Zwangspause konnten die Kinder der deutschen Einrichtungen in Hadersleben endlich wieder zum Laternenumzug aufbrechen. Für einige von ihnen war es eine Premiere. Foto: Karin Riggelsen

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„Ich geh' mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir“, tönte es am Mittwochnachmittag beim Laternenumzug der deutschen Einrichtungen in Hadersleben durch die Gassen der Domstadt. Neben vielen routinierten Laterneläufern fanden sich auch einige, die zum ersten Mal mit dem herbstlichen Brauch in Berührung kamen.

„Endlich können wir wieder Laternelaufen“, sagte Piet Schwarzenberger, Konrektor an der Deutschen Schule Hadersleben und Gemeindekirchenratsmitglied in der Domgemeinde, als er die vielen kleinen und großen Laterneläufer am Sankt Martinsabend im Innenhof der Herzog Hans Kirche begrüßte.

Laternenumzug mit Demo verwechselt

Im vergangenen Jahr hatte die Veranstaltung coronabedingt ausfallen müssen, doch in diesem Jahr konnten die Schul- und Kindergartenkinder der deutschen Einrichtungen in Hadersleben wieder singend mit ihren Laternen durch die Altstadt ziehen, was nicht zuletzt bei den Passantinnen und Passanten für viel Aufmerksamkeit sorgte.

Piet Schwarzenberger begrüßte die kleinen und großen Laterneläufer zum Martinsumzug. Foto: Karin Riggelsen

„Wir wurden von vielen angesprochen. Ein Busfahrer hat sogar gefragt, wofür wir demonstrieren“, erzählt Erzieher Sven Wolfram vom Deutschen Kindergarten Hadersleben. Er habe das Missverständnis aber schnell aufklären können, so Wolfram lachend.

Ein Event für die ganze Familie

Mit der Tradition des Laternenumzugs deutlich besser vertraut sind hingegen Elli Kragh und ihre Familie: „Ich bin schon als Kind immer beim Laternenumzug dabei gewesen“, erzählt Kragh, die in der deutschen Minderheit aufgewachsen ist und in diesem Jahr mit ihren Enkeln am Martinsumzug teilnimmt.

Die Blechbläser aus Woyens (Vojens) spielten Laternenumzugs-Klassisker. Foto: Karin Riggelsen

Auch ihre Tochter Inge-Lise Kragh, die eigentlich mit ihrer Familie in Kopenhagen wohnt, ist mit von der Partie: „Wir sind zwar nicht extra dafür angereist, aber wenn wir schon einmal hier sind, dann wollen wir uns das Laternelaufen natürlich nicht entgehen lassen.“

Premiere

Zum ersten Mal dabei, aber dafür nicht weniger begeistert, waren Sakina Juhl und ihre Tochter Laura. „Ich finde, das ist eine hyggelige Tradition“, so die junge Mutter. Ihr Mann Alexander Juhl und seine Söhne sind hingegen etwas erfahrener auf dem Gebiet des Laternelaufens.

Inge-Lise Kragh und ihre Kinder ließen sich den Laternenumzug in der Domstadt nicht entgehen. Foto: Karin Riggelsen

„Selbst im vergangenen Jahr, als der offizielle Martinsumzug wegen Corona nicht stattfinden konnte, sind wir alleine mit der Laterne um die Häuser gezogen“, erzählt Alexander Juhl und fügt hinzu, „man könnte gut sagen, wir sind passionierte Laterneläufer.“

Mit einem Familiengottesdienst in der Herzog Hans Kirche, bei dem die Geschichte vom heiligen Martin im Mittelpunkt stand, fand das Laternenfest in Hadersleben seinen Abschluss.

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