Deutsche Minderheit
Karriere auf der Überholspur: Carl Engel wird 90
Karriere auf der Überholspur: Carl Engel wird 90
Karriere auf der Überholspur: Carl Engel wird 90

Diesen Artikel vorlesen lassen.
Fast jeder Blau- und Waidmann trägt heute seinen Namen auf der Kleidung: Am Mittwoch feiert Carl D. Engel, langjähriger Direktor des Haderslebener Familienunternehmens „F. Engel“, seinen 90. Geburtstag. Von seinem Vater hat der Jubilar das Konfektionsgeschäft von der Pike auf gelernt und das Unternehmen zu einer Marke im In- und Ausland aufgebaut.
Am Mittwoch,13. September, feiert Carl D. Engel im engen Familien- und Freundeskreis seinen 90. Geburtstag.
Der Textilingenieur und langjährige Direktor des Haderslebener Familienunternehmens F. Engel hat nicht nur das Unternehmen geprägt, das inzwischen seine Söhne John und Lars in 4. Generation weiterführen, sondern auch das Stadtbild: Er initiierte vor mehr als fünf Jahren den „Engel Parken“ am früheren Hauptsitz des Unternehmens an der Peripherie der Domstadt. Heute ist das Gebiet ein attraktives, modernes Wohnviertel.

Beim Vater in der Lehre
Unternehmerisch war Carl D. Engel stets auf der Überholspur unterwegs. Von seinem Vater, Carl J. Engel, der ab 1927 Arbeitskleidung in Hadersleben herstellen ließ, hat der junge Carl das Gewerbe von der Pike auf gelernt.
Berufserfahrung sammelte er dank einer Ausbildung zum Textilingenieur in Deutschland und später in amerikanischen Konfektionsfabriken, bevor er 1964 mit seiner amerikanischen Frau Ann in die Heimatstadt zurückkehrte.
Dort übernahm Carl D. Engel gemeinsam mit seiner Schwester Inger in den späten 1970er-Jahren die Leitung der Konfektionsfabrik.
Passion für die Jagd und neue Standbeine
Während Inger Engel das Büro leitete, widmete sich ihr Bruder der Produktion. Diese wurde im Laufe der Jahre um diverse Standbeine in der Textilbranche erweitert. Im Zuge dessen übernahm der Firmenchef die Unternehmen „Sunwill Herrebukser" sowie „Statens Konfektionsfabrik“.
Engels Passion für die Jagd prägte auch das Unternehmen: Unter dem Namen „Deerhunter“ entwickelte er eine neue Sparte mit Jagdbekleidung. Heute werden Textilien für Arbeit und Freizeit aus dem Hause Engel nicht nur in Dänemark, sondern in ganz Europa verkauft.
Zeitweise beschäftigte „F. Engel“ über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Domstadt. Doch steigende dänische Lohnkosten veranlassten Carl Engel, die Produktion ins Ausland zu verlagern.
Hightech-Lager in Hadersleben
Nach dem Fall der Berliner Mauer eröffnete der Haderslebener Unternehmer eine Näherei in Litauen. Heute betreibt „F. Engel“ dort zwei Fabriken mit insgesamt 400 Näherinnen.
In einem vollautomatisierten Lager mit einer Fläche von 26.000 Quadratmetern am neuen Hauptsitz am Norgesvej konzentrierte Engel vor ein paar Jahren seine Aktivitäten in der Kommune und beschäftigt dort rund 200 Menschen.
Außerhalb seines Unternehmens war Carl D. Engel ehrenamtlich engagiert. So war der Fabrikant a. D. viele Jahre im Vorstand der Fuglsang-Stiftung, belgischer Konsul und aktiv im Lokalrat von Nykredit.

Wegbereiter der Bankenfusion
Als Vorsitzender der damaligen „Haderslev Creditbank“ brachte er deren Fusion mit Dänemarks größter Bank, Danske Bank, auf den Weg.
Viel Freizeit blieb dem geschäftigen Unternehmer nicht: Entspannung suchte und fand Carl Engel bei der Jagd.
Mit unternehmerischem Ehrgeiz, harter Arbeit und nicht zuletzt der Fähigkeit, sich wechselnden Herausforderungen des freien Marktes anzupassen, hat der Jubilar das Familienunternehmen, über dessen Geschäfte ihn seine Söhne stets auf dem Laufenden halten, fit für die Zukunft gemacht.
Die Geburtstagsfeier findet im kleinen Kreis mit der Familie sowie engen Freunden des Hauses im Hauptsitz der Firma „F. Engel“ am Norgesvej statt.