Gesellschaft

Du bist nicht allein: Elternhaus hilft bei Alltagsproblemen

Du bist nicht allein: Elternhaus hilft bei Alltagsproblemen

Du bist nicht allein: Elternhaus hilft bei Alltagsproblemen

Woyens/Vojens
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Am 1. April eröffnet das Elternhaus unter dem Dach des Gesundheitshauses in Woyens. Foto: Ute Levisen

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Eine Anlaufstelle wie diese hat in der Kommune Hadersleben gefehlt: Am 1. April öffnet das Elternhaus unter dem Dach des Gesundheitszentrums in Woyens seine Türen. Das neue Hilfsangebot entstand in Zusammenarbeit mit „Kirkens Korshær“ und Vereinen. Es wendet sich an Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen.

Nun ist es amtlich: Am 1. April öffnet das Elternhaus (Forældrehuset) unter dem Dach des Woyenser Gesundheitszentrums. Das Angebot wendet sich an Familien, die im Alltag besondere Herausforderungen zu bewältigen haben. Soziale Probleme, Familien, deren Kinder Behinderungen haben oder aus diversen Gründen eine Krise durchlaufen, aber auch Eltern, die auf der Suche nach Rat und Unterstützung sind, werden dort in Zukunft Ansprechpartner haben, die ihnen zur Seite stehen.

Angebot für Kinder und Jugendliche von 0 bis 17

„Es ist ein Angebot, das alle Familien mit Kindern im Alter von 0 bis 17 Jahren in der Kommune in Anspruch nehmen können“, sagt Vivi Ravnskjær Terp. Die Woyenserin ist die Initiatorin des Projekts und arbeitet hauptberuflich als Leiterin von „Kirkens Korshær“ in Sonderburg (Sønderborg). „Forældrehuset“ wird neben Gemeinschaftsveranstaltungen auch Netzwerk- und Gesprächsgruppen anbieten sowie individuelle Beratung.

Ins Schwarze getroffen

Mit ihrer Initiative trifft Ravnskjær Terp ins Schwarze, wie eine Mutter, die anonym bleiben möchte, bestätigt: „Ich freue mich, dass wir Eltern damit endlich eine Anlaufstelle haben, einen Ort, an dem wir Alltagserfahrungen austauschen können. Es ist enorm wichtig zu sehen und zu erleben, dass man nicht allein ist in einem stressigen Alltag, in dem man um die bestmöglichen Lebensbedingungen für seine Kinder ringt.“

Schneller Anklang in sozialen Netzwerken

Am Anfang sei die Idee gewesen, verrät Vivi Ravnskjær Terp. In den sozialen Medien fand sie damit schnell Anklang bei Menschen, denen das Wohl von Kindern und Jugendlichen Herzenssache ist.

Das Haus der Gesundheit in Woyens wird Anlaufstelle für etwa 200 Familien aus der Kommune Hadersleben. Foto: Ute Levisen

Hand in Hand mit dem Ehrenamt

Leif Storgaard Pedersen aus Hoptrup, der sich auf Familientherapie spezialisiert hat, wird bereits ab 1. März hauptamtlich die Leitung des Elternhauses übernehmen und dabei von Ehrenamtlichen unterstützt: „Es ist ein Ort, an dem Familien mit besonderen Herausforderungen Hilfe finden und sich mit anderen Betroffenen in einer ähnlichen Situation austauschen können – vorurteilsfrei und ohne vorherige kommunale Überweisung“, so Pedersen.

Er hat wie Vivi Ravnskjær Terp an dem grundlegend neuen Konzept mitgearbeitet, das dem Elternhaus zugrunde liegt und das so viele Menschen, Fachleute, Ehrenamtliche und Eltern wie nur möglich einbezieht.

Die Grundsteinlegung des Elternhauses ist von langer Hand in Zusammenarbeit mit Vereinen und der Kommune Hadersleben vorbereitet worden.

Das Elternhaus wird in Regie der privaten Hilfsorganisation „Kirkens Korshær“ betrieben – in Zusammenarbeit mit Eltern, deren Kinder in Pflegefamilien leben, und Vereinen wie „Autismeforeningen“, „LEV Haderslev“ und „ADHD-Foreningen“.

 

Lene Bitsch Bierbaum (Venstre), Vorsitzende des Sozial- und Behindertenausschusses, bezeichnet die Kooperation als einzigartig. Foto: Ute Levisen

200 Familien während der Projektphase

Schätzungsweise 200 Familien werden in der zunächst auf zwei Jahre befristeten Projektphase das Angebot des Elternhauses in Anspruch nehmen. Die Kommune Hadersleben stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung und fördert das Elternhaus zudem mit jährlich 400.000 Kronen.


Lene Bitsch Bierbaum (Venstre), Vorsitzende des Sozial- und Behindertenausschusses, reagiert begeistert angesichts dieser neuartigen Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Eltern: „Ich freue mich darauf, die Entwicklung des Elternhauses und diese einzigartige Zusammenarbeit zu verfolgen.“

Die Familienhilfe von „Kirkens Korshær“

Kirkens Korshær hilft in 13 Städten in ganz Dänemark Familien bei der Bewältigung von Alltagsproblemen. Es ist ein Angebot für Familien, die mit finanziellen Problemen, begrenzten Netzwerken, psychischen und physischen Gesundheitsproblemen und Benachteiligungen zu kämpfen haben. Jedes Angebot ist so konzipiert, dass es den lokalen Bedürfnissen angepasst ist. Die Hilfe umfasst unterstützende Gemeinschaften, Beratung, gemeinsame Mahlzeiten und andere soziale Aktivitäten.

Das Elternhaus ist ein landesweites Pilotprojekt, das Ende 2023 ausläuft.


 

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Meinung
Kirsten Nørgård Christensen
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