Benefizveranstaltung

Ladywalk 2023: Jung und Alt wanderten für einen guten Zweck

Ladywalk 2023: Jung und Alt wanderten für einen guten Zweck

Ladywalk 2023: Jung und Alt wanderten für einen guten Zweck

Sonderburg/Gramm
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An der Grundtvigs Allé entlang zum Wald bei Kathrinelund Foto: Ilse Marie Jacobsen

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„Der Nordschleswiger" war mit 43 Teilnehmerinnen in Sonderburg und Gramm dabei. An beiden Veranstaltungen unterhielten Bands die vielen Frauen aus ganz Nordschleswig.

Nach einer mehrjährigen Corona-Pause ist die jährliche Ladywalk-Tradition in Sonderburg (Sønderborg) noch weit von ihrer Rekordzahl von 3.500 Frauen im Jahr 2019 entfernt. In diesem Jahr hatten sich am 22. Mai 1.720 Teilnehmerinnen aus Nordschleswig die komfortablen Laufschuhe angezogen, um abends bei dem größten Event in ganz Dänemark etwas für sich selbst und auch für andere zu tun.

„Der Nordschleswiger“ hatte 32 Anmeldungen für Sonderburg erhalten. Bei dem Lauf in Gramm (Gram) gingen weitere elf Frauen an den Start. Danfoss holte sich in Sonderburg mit 89 Frauen den ersten Platz bei den großen Gruppen. Nummer zwei wurde die SDU Flensburg (Flensborg) mit 73 Teilnehmerinnen, während „Landbrugsstyrelsen“ sich mit 72 Frauen den dritten Platz sicherte.

Das erste Mal dabei

Für die beiden Praktikantinnen des „Nordschleswigers“, Anna-Lena Rickerts und Nina Stein, war der Ladywalk auf Alsen (Als) eine Premiere. Sie hatten sich von der Werbung der Teamleiterin der „Nordschleswiger“-Gruppe, der Journalistin Anke Haagensen, zur Teilnahme inspirieren lassen.

Anna-Lena Rickerts (l.) und Nina Stein Foto: Ilse Marie Jacobsen

Anna-Lena Rickerts war schon vor dem offiziellen Anpfiff ganz zuversichtlich. „Ich spaziere ja auch oft am Wochenende. Dänemark hat einfach so viel zu bieten“, so Rickerts, die seit vier Jahren in Odense lebt. Die sieben Kilometer lange Route war den beiden dann aber doch zu viel. Sie wanderten drei Kilometer mit.

„Ich empfand es als perfekt. Man hatte seine Ruhe, und man auch war keineswegs zu langsam. Mit dem Wetter hatten wir ja auch Glück – es war nicht zu warm und es hat nicht geregnet". Viele hatten ihren Spaß", so Anna-Lena Rickerts. Sie freute sich, dass der Ladywalk für alle Generationen ist: „Alle haben Rücksicht aufeinander genommen."

Gemeinsam etwas Gutes tun

Die frühere Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) war die Festrednerin des Tages. „Der Ladywalk ist das größte Ein-Tages-Event in ganz Dänemark. Hier sind wir bereit, gemeinsam zu gehen und zu helfen. In diesem Jahr geht das Geld an ’Hjerteforeningen’ und ’Endometriose Foreningen’“, so Ellen Trane Nørby, die die wertvolle Hilfe der Freiwilligen hervorhob.

Die Hunde des „Nordschleswigers" liefen überall mit. Foto: Ilse Marie Jacobsen

Die Stadtratspolitikerin aus Sonderburg wünschte sich, dass es einen Ladywalk nicht nur einmal im Jahr gibt, sondern dass regelmäßig Spaziergänge arrangiert werden, um noch mehr kranken Menschen helfen zu können.

Dudelsack-Musik im Wald

Um 18.30 Uhr ging es los, obwohl einige es sich nicht verkneifen konnten, schon lange vorher den Parkplatz an der SFS-Halle Richtung Kathrinelund zu verlassen. Im Wald, wo die drei Kilometer lange Route von den längeren Strecken über 7 und 12 Kilometern abzweigte, stand die Green Forest Pipe Band Sønderborg. Viele blieben stehen, lauschten den fetzigen Rhythmen der Dudelsäcke und bewunderten die Musiker in ihren karierten Kilts. Viele zückten auch ihr Handy und fotografierten.

