Regionaltheater

Klein, aber fein: Møllen-Theater für sechs Preise nominiert

Klein, aber fein: Møllen-Theater für sechs Preise nominiert

Klein, aber fein: Møllen-Theater für sechs Preise nominiert

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Der gebürtige Rapstedter Thomas Clausen Rønne ist gleich zweifach nominiert worden. Foto: Ute Levisen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Ruf des Møllen-Theaters in Hadersleben reicht bis nach Kopenhagen. Das Kulturportal „CPHCulture“ hat das Regionaltheater in sechs Preiskategorien nominiert. So viele wie nie zuvor und dies ungeachtet der schweren Zeiten, die hinter dem Ensemble liegen. Hinter den Nominierungen aber verbirgt sich Schwerstarbeit. Sagt einer, der es wissen muss.

Ungeachtet aller künstlerischen Herausforderungen: Es sind Tage wie diese, die Nikolaj Mineka froh stimmen. Trotz der Plackerei der vergangenen drei Jahre. Das Kopenhagener Kulturportal „CPHCulture“ hat das Møllen als „Theater des Jahres 2022“ für Preise in sechs verschiedenen Kategorien nominiert.

So viele Nominierungen wie nie zuvor

„Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals so viele Nominierungen gewesen sind“, freut sich Mineka. Er ist stolz auf sein Team, auf das, was das Ensemble trotz Corona-, Kriegs- und Energiekrisen in den vergangenen drei Jahren auf die Beine gestellt bzw. auf die Bühne gebracht hat.

Theaterchef Nikolaj Mineka ist stolz auf die Nominierungen und die Anerkennung in Kopenhagen. Foto: Ute Levisen

„Ein hohes künstlerisches Niveau ist das Ergebnis harter Arbeit. Nun trägt sie Früchte. Obwohl wir schon des Öfteren nominiert worden sind, betrachten wir diese Ehre keineswegs als Selbstverständlichkeit, sondern sind jedes Mal glücklich, stolz und dankbar. Auf nationaler Ebene Aufsehen zu erregen, wenn man ,nur’ ein kleines Theater in der Provinz – fern der Hauptstadt – ist, das hat seinen Preis“, sagt der Theaterchef in einem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“.

Ungeachtet aller Zweifel: „Wir können nicht anders“

Im Interview macht Mineka keinen Hehl daraus, dass ihm zuweilen Zweifel gekommen sind, ob es das Ganze wert gewesen ist – zumal der Lohn für Kulturschaffende nicht eben üppig ist: „Aber letztendlich können wir gar nicht anders!“

 

Nominiert in der Kategorie: Regisseur des Jahres: Rasmus Ask Foto: Ute Levisen

Allein die Vorstellung „Mod til at dræbe“ kann vier Nominierungen auf sich vereinen, darunter eine zweifache für Thomas Clausen Rønne und eine für Ole Sørensen. Die Normierungen für Regisseur Rasmus Ask und Dramatiker Brian Wind-Hansen komplettieren die Liste.

Eine Ehre an sich

Ganz gleich, wie viele Preise es letztendlich bei der Verleihung im Frühjahr werden: Allein eine Nominierung ist für das Ensemble ein Anlass zum Feiern, doch kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: Demnächst beginnen die Arbeiten für zwei neue Inszenierungen, unter anderem ein Theaterstück für Kinder, das das Møllen in Zusammenarbeit mit dem Theater in Randers auf die Bühne bringt.

Dänisches Schauspiel des Jahres 2022: Dramatiker Brian Wind-Hansen ist für den „Ersten Stein" nach der Romanvorlage von Carsten Jensen nominiert worden. Foto: Ute Levisen

Verhandlungen mit der Kommune Hadersleben

Am Mittwoch begannen die ersten Verhandlungen mit der Kommune Hadersleben, die den finanziellen Rahmen des Theaters ab 2025 definieren – und damit nicht zuletzt den künstlerischen Spielraum des Møllen-Theaters.

Nikolaj Mineka ist zuversichtlich, dass die Domstadtkommune auch in Zukunft auf ihren kulturellen Leuchtturm am Mühlenstrom setzen wird: „Uns schlägt überall politisches Wohlwollen entgegen. Daher bin ich zuversichtlich.“

 

Das waren die CPHCulture-Nominierungen fürs Møllen-Ensemble

• Vorstellung des Jahres 2022: Mod til at dræbe

• Regisseur des Jahres 2022: Rasmus Ask (Den første sten/Mod til at dræbe)

• Beste männliche Hauptrolle des Jahres 2022: Ole Sørensen (Mod til at dræbe/Et juleeventyr)

• Beste männliche Hauptrolle des Jahres 2022: Thomas Clausen Rønne (Mod til at dræbe/Den vægelsindede)

• Dänisches Schauspiel des Jahres 2022: Den første sten: Brian Wind-Hansen nach der Romanvorlage von Carsten Jensen

• Klassische Bearbeitung des Jahres 2022: Mod til at dræbe

Mehr lesen