Kindeswohl

„11 for Health“: Fußball macht Kinder glücklich

„11 for Health“: Fußball macht Kinder glücklich

„11 for Health“: Fußball macht Kinder glücklich

Erik Becker
Süddänemark
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Eine Studie der Universität Süddänemark belegt, dass durch Fußballspielen das Wohlbefinden von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen verbessert wird (Symbolfoto). Foto: Jan Peters

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Wie kann das Wohlbefinden von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen effektiv gesteigert werden? Eine Untersuchung in dänischen Kinderkurheimen (Julemærkehjem) zeigt, dass Bewegung und Sport großes Potenzial bieten.

Kinder und Jugendliche profitieren vom Fußballspielen – so die Ergebnisse einer zweijährigen Studie der Universität Süddänemark. In zwei dänischen Kinderkurheimen (Julemærkehjem) nahmen 600 sozial benachteiligte Mädchen und Jungen am Gesundheitsprogramm „11 for Health“ teil. Die Zahl 11 bezieht sich dabei auf die Größe einer Fußballmannschaft. Zehn Wochen lang beobachtete die Forschungsgruppe, wie sich der Mannschaftssport auf das Wohlbefinden der 7- bis 14-Jährigen auswirkte.

Positive Veränderungen

Die Forschungsgruppe unter Professor Peter Krustrup stellte fest, dass sich der seelische und körperliche Zustand sozial benachteiligter Kinder und Jugendliche durch das Fußballspielen im Julemærkehjem in jeglicher Hinsicht deutlich verbessern konnte. „Tatsächlich stieg das allgemeine Wohlbefinden während der zehn Wochen so stark an, dass die Kinder ein Niveau erreichten, das dem nationalen Durchschnitt entspricht”, erklärt Krustrup in einer Pressemitteilung. Zu Beginn des Aufenthaltes lag dies deutlich darunter, wie die Forscherinnen und Forscher zuvor durch Fragebögen ermittelt hatten. 

Die positiven Auswirkungen von „11 for Health” konnten auch in einer Studie mit 30.000 Kindern und Jugendlichen an Schulen im ganzen Land nachgewiesen werden. Sowohl die körperliche Fitness als auch das seelische Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler stieg durch die Teilnahme an „11 for Health” merkbar an. 

Kinder sind aktiver

Ein weiterer positiver Effekt des fußballbasierten Programms sei, dass sich auch das Wissen der Kinder über Gesundheit und über den eigenen Körper verbessert habe. „Unsere Studie hat gezeigt, dass das Programm ,11 for Health’ den Kindern im Julemærkehjem sowohl Spaß bringt als auch effektiv ist, selbst bei geringer körperlicher Fitness und wenig Sporterfahrung. Es wird spannend sein zu sehen, ob die positiven Sporterfahrungen und das neue Wissen über körperliche Aktivität dazu beitragen, dass die Kinder auch nach ihrem Aufenthalt dort körperlich aktiv bleiben”, so Krustrup weiter. 

Dieser Effekt passt zur Tradition der Kinderkurheime, die einen Schwerpunkt auf die Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsroutinen der jungen Menschen legen. 

Julemærkehjem

Julemærkehjem sind Einrichtungen, die jährlich etwa 1.000 dänische Kinder aufnehmen, vorwiegend aus einem sozial benachteiligten Umfeld. Sie werden durch den Julemærkefond finanziert. Die Gelder stammen aus dem Verkauf von Weihnachtsmarken, der Organisation von Weihnachtsmarkenmärschen und aus privaten Spenden.

Das erste Julemærkehjem wurde 1911 in Kolding gegründet. Heute gibt es insgesamt fünf Einrichtungen in ganz Dänemark. Eines davon befindet sich in Kollund an der Flensburger Förde.

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