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Alltagsheldin Sara: Wenn es darauf ankommt, handelt man!

Alltagsheldin Sara: Wenn es darauf ankommt, handelt man!

Alltagsheldin Sara: Wenn es darauf ankommt, handelt man!

Schauby/Skovby
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Wurde für einen außergewöhnlichen und mutigen Einsatz geehrt: Sara Lyngholm Krüger. Foto: Ute Levisen

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Den 17. September 2022 wird Sara Irena Lyngholm Krüger aus Schauby so schnell nicht vergessen. An diesem Tag war sie auf dem Weg zur Arbeit, als sie einen Knall vernahm. Wenige Meter entfernt lag ein heftig blutender Mann. Mitten auf der Straße. Die 40-Jährige zögerte keine Sekunde: „Wenn es darauf ankommt, handelt man!“

Zumindest wissen wir nun, dass Sara Irena Lyngholm Krüger handelt, wenn Not am Mann ist. Im wahrsten Sinne des Wortes.

An diesem Septembertag in Sonderburg (Sønderborg) habe sie vor der Arbeit noch einkaufen wollen. Dann ging alles rasend schnell: „Ich hörte einen Knall. Ein Mann kam mit einem verbeulten Rad auf mich zu“, erzählt sie. Dieser Mann, der Fahrer eines Pkw, hatte einen Radfahrer angefahren.

Handeln, wenn es darauf ankommt, ist für Sara Lyngholm eine Selbstverständlichkeit. Foto: Ute Levisen

Beruhigende Worte

Der Verletzte lag auf der Straße. Sara Irena Lyngholm Krüger zögerte keine Sekunde: Sie bat eine Passantin, Reinigungstücher aus ihrem Auto zu holen. In der Zwischenzeit redete sie beruhigend auf das sichtlich verwirrte Unfallopfer ein: „Der Mann, ein Ausländer, hatte sich einen offenen Beinbruch zugezogen. Reinigungstücher waren zwar nicht optimal, aber besser als nichts“, so Sara Irena Lyngholm Krüger.

Aus dem Häuschen

Wenige Minuten später traf die Polizei am Unfallort ein: „Die Polizisten konnten sehen, dass ich die Situation unter Kontrolle hatte – und sich somit darauf konzentrieren, die Unfallstelle zu sichern und den Verkehr umzuleiten.“

Es gelang ihr schließlich, die Blutung des Mannes mithilfe eines Druckverbands aus dem Erste-Hilfe-Koffer der Polizei zu stoppen und ihn zu beruhigen, bis der Krankenwagen eintraf.

Ihr Einsatz sei eine Inspiration für andere Menschen, so steht es auf der Polizeiurkunde. Foto: Ute Levisen

Sara Irena Lyngholm Krüger traf ihrerseits blutverschmiert an ihrem Arbeitsplatz ein, einem privaten Pflegeunternehmen: „Meine Kolleginnen gerieten bei meinem Anblick aus dem Häuschen und haben mir geholfen, das viele Blut abzuwaschen.“

Sie selbst, so sagt sie lächelnd, habe den Vorfall gut weggesteckt, „auch wenn ich an diesem Tag viel mehr geraucht habe als sonst“.

Oh, nein – die Polizei!

Ein paar Wochen später erhielt Sara Irena Lyngholm Krüger einen Anruf. Von der Polizei: „Oh, nein! Was habe ich jetzt angestellt?!“, schoss es ihr durch den Kopf: „Mein Vater hat mir eingetrichtert, erst einmal alles zu leugnen.“

Sara Lyngholm, hier zu sehen mit dem Golden Retriever ihres jüngst verstorbenen Vaters Foto: Ute Levisen

Geistesgegenwärtiges Handeln aber kann nicht verleugnet werden. Für ihr beherztes Eingreifen hat die süddänische Polizei die Schaubyerin soeben zur Alltagsheldin ernannt, eine Würdigung, die mit 1.000 Kronen verbunden ist und einer Führung durch den Hauptsitz der Polizei in Esbjerg.

„Das war schon sehr interessant“, sagt sie rückblickend: „Ich bin noch nie bei der Polizei gewesen – noch nicht einmal in der Ausnüchterungszelle.“

Sara Lyngholm Krüger wohnt in der ehemaligen Meierei von Schauby. Foto: Ute Levisen
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