Auswandern nach Dänemark

Jette und Stephanie: Pop-up-Design vor historischer Kulisse

Jette und Stephanie: Pop-up-Design vor historischer Kulisse

Jette und Stephanie: Pop-up-Design vor historischer Kulisse

Christiansfeld
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Stephanie Krüger und ihre Familie sind vor anderthalb Jahren von Karlsruhe nach Dänemark ausgewandert. Foto: Ute Levisen

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Mit einem Pitstop in Christiansfeld änderte sich das Leben von Stephanie Krüger und André Reinker aus Karlsruhe. Sie verliebten sich in die Stadt – und in das Land. Heute, anderthalb Jahre später, besucht ihre Tochter die deutsche Schule, und Stephanie Krüger hat in Jette Søvsø Hansen das perfekte Match für ein Pop-up-Abenteuer vor historischer Kulisse gefunden.

Alles ist noch ganz neu – und dann auch wieder nicht: An der Nørregade 10, vor der historischen Kulisse der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt Christiansfeld, haben Jette Søvsø Szocska Hansen aus Woyens (Vojens) und Stephanie Krüger aus Karlsruhe Ende Mai ihr gemeinsames Geschäft eröffnet.

In den kommenden vier Monaten bieten sie dort internationale Design-Klassiker für Haus und Wohnung an. Beide haben neben ihrem neuen Geschäft noch andere Gemeinsamkeiten: die Kunst.

 

Das perfekte Match: Stephanie Krüger und Jette S. Hansen Foto: Ute Levisen

Kunst fürs Sitzen

Das Duo malt leidenschaftlich gern und hat Motive seiner farbenprächtigen Werke auf Leinwand, aber auch auf Möbelbezüge gebannt.

Während Jette Hansen sich in Christiansfeld bestens auskennt, da sie dort drei Jahre das Geschäft „Parcelhus Classic“ hatte, ist für Stephanie Krüger in der Wahlheimat noch vieles Neuland. Die Sprache, beispielsweise. Da ist es hilfreich, dass ihr Sozius Jette Hansen Deutsch beherrscht.
 

André Reinker hat beim Einrichten des kleinen Ladens kräftig mit angepackt. Foto: Ute Levisen

Eine schicksalsträchtige Bekanntschaft

Jette Hansen war auch die Erste, die Stephanie Krüger und ihr Mann André Reinker beim Dänemark-Urlaub im Sommer vor nunmehr anderthalb Jahren kennenlernten: „André mag Design und hat bei Jette gleich ein paar Lampen gekauft“, erzählt sie.

Im Herbst desselben Jahres wanderte das Paar nach Dänemark aus und ließ sich in einem ehemaligen Grenzhaus aus preußischer Zeit bei Stepping nieder. Die Tochter besucht die Deutsche Schule Hadersleben, was zu einer sanften Landung in einem fremden Land beigetragen habe, wie André Reinker erzählt.
 

Jette Hansen malt ebenfalls. Die Klassiker im Laden restauriert sie in ihrer kleinen Werkstatt. Foto: Ute Levisen

Viermonatiger Versuchsballon

Er hat kräftig mit angepackt, als sich die beiden Frauen in der geschichtsträchtigen Stadtmitte von Christiansfeld mit einer Pop-up-Boutique niederließen: „Es ist ein Versuchsballon“, sagt Jette Hansen: „Läuft es gut, machen wir weiter – und ansonsten schauen wir mal.“

 

Stephanie Krügers Malereien zieren die Wände des Geschäfts. Foto: Ute Levisen

Zu jung fürs Altenteil

Stephanie Krüger hat ihrerseits nicht lange gezögert, als ihre Urlaubsbekanntschaft Jette sie fragte, ob sie Lust hätte, ihre Geschäftspartnerin zu sein: „Wir haben vieles gemeinsam“, sagt sie und verweist auf die gemeinsame Liebe zur Kunst.

Die frühere Kunstlehrerin aus Deutschland malt seit vielen Jahren und hat auch schon einen Kontakt zu einer Galerie in Flensburg (Flensborg) geknüpft.

 

Für Jette Hansen kam die Stephanie Krüger wie gerufen! Das Duo hat viele Gemeinsamkeiten. Foto: Ute Levisen

Jette Hansen ist glücklich über die Fügung des Schicksals, der sie ihre Geschäftspartnerin zu verdanken hat: „Ich brauche etwas, womit ich mich beschäftigen kann. Ich fühle mich viel zu jung fürs Rentnerdasein“, stellt die 69-Jährige fröhlich fest.

Wenn sie nicht gerade malt, restauriert sie Möbel und polstert Sitzgelegenheiten, die sie obendrein mit eigenen künstlerischen Entwürfen versieht.


 

Kunst von Stephanie Krüger zum Anziehen Foto: Ute Levisen

Design im Tassenformat

Die Kreativität der beiden Geschäftsfrauen spiegelt sich im Interieur ihres Pop-up-Abenteuers wider: Lampen und Möbel internationaler Designer, aber auch aus Dänemark prägen das Innere des kleinen Einrichtungshauses; seine Wände sind gespickt mit den raumgreifenden Malereien von Stephanie Krüger.

Nicht alle haben Platz für ein großes Bild im Kofferraum auf der Urlaubsreise in den hohen Norden. Die 45-jährige Künstlerin schafft Abhilfe: Ihre Motive gibt es daher auch im Tassen- oder Taschenformat.

 

 

Arbeitende Werkstatt vor historischer Kulisse in der Stadt der Herrnhuter Brüdergemeine Foto: Ute Levisen
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