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Ärger auf Aarö: Behörde schließt Deponie

Ärger auf Aarö: Behörde schließt Deponie

Ärger auf Aarö: Behörde schließt Deponie

Aarö/Aarø  
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Es gibt Ärger im Inselparadies. Foto: Ute Levisen

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Seit etwa 50 Jahren entsorgen Bewohnerinnen und Bewohner der Insel Aarö ihre Gartenabfälle auf dem Deponieplatz der Insel. Damit ist nun Schluss. Eine Person, die nicht auf der Insel lebt, hat dagegen bei der Küstenschutzbehörde geklagt. Der Platz wurde geschlossen. Die Inselbevölkerung aber gibt nicht auf.

Groß ist die Frustration auf der Insel Aarö. Die Kommune Hadersleben hat vor einigen Tagen den Platz für Gartenabfälle auf der Insel geschlossen. Grund dafür war eine Auflage der Küstenschutzbehörde.

„Kystdirektoratet“ hatte reagiert, nachdem eine Person, die nicht auf Aarö wohnt, gegen die seit einem halben Jahrhundert gängige Praxis eine Eingabe eingereicht hatte: Der Betrieb des Platzes verstoße gegen die Bestimmungen des Küstenschutzes, heißt es darin unter anderem.

Inselverein protestiert

Mehr noch: Die Insulanerinnen und Insulaner müssen auf behördliche Anweisung den Platz wieder in den Zustand von 2008 bringen. So schnell aber geben sich die Insulanerinnen und Insulaner nicht geschlagen: „Wir haben unsererseits gegen das Vorgehen Beschwerde eingereicht“, sagt Svend Aage Hansen vom Anwohnerverein „Aarø Beboerforening“.

Laut Hansen beruht die Eingabe des Vereins auf einer juristischen Einschätzung, wonach die Küstenschutzbehörde ihrerseits gegen Verfahrensvorgaben verstoßen hat.

Svend Aage Hansen (links) hat die Hoffnung nicht aufgegeben, den Platz bewahren zu können. Foto: Ute Levisen

Vollendete Tatsachen

„Die Küstenschutzbehörde hätte uns nicht vor vollendete Tatsachen stellen dürfen, sondern uns rechtzeitig einbeziehen müssen“, sagt Hansen. Mit Blick auf die Zukunft des Deponieplatzes ist nach seiner Einschätzung nicht aller Tage Abend: Zwar liege der Gartenabfallplatz innerhalb der Strandschutzlinie von 300 Metern, doch habe die Kommune vor geraumer Zeit die kleine Deponie ebenfalls als Lagerplatz genutzt: „Davor war das Gebiet als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen“, argumentiert Svend Aage Hansen.

Frustration auf der Insel

Auf der Insel ist der nunmehr geschlossene „Grenplads“ das alles beherrschende Thema: „Die Leute sind stinksauer und frustriert darüber, dass eine Regelung, die seit nunmehr 50 Jahren reibungslos funktioniert, aufgrund einer einzigen Eingabe abgeschafft werden soll“, sagt Hansen, der früher das Weingut von Aarö bewirtschaftet hat.

Am 13. Dezember trifft sich der Anwohnerverein unter anderem mit dem Vorsitzenden des Ausschusses für Technik und Klima, Carsten Leth Schmidt (Schleswigsche Partei).

Klima-Ausschuss schaltet sich ein

„Wir arbeiten an der Sache“, sagt Carsten Leth Schmidt am Montag. Es gebe verschiedene Lösungsansätze. Einer läuft darauf hinaus, der Insel einen kommunalen Zuschuss für eine Häckselmaschine für Äste und Zweige zu gewähren.

„Das Beste wäre es, Gartenabfälle auf der Insel zu lassen und dort gegebenenfalls zu kompostieren“, so Leth, im Hauptberuf Bio-Bauer: „Mit den Gartenabfällen auf der Fähre zum Festland überzusetzen und dann nach Hadersleben zum Resthof zu fahren – das wäre Wahnsinn.“

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