Inselleben
Winzer setzt auf Crowdfunding für Brennerei
Winzer setzt auf Crowdfunding für Brennerei
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Auf Aarö bereiten sich die Insulaner auf die Hochsaison vor. Während die Sommermonate geschäftig bis hektisch verlaufen, verfällt die „Perle des Kleinen Belts“ während des Winterhalbjahres in einen Dornröschenschlaf. Die kleinen Inselbetriebe stehen somit vor einer Herausforderung. Weinbauer Jakob Lei stellt sich ihr – mit unorthodoxen Methoden.
An hochfliegenden Plänen für einen florierenden Betrieb auf der kleinen Insel Aarö (Aarø) im Winterhalbjahr mangelt es nicht – wohl aber am Geld.
Deutsche Wertarbeit
Davon kann Weinbauer Jakob Lei ein Lied singen. Seit ein paar Jahren schon steht auf seinem Weingut „Årø Vingård“ ein unansehnlicher Container. Dieser aber birgt einen wahren Schatz: deutsche Wertarbeit, die nur darauf wartet, sich zu entfalten.
Es ist eine von Hand hergestellte kupferne Destillationsanlage, „Müller Brennereianlage“, aus dem Süden Deutschlands. Mit ihr hat der Weinbauer noch einiges vor. Doch dazu braucht es Geld. Lei hat sich daher unter anderem mit der Organisation „Landdistrikternes Fællesråd“ zusammengetan.
Container und Crowdfunding
Mithilfe eines groß angelegten Crowdfunding-Projekts möchte sich der geschäftige Insulaner einen langgehegten Wunsch von einer Inselbrennerei erfüllen.
Lei verspricht sich davon neue Impulse für die ruhigen Wintermonate: „Für uns Insulaner ist es von existentieller Bedeutung, ein Fundament für ganzjährige Aktivität zu legen. Das schafft Arbeitsplätze und stimuliert den Zuzug auf die Insel“, sagt Winzer Lei.
„Eine Insel wie Aarö wird immer eine sommerliche Hauptsaison haben, doch gelingt es uns mit Projekten wie diesem Übernachtungsanbieter und den gastronomischen Betrieb auf der Insel auch während der Wintermonate am Laufen zu halten, wird dies langfristig eine enorme Bedeutung für die Insel haben.“
Lärchenholz und Naturdach
Für seine Inselbrennerei hat der Weinbauer einen Plan: Der trist anzusehende Container soll „aufgemöbelt“ und im Stil seiner malerischen Umgebung angepasst werden.
Das Haus, das den Container mit der Anlage beherbergen soll, wird ein Dach aus Naturmaterialien erhalten und aus Lärchenholz gefertigt, wie Lei verrät. Eine Holzterrasse soll künftige „Selbst-Brenner" zum Verweilen einladen.
Das Tüpfelchen auf dem „i“
Dort können sie – mit Meerblick – selbstgemachten Branntwein genießen. Das Tüpfelchen auf dem „i“ sollen Eichenfässer sein, in denen der Weinbauer den Selbstgebrannten lagert.
Die Utensilien dafür, unter anderem Kräuter, werden die Besucher auf der Insel finden, die in dieser Hinsicht ein wahres Füllhorn ist – einen Umstand, den sich schon der lokale Bierbrauer Ole Dam bei der Herstellung seiner Inselkreationen zunutze gemacht hat.