Der Ladywalk wurde in diesem Jahr in 14 verschiedenen Städten des Königreichs arrangiert. Im vergangenen Jahr konnten 600.000 Kronen an Organisationen verteilt werden.   

Die Sonderburger Garde unterhielt die Teilnehmerinnen vor der SFS-Halle. Foto: Ilse Marie Jacobsen
Unterhaltung mit Dudelsack und Kilt Foto: Ilse Marie Jacobsen
Helene Iwersen und Inge Sternkopf Foto: Ilse Marie Jabobsen
Die vielen Spaziergängerinnen erreichen Wollerup. Foto: Ilse Marie Jacobsen
Auf der Brudgomsalle – der Bräutigamallee – zur SFS-Halle Foto: Ilse Marie Jacobsen

Team „Nordi“ in Gramm

Zum ersten Mal nahm ein kleines „Nordi“-Team an dem Ladywalk in Gramm teil. Ganz herzlich begrüßt wurde das Team vom Grammer Ladywalk-Organisator Lars Sparsøe Thygesen. „Es freut mich, dass ihr euch entschieden habt, auch bei uns an den Start zu gehen“, sagte er. Tatsächlich kam der Wunsch aus der Schar der Teilnehmerinnen. „Einige Damen aus dem westlichen Nordschleswig hatten im vergangenen Jahr diesen Wunsch geäußert, nachdem der Ladywalk von Hadersleben nach Gramm gezogen war“, erläutert Teamleiterin Anke Haagensen die Disposition. „Leider ließ es sich nicht machen, als ein Team gewertet zu werden. Ansonsten hätten wir zumindest in Gramm den zweiten Platz belegt“, fügt sie hinzu. In Gramm stellte der Wanderverein „Fodslaw Vejle“ mit 40 Teilnehmerinnen das größte Team. Mit jeweils 32 Anmeldungen belegten die Wandervereine von Fredericia und Hadersleben (Haderslev) die Plätze zwei und drei.

Der Ladywalk in Gramm ist deutlich kleiner als die Veranstaltung in Sonderburg. In Gramm gingen rund 1.000 Frauen an den Start.

Die teilnehmenden Frauen machten es sich vor und nach dem Walk auf den einladenden Rasenflächen des Schlossparks gemütlich. Foto: Anke Haagensen

Ein Mann schickte die Frauen los

Für die Eröffnungsrede hatten die Veranstalter den Pastor Johannes Gjesing gewinnen können. „Ich bin zwar keine Frau und weiß deshalb nur aus zweiter Hand, was es bedeutet, eine Frau zu sein“, leitete er seine launige Rede ein. Seine Feststellung, dass er im Gegensatz zu vielen anderen Männern regelmäßig ein Kleid trage, war jedoch kein öffentliches Bekennen zum Crossdressing seinerseits.  Der Talar eines Pastors wird im Dänischen als „præstekjole“ bezeichnet – also als Pastorenkleid.

Mit ausgiebigen Spaziergängen würde er sich auch als Mann jedoch auskennen, wie er betonte. „Ein Spaziergang an der frischen Natur ist oft besser als Medizin und weckt die Lebensgeister. Bei einem Spaziergang hat man Zeit zum Nachdenken und kommt so nicht selten mit sich ins Reine und ist damit erträglicher für seine Mitmenschen und umgekehrt“, so sein Fazit.

Kaum hatte Pastor Johannes Gjesing seine Eröffnungsrede beendet, machten sich die rund 1.000 Frauen auch schon für den guten Zweck auf den Weg. Foto: Anke Haagensen

2024 – in Gramm und Sonderburg

„Ich gehe davon aus, dass wir auch im kommenden Jahr wieder beide Startorte anbieten werden“, kündigt Anke Haagensen an. „Den Teilnehmerinnen hat das Ambiente im dortigen Schlosspark sehr gut gefallen, der Start- und Zielort war. So breiteten viele vor und nach dem eigentlich Walk ihre Picknickdecken aus und saßen gemütlich beisammen. Vor dem Start wurden die Frauen zudem mit Livemusik unterhalten. Dass die drei angebotenen Strecken ausschließlich durch Wald und Park führten, wurde auch allgemein begrüßt“, begründet die „Nordi“-Teamleiterin die Entscheidung.

Zum Vormerken: Der Ladywalk findet im kommenden Jahr am 27. Mai statt – also am letzten Montag im Mai, wie es Tradition ist. In diesem Jahr musste der Termin wegen Pfingsten um eine Woche vorverlegt werden.

